In London bei den ATP-Finals wurde am Freitag und Samstag um das Erreichen des Halbfinales gestritten. In der Gruppe A gelang es Stanislas Wawrinka bei seinem Debut in den Finals gleich das Halbfinale zu erreichen. Er ging gegen Ferrer schnell mit 5:2 in Führung und verlor den Satz dennoch mit 3:7 im Tiebreak. Ferrer gewann sein Aufschlagspiel im zweiten Satz sicher und kam beim 30:40 zum Breakpoint bei Aufschlag des Schweizers. Wawrinkas Antwort: ein Ass. Beim nächsten Breakball Ferrers, donnerte Stanilas wieder ein Ass in das gegnerische Feld. Als Ferrer dieses Spiel verlor, zerstörte er frustriert seinen Schläger – und das Momentum schlug um. Bis zum 6:4 im zweiten und 6:1 im dritten Satz gab Wawrinka seinem Gegner keine Gelegenheit mehr für einen Breakpoint und dominierte auch die Grundlinienduelle. „Der Beginn des zweiten Satzes war entscheidend. Ich habe alles getan, um dieses Match nicht zu verlieren“, kommentierte er seinen Erfolg.
Nach dem 6:4 1:6 6:3 Sieg Rafael Nadals gegen Tomas Berdych war Wawrinkas Einzug in das Semifinale des ATP Tour Finals endgültig gesichert. Sein außergewöhnlicher Formanstieg in dieser Saison erhielt in London seine Bestätigung. Nadals Auftreten in allen bisherigen Matches in London bewies, dass er alle Energien auf den erstmaligen Triumph im „Turnier der Weltbesten“ ausrichtet.
In der Gruppe B kam es zu dem mit Spannung erwarteten „Shoot-Out“ zwischen Roger Federer und Juan Martin Del Potro. Der Argentinier begann fehlerlos, der Schweizer bekam keine Länge in seine Schläge. „Wenn schon kurz, dann richtig kurz“, dachte Federer und versuchte mit Stopps seinen Gegner aus dem Rhythmus zu bringen, ihn langsam zu ermüden. Trotzdem beendete Del Potro nach 5:2 Führung und zwei Breakbällen Federers im letzten Aufschlagspiel, die der Argentinier cool mit zwei Assen abwehrte, den 1.Satz mit 6:4. Im 2.Servicegame des Schweizers im 2.Satz wird er wieder gebreakt. Bei 1:3 gewinnt Roger 12 Punkte nacheinander und geht nach dem siebten Spiel in Führung. Beiden Spielern unterlaufen nach „großem Tennis“ immer wieder kleine Aussetzer. Die Mühen der Saison machen sich bemerkbar. Der Mann aus Basel kämpft aber unermüdlich gegen die drohende Niederlage an und schließt den 2.Satz mit einem Ass im Tiebreak ab.
Vor dem dritten Satz ging Roger zur Toilette und kam erst einmal nicht zurück in das Match: 0:3 ist die Folge. Jetzt zeigt Federer, was einen Helden kennzeichnet: er bäumt sich gegen sein Schicksal auf, schlägt zurück und gleicht aus. Bei 5:5 steigert sich der Schweizer, spielt entschlossener und aggressiver und nimmt del Potro das Aufschlagspiel ab. Der im Gesicht gezeichnete und schwer atmende Riese aus Argentinien gab noch einmal alles, erspielte sich noch einen Breakball. Aber Federer ließ sich den Triumph nicht mehr nehmen, gewann die nächsten beiden Punkte und beendete die dramatische Partie mit einem Ass zum 7:5. Auf Rogers Lippen zeigte sich endlich ein erleichtertes Lachen, das Publikum tobte und London feierte das Comeback seines Tennishelden.
Am Sonntag tritt der wiederauferstandene eidgenössische Tennisstar im Halbfinale gegen Rafael Nadal an. Sein Schweizer Landsmann Wawrinka nimmt es mit Nole Djokovic, der in einem bedeutungslosen Spiel Richard Gasquet mit 7:6 4:6 6:3 bezwang, auf. Wir werden weiter berichten, schließen aber diesen Post mit ein paar legendären Bildern von Novak Djokovic ab.
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