You can find an English translation of this article below the German text.
FußballTennis: Zen für den Fußball- und Tennisfan – die Dortmunder Kampfkunst
April und Mai 2013: Borussia Dortmund setzt sich in Hin- und Rückspiel gegen Real Madrid durch. Einfach gut anzusehen! Auch für alle Tennisfans – und sogar lehrreich. Da fällt ins Auge, wie die Dortmunder Kicker nach Fehlpässen sofort nachsetzen und den Ball zurückerobern. Das ist vorbildlich. Das ist geistesgegenwärtige Handlungsschnelligkeit, da wird sofort wieder psychisches Gleichgewicht herstellt und ununterbrochene Zielorientierung dokumentiert. Das erinnert an die Shaolin-Kampfkunst der zen-buddhistischen Mönche.
Da wird nicht über Fehler nachgedacht und Zeit verloren, sondern blitzschnell korrigiert.
Diese Haltung ist auch im Tennis der Weg zum Erfolg. Im Spitzentennis werden immer wieder sogenannte „unforced errors“ gespielt. Der Profi unterscheidet sich von allen weniger Erfolgreichen darin, dass er diesen Fehler gelassen akzeptiert, die Fehlerquellen analysiert, vielleicht auch seinem Ärger kurz „Luft lässt“ und bei dem nächsten ähnlichen Schlag die falsche Bewegung sofort korrigiert.
Wer seinen Fehlern „nachhängt“, von sich enttäuscht ist und den Kopf hängen lässt, hat nicht den Blick frei für eine Neu-Ausrichtung. Auf Dauer ist das im Tennis – wie im Fußball – der Weg zur Niederlage. Gerade bei jugendlichen Talenten ist diese Unzufriedenheit, der nicht beendete Ärger über einen Punktverlust sehr häufig zu beobachten. Die Tennistrainer sollten ihren Schützlingen empfehlen, die Spielweise der BVB-Profis zu studieren. Das hilft mehr als „viele Worte“.
Dann begreifen die Talente, dass man aus Fehlern nur lernen kann.
Dass Fehler deutlich machen, woran es noch(!) mangelt. Und wer den Mut hat, zu verändern, immer mehr Informationen bekommt, was einen erfolgreichen Schlag ausmacht. Und sich damit auf dem Erfolgsweg befindet.
Es ist menschlich, Fehler zu machen. Wer seine Fehler wiederholt, weil er nicht achtsam ist, macht einen nachhaltigen Fehler!
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Zen for the soccer and tennis fan – Dortmund’s martial arts
April and May 2013: Borussia Dortmund defeats Real Madrid in the semi-finals of the Champion-League. Nice to look at. And also a great lesson for all tennis fans. It was easy to see how the Dortmund players would immediately try to win the ball back after a bad pass. This is exemplary. This is a sign of alertness and swiftness of action. The players quickly restore their psychological balance and document their constant focus on the target.This reminds one of the Shaolin martial arts practiced by the Zen Buddhist monks.
Those Borussia players do not lose any time thinking about their mistakes, they try to correct them as fast as possible. Like a spark that incites the fire.
This attitude is also the way to succeed in tennis. Top-level tennis players repeatedly make what are called “unforced errors”. The tennis pro differs from all the less fortunate athletes because he accepts this error, analyzes it immediately and might even let off some steam to avoid making the same error in the next rally. Anyone who broods about his bad shots, or hangs his head in frustration does not have a clear view for an eventual realignment or game improvement. In the long run in the game of tennis – as in soccer – this is the quickest path to certain defeat. Especially young talented players are liable to lose energy in complaining, when they make an unforced error. They lose the necessary balance of mind and body. Their minds are full of bad feelings and unnecessary worries. And so they have no idea of a variation to correct the wrong movement.
The tennis coach should advise his protégés to study how the BVB plays the game. These pictures explain more than a thousand words. Then do young and talented players grasp the age-old saying: You can only learn by your mistakes.
Mistakes clearly reflect what the player lacks! Anyone who has the courage to change himself gets more information about a successful stroke. Then he is on the road of progress.
To err is human, i.e. we all make mistakes. Anyone who repeats the same mistake over and over, because he is not aware, is on the road into the middle of nowhere.
10. Juli 2013 um 01:35 Uhr
Guter Hinweis auf eine Parallele. Vielleicht wünschenswert: Zusatzinfo zu “ZEN” / Shaolin (Grundlagen, Prinzipien, Philosophie). Ggf. Hinweis auf geeignete Veröffentlichung(en). Ciao wh
10. Juli 2013 um 01:48 Uhr
Hallo wh,
vielen Dank für den Hinweis.
Als leicht verständliche Einführung und Schlüsselwerk:
Eugen Herrigel, „Zen in der Kunst des Bogenschießens/Der Zen Weg“, Fischer Taschenbuch 2004
sowie:
Bernhard Moestl, „Shaolin – Du musst nicht kämpfen, um zu siegen“, Knaur TB 2010
Viel Spaß beim Lesen!