Am Sonnabend wurde in Flushing Meadow das Damenfinale der US Open 2017 ausgetragen. In dem Arthur Ashe Stadium standen sich die 22-jährige Madison Keys (WTA 16) und die 24-jährige Sloane Stephens (WTA 83) gegenüber.
Die beiden jungen US-Amerikanerinnen leben und trainieren in Florida und sind gute Tennisfreundinnen. In der bisher einzigen Begegnung auf der WTA Tour hatte Sloane Stephens gewonnen.
Die Partie begann wie erwartet: Keys versuchte mit harten Schlägen Druck auszuüben, Stephens vermied Fehler, rannte um ihr Leben.
Der 22-jährigen Offensivspielerin aus Boca Raton unterliefen zu viele Fehler, sie spielte zu angespannt, um frei schwingen zu können. Die 24-jährige Defensivspielerin aus Plantation schlug fast vollkommen fehlerlos und konnte sich im 1.Satz 6:3 durchsetzen.
Madison Keys spielte mit einer großen Oberschenkel-Bandage. War sie verletzt in das Finale gegangen?
Einiges wies darauf hin: Im nächsten Durchgang verlor sie gleich die ersten vier Spiele. Beim Stand von 0:4 erspielte sich die eigentliche Favoritin Breakbälle, die aber von der beeindruckend stabilen Stephens abgewehrt wurden. Die 24-Jährige baute den Vorsprung auf 5:0 aus. Bei eigenem Aufschlag wehrte Keys einen Matchball ab, vergab Spielbälle und verlor den 2.Satz 0:6.
Nach dem Match umarmten sich die enttäuschte Madison Keys und die strahlende Sloane Stephens lange und herzlich. Das Publikum honorierte diese authentisch wirkende sportliche und menschliche Geste mit rauschendem Beifall.
Das gesamte Finalmatch hatte weniger als 70 Minuten gedauert.
Die sensationelle US Open Siegerin Sloane Stephens rangierte vor vier Wochen noch auf einem Platz über 900(!) in der Weltrangliste! Eine langwierige Fußverletzung hatte sie zurückgeworfen.
Ein unglaubliches Comeback!
Das Publikum im Arthur Ashe Stadium feierte die neue Titelträgerin, war aber doch etwas enttäuscht, dass ihm nicht der erwartet spannende Kampf geliefert wurde.
Es ist nur zu hoffen, dass die amerikanischen Tennisfans am Sonntag bei dem Herrenfinale zwischen Nadal und Anderson ein Match auf Augenhöhe zu sehen bekommen.