“Nr.1 vs. Nr.2 im Finale – die Eidgenossen rausgeschossen!”

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Die internationale Tennisgemeinde schaute erwartungsvoll nach London, wo sich heute Nachmittag die diesjährige Nr.1 der Welt, Rafael Nadal, und der Topspieler der Vergangenheit, Roger Federer, um das Erreichen des Finales stritten. Unbändige Kraft und Energie gegen Variabilität der Schläge und kluge Taktik. Power gegen Spielkunst.

Der Spanier hatte 21 der insgesamt 32 Partien dieses Duells für sich entschieden. Andererseits hatte der Schweizer bisher alle vier Duelle gegen Rafa, die „indoor“ – wie in London – stattfanden, erfolgreich bestritten. Federer hat sich zum rechten Zeitpunkt vom „Seuchenjahr 2013 erholt, Nadal will in diesem Jahr endlich das erste „ATP-Finals“ in seiner an Triumphen reichen Karriere gewinnen. Knisternde Spannung vor diesem „Aufeinandertreffen der Tennis-Superlative“ in der britischen Metropole.

Vom ersten Spiel an hatte man den Eindruck, dass ein Großteil des Publikums auf einen Sieg des wiederauferstandenen Schweizers hoffte. Jeder Gewinnpunkt Federers wurde von frenetischem Jubel begleitet. Der erste Satz stand auf des Messers Schneide. Acht Spiele ohne Serviceverlust – mit wenigen Breakchancen auf beiden Seiten. Federer beginnt mit einem Ass. Dann folgt der erste Doppelfehler – und Rogers Spielvermögen setzt aus: Nadal fällt das erste Break quasi in den Schoß. Feder schlägt zurück, spielt wieder selbstbewusst- aggressiv auf und nimmt dem Spanier ebenfalls den Aufschlag ab. Die ungeheure Anspannung der Spieler auf dem Platz ist zu spüren. Das Momentum schlägt von Ballwechsel zu Ballwechsel um. Das nächste Servicegame Federers ist symptomatisch für die ganze Partie: bei klaren Situationsvorteilen misslingen ihm die leichtesten Killerschläge – gerade bei den „Big Points“. Drittes Break nacheinander. Rafael ist dann entschlossener, nutzt jede Chance und beendet den ersten Satz 7:5.

Vergeblich hofft man im zweiten Satz darauf, dass Roger sich wieder in das Spiel zurück kämpft, den „Spieß doch noch wieder umdrehen kann“. Der sensible Mann aus Basel scheitert aber an seiner größten Stärke, der Vorhand, die zum „Psychoschlag“ des Schweizers wird: Kurz vor Ende stehen 17 „totally unforced errors“ bei Vorhand-Schlägen mit Situationsvorteilen für ihn zu Buche. Nadal lässt sich den Einzug in das Finale nicht mehr nehmen: er breakt den leicht resignierenden Federer zwei Mal und beendet den Satz und das Match mit 6:3.

Respekt vor dem Comeback des Schweizers am Ende seines „Seuchenjahrs“. Der Gesamtverlauf dieser Saison ist aber nicht spurlos an ihm vorüber gezogen: in den entscheidenden Spielsituation fehlte ihm wohl doch das letzte Quäntchen Selbstvertrauen. Es gibt keinen Grund für einen Rücktritt Federers – in der nächsten Saison wird er gestärkt den Kampf um den Titel des weltbesten Tennisspielers wieder neu aufnehmen!

finallondon

Im anderen Semifinale stand spätabends der zweite(!) Schweizer, Stanilas Wawrinka, gegen den Topfavoriten Nole Djokovic auf dem Platz. Der „new shooting star“ dieser Saison gegen den Spieler, der bis dato 19 Matches nacheinander auf der ATP-Tour gewonnen hatte. In der Anfangsphase geben beide Spieler einmal ihre Aufschlagspiele ab. Im 8.Spiel breakt der Serbe den Schweizer noch einmal und gewinnt bei seinem Servicegame souverän mit 6.3 den 1.Satz. Die unfassbare Gewandtheit und die reaktionsschnellen Schläge (bemerkenswerte Returnstärke!) Djokovics dominieren auch im 2.Satz. Nach drei Rückhandfehlern Wawrinkas gibt der Schweizer seinen Aufschlag früh ab. Noles Gesicht zeigt deutlich Selbstsicherheit und Siegeszuversicht. Der Schweizer hält sich nur mit zahlreichen Assen im Spiel. Auffällig ist, dass Djokovic mit seinen zweiten Aufschlägen, den tiefen und hoch abspringenden „Kicks“, noch mehr Punkte gewinnt, als mit seinen ersten Services! Im achten Spiel wird der Schweizer wieder gebreakt und der Serbe beendet den 2.Satz und das Match mit seiner fast fehlerlosen, „kontrollierten Offensive“ (Zitat Otto Rehagel!) in gewohnter Souveränität. Ein beeindruckender Auftritt des Serben! Wohl die bisher beste Vorstellung in der O2-Arena. Der 20. Sieg in Folge von Djokovic auf der ATP-Tour! Kann Nadal ihn morgen in seinem Siegeszug aufhalten?

Bisher liegen die beiden Autoren dieses Tennisblogs mit ihren Prognosen noch „goldrichtig“. Jetzt legen wir uns auf eine recht gewagte Prophezeiung für den Ablauf des Finales fest: Der eine sagt einen Sieg des Spaniers Nadal, der andere einen Sieg des Serben Djokovic voraus!

Zur Einstimmung auf das Finale einige Szenen des Spielers, auf den 50% des Bloggerduos gesetzt hat:

Ein Kommentar

  1. Die Eidgenossen rausgeschossen , die Erdgenossen ausgeschlossen. Ausserirdische lassen irdische aussen vor.

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