In den letzten Jahren haben Angelique Kerber und Andrea Petkovic zuverlässig dafür gesorgt, dass das deutsche Tennis mit internationalen Erfolgen aufwarten konnte. Angie hat inzwischen den ersten deutschen Grand Slam-Titel seit zwei Jahrzehnten gewonnen, ihre Freundin „Petko“ hat sich von einer Phase mit psychischen Problemen im Jahr 2016 erholt gezeigt.
Bei den „Qatar Total Open“ in Doha sind unvorhergesehen drei unserer Spitzenspielerinnen schon in der Auftaktrunde ausgeschieden. Kerber und Petkovic konnten am Dienstag in die Bresche springen.
Andrea Petkovic hatte in Katar mit ihrem Erstrundensieg gegen die starke Ekaterina Makarova überzeugt. In der 2.Runde des Turniers spielte sie gegen die nächste Russin, die 21-jährige Margarita Gasparyan(WTA Nr.41), um in das Achtelfinale einzuziehen. Im 1.Satz hatten beide Spielerinnen Probleme mit ihrem Aufschlag. Gasparyan konnte weniger als 40 Prozent ihrer 1.Services in das Feld platzieren. Sie wehrte zwar 6 von 9 Breakbällen ab, musste sich aber der Darmstädterin 3:6 geschlagen geben. Andrea hatte 7 von 9 Breakbällen verhindern können.
Im 2.Satz konnten beide Kontrahentinnen bis 2:2 ihre Aufschlagspiele mit Mühe und Not gewinnen, dann gelang der Deutschen Nr.2 das erste Break. Sie gewann auch die nächsten zwei Spiele, gab aber bei 5:2-Führung ihr Aufschlagspiel ab. Bei Aufschlag Gasparyans spielte Andrea wieder entschlossen auf, gab nur noch einen Punkt ab und zog mit 6:3 im zweiten Durchgang in das Achtelfinale der „Qatar Total Open“ ein.
Auf „Petko“ kann man sich wieder voll verlassen. In der nächsten Runde trifft sie in Doha auf Coco Vandeweghe, die „Belinda Bencic ausschalten konnte.
Die aktuelle Weltranglistenzweite Angelique Kerber ist in Katar an Position 1 gesetzt und hatte in der 1.Runde ein Freilos. In ihrem Zweitrundenmatch gegen die Chinesin Saisai Zhang (WTA Nr.73) ging sie als klare Favoritin in das Match, obwohl ihre Energiereserven nach Melbourne doch stark angegriffen waren. Im ersten Satz war die Kielerin bemüht, konnte aber nie ganz frei aufspielen. Ihr fehlte es an Spritzigkeit, an Kraft und ihr unterliefen ungewohnt viele Fehler (15 unforced errors). Sie verlor den Durchgang mit 5:7. Nach dem Satz rief sie Coach Torben Beltz auf die Bank und erklärte ihm: „Ich fühle mich so leer.“
Ihr Trainer konnte ihr nicht mehr zu einer Wende verhelfen. Angie kam nicht mehr in das Match zurück und schied mit 1:6 im 2.Satz chancenlos aus.
In Zukunft benötigt unsere Nr.1 viel psychologisches Feingefühl aus ihrem nächsten Umfeld. Einen Aufbau neuer Energien in aller Ruhe ist dringend angesagt.