Der Trainer und Freund Angie Kerbers

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Alle reden über unsere Grand Slam-Gewinnerin Angelique Kerber. Wir schreiben in diesem Post über den Mann, der im Hintergrund dazu beigetragen hat, solche überragenden Erfolge zu erzielen. „Er weiß genau, wie ich ticke, weiß, wann ich mal Zeit für mich brauche und kann auch mit meinem Emotionen umgehen”, beschrieb Angie die Rolle von ihrem Coach Torben Beltz nach dem grandiosen Sieg in Melbourne.

torben und angie

Der 39-jährige Tennistrainer kommt aus Itzehoe. Das ist eine verschlafende Kreisstadt in der Provinz Schleswig-Holsteins. Vor den Toren der Stadt, an dem Ufern der Stör, liegt das Gut und Schloss der Grafen Rantzau. Diese Adelsfamilie hat in der Vergangenheit eine bedeutende Rolle in der Geschichte Dänemarks und Deutschlands gespielt. In der modernen Zeit haben die Rantzaus sich im Sport – insbesondere im Pferdesport – erfolgreich der Öffentlichkeit präsentiert.

Torbens Tennistalent wurde früh entdeckt. In der Jugend gewann er den Einzel-Titel bei den Landesmeisterschaften von Schleswig-Holstein und holte sich später auch den Titel bei den Herren.

beltz

Auf eine Profikarriere im Tennis hatte er es eigentlich nie abgesehen. Dafür wurde er schnell als Tennistrainer tätig – zuerst auf Vereins-  dann auf Bezirks- und sehr zügig auf Landesebene. In diesem Amt begleitete er schleswig-holsteinische Auswahlteams bei den nationalen Teamwettbewerben. Ein ehemaliges Talent, vom 10. bis zum 14. Lebensjahr damals ständig unter den fünf besten seines Jahrgangs in Deutschland, erinnert sich an die Reisen mit Torben: „Wenn er als Betreuer nominiert wurde, habe ich mich besonders auf die Fahrt zu den Wettkämpfen gefreut. Torben war tolerant, blieb immer ausglichen in schwierigeren Situationen.  Trotz seiner ruhigen,  zurückhaltenden Art war  er offen für die individuellen Probleme der  Teammitglieder. Er war für jeden Spaß zu haben. Torben war ganz einfach vertrauenswürdig und relaxed!“

Die Mutter eines dieser Talente äußerte sich ähnlich positiv: „Wenn mein Kind mit Torben Beltz unterwegs war, wusste ich, er ist in guten Händen.“

Diese Eigenschaften waren wohl ausschlaggebend  für Angie Kerber, die ihn bei  vielen Turnieren als Betreuer kennengelernt hatte, sich Torben zum Coach zu nehmen, als sie die ersten Schritte zu einer Profikarriere unternahm.

Angie fasste nach Anfangsproblemen bald Fuß im internationalen Geschäft. Sie etablierte sich mit Torben in der Weltklasse.

kerber AusOpen

Inzwischen hatte der Itzehoer begonnen,  eine Familie zu gründen. Als Angelique sich von ihm einvernehmlich als Tourcoach trennte, sah er das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das hektische und finanziell risikoreiche Leben im Tennis-Zirkus konnte nicht die Sicherheit geben, die eine junge Familie in frühen Jahren dringend benötigte. Er gab in der schleswig-holsteinischen Provinz  Dithmarschen Vereinsunterricht, wurde auch kurz für das Hamburger Ausnahmetalent Carina Witthöft als Trainer verpflichtet und fungierte als Coach bei dem Damen-Bundesligateam von Wahlstedt im Kreis Segeberg.

Die Kielerin hatte in dieser Zeit ihren Trainingsschwerpunkt weiter nach Süden in eine Akademie verlegt, die ihr einen anderen  erfahrenen Trainer zur Seite stellte. Angie wurde während dieser Zusammenarbeit körperlich noch fitter, spielte weiter auf hohem Niveau, aber dann kamen Rückschläge.

Anfang 2015 trennte sie sich nach einer  sportlichen Talfahrt von dem Trainer Benjamin Ebrahimzadeh und kehrte zu Beltz zurück. Die Zusammenarbeit führte schnell wieder zum Erfolg. Auch weil die beiden außerhalb des Courts viel Spaß miteinander hatten und die Kielerin wieder Energien für den Wettkampfstress sammeln konnte. Mit seiner lockeren und ausgeglichenen Art konnte der Schlacks aus Itzehoe Angie auch in schwierigen Situationen bei Laune halten.

Trotzdem musste man sich im Herbst 2015 zusammensetzen, um mit neuen finanziellen Vereinbarungen den bescheidenen Itzehoer noch besser abzusichern. Die beiden Tennisgefährten einigten sich. Die Entscheidung war goldrichtig. Das hat der Grand Slam-Sieg vor wenigen Tagen in Melbourne eindeutig bewiesen.

„Torben hat auch hier jedes Match so gut analysiert. Wir haben es zusammen geschafft, die Spielerinnen zu schlagen”, würdigte die Kielerin die Leistung ihres Freundes und Betreuers in Down Under.

„Wir kennen uns schon so lange”, beschreibt Kerber ihre Zusammenarbeit. „Torben kann mit meinen Emotionen umgehen und ist der positivste Mensch, den ich kenne”.  Wohlwissend, dass sie manchmal auch ein sturer  Dickschädel sein kann: „Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, will ich es auch so durchziehen.”

angie

Vielleicht ist diese Eigenschaft Angelique Kerbers am Ende auch ein Erfolgsfaktor.

2 Kommentare

  1. Angies letzte Rechtfertigung vor der Presse wegen ihrer schwachen Form war eine ganz dürftige Vorstellung. Immerhin hat sie 1916 auf “Asche” in Stuttgart den Porsche-Cup gegen die starke L. Siegemund gewonnen! – Die Gründe liegen woanders: Sie trifft durchweg die Bälle zu spät! Damit bekommen ihre Schläge keine Länge und die Gegnerin hat genügend Zeit, druckvoll gegenzuhalten und das Spiel zu bestimmen.
    Der Aufschlag ist ein Witz! Der Bewegungsablauf ist nicht flüssig. Beim Treffpunkt fehlt die maximale Power. So etwas kann man üben (durch Fleiß !) – Das Flugballspiel ist völlig unterentwickelt (kann man auch üben ! ) – Bei ihrer Fitness sollte sie nach guten Longline-
    bällen ans Netz gehen und abschließen. Das erspart endlose Grundlinienduelle.
    Noch etwas: Mit Sturheit läßt sich nichts erzwingen. – Sei pfiffig und gewinne

  2. Ich möchte nicht respektlos
    Ihre Arbeit als Trainer beurteilen,denke aber dass Sie mehr auf den Focus Agressivität im Spiel gehen müssen,und somit den Aufschlag,und den Return verbessern,schlimm sind die zu kurzen Return’s in die Mitte,da sagt die Gegnerin von Frau Kerbe doch Danke,bleiben ich doch hier stehen und verteile die Bälle und mach den Punkt.Dadurch verliert Frau Kerber ihr Selbsvertrauen,und spielt wie ein verängstigtes “Häschen”
    Elisabeth Stehling

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