In Cincinatti werden die Weichen gestellt!

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Auf dem Weg nach York zu den US Open konnte das Turnier in Cincinatti wichtige Aufschlüsse über die Form der Weltspitze im internationalen Tennis liefern.

Cincinnati

Über den Stand der deutschen Profis konnte man bei den Western&Southern Open keine neuen Erkenntnisse gewinnen: Vor der Saison rechneten einige hohe Tennisverantwortliche damit, dass ein nationaler Tennisstar bei den Damen auch wieder einmal einen Grand Slam-Titel im Jahr 2015 erringen könnte. Herausragende individuelle Leistungen konnten immer wieder präsentiert werden – im Vergleich zum vergangenen Jahr fehlte in dieser Saison aber die  Geschlossenheit der deutschen Frauenpower.

Wer auf Grand-Slam-Titel im Einzel von unseren weiblichen Repräsentanten in New York hofft, der würde mit gleicher Berechtigung darauf spekulieren, dass der HSV im kommenden Jahr die deutsche Fußballmeisterschaft gewinnt.

Von den deutschen Herren kann man aktuell noch weniger erwarten. Unser Nachwuchshoffnung Sascha Zverev lässt öfters sein Ausnahmetalent aufblitzen, aber man muss ihm doch noch Zeit geben, um in die absolute Weltspitze vorzustoßen.

Philipp Kohlschreiber kann in einzelnen Matches auf höchstem Niveau mitspielen, ob ihm aber noch der endgültige Durchbruch gelingt, ist in Frage zu stellen.

Charakteristisch ist, dass im Vergleich zu den letzten 20 Jahren noch nie so wenige deutsche Repräsentanten in den Hauptfeldern der großen Turniere Aufnahme fanden, wie in diesem Jahr.

Vor den Viertelfinalmatches in Cincy waren schon alle deutschen Teilnehmer ausgeschieden. Im Halbfinale der Herren standen mit Djokovic, Federer und Murray die üblichen Verdächtigen -  der brillant aufspielende Dolgopolov hatte sich zu ihnen gesellt. Nadal hat bisher noch nicht den Anschluss an die absolute Spitze gefunden, Wawrinka hat aktuell das Selbstvertrauen und die Souveränität seiner Grand Slam- Siege ein wenig verloren, Nishikori ist gegenwärtig verletzungsanfällig und die jungen Wilden, wie Raonic, laufen ihrer Topform hinterher. Berdych spielt auch dieses Jahr äußerst solide, aber auch in New York rechnet kaum ein Fachmann damit, dass der Tscheche den Titel holen kann.

Im ersten Semifinale hat am Samstag Alexandr Dolgopolov wieder überzeugt. Der Ukrainer gewann gegen  Novak Djokovic den 1.Satz mit 6:4, verlor den 2.Satz sehr unglücklich im Tiebreak mit 5:7 und musste sich verletzungsgeplagt dem Serben im 3.Satz mit 2:6 geschlagen geben.

novak

Im zweiten Semifinale kam es zum Gipfeltreffen zwischen Rober Federer und Andy Murray. Der Schweizer ging  nach einem frühen Break mit 2:1 in Führung, setzte sich ungefährdet in den eigenen Aufschlagspielen durch und gewann den 1.Satz mit 6:4. Auch im 2.Satz bot der Schweizer überragendes Tennis. Der Schotte setzte alles entgegen. Federer gewann den Satz und das Match im Tiebreak. Er lieferte eine begeisternde  Vorstellung. So gut haben wir Roger Federer noch nie gesehen! Wenn er diese Leistung im Finale gegen Djokovic wiederholen kann, wird er das Turnier in Cincinatti gewinnen.

roger

Bei den Damen hatten sich die topgesetzten Serena Williams und Simona Halep bis zum Semifinale durchgesetzt. Die beiden Favoritinnen konnten sich dann auch klar behaupten.  Die Amerikanerin besiegte die an 14-gesetzte Elina Svitolina aus der Ukraine mit 64 und 6:3. Die Rumänin fertigte die ungesetzte Jelena Jankovic aus Serbien noch deutlicher mit 6:1 und 6:2 ab.

Maria Sharapova hatte wegen Verletzung abgesagt. Petra Kvitova spielte mit Verdacht auf Pfeifferschem Drüsenfieber. Die anderen Top Ten- Spielerinnen bieten zu schwankende Leistungen an, um zu dem engeren Favoritenkreis in New York zählen zu können.

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