“Tennis-Dopingskandal – das Theater geht weiter”

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Der Doping-Fall um Victor Troicki (wir berichteten im Blog) schlägt immer noch große Wellen. Nachdem der Internationale Sportgerichtshof CAS vor kurzem die Sperre von Troicki von 18 auf 12 Monate verringert hat, geht die Diskussion um diesen Fall in den nächsten Akt.

Im Rahmen der ATP Finals in London wurde das Thema heiß diskutiert, und die Tenniselite ist sich in ihrer Meinung nicht einig.

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N. Djokovic wiederholte in einer emotionalen Rede seine Position und holte zum Rundumschlag gegen alle verantwortlichen Institutionen aus. Er wirft der ATP, der ITF und der WeltAntiDopingAgentur (WADA) vor, sich unprofessionell zu verhalten und bemängelt, dass in dem dubiosen Fall Troicki keiner zur Rechenschaft gezogen wird – außer Troicki! Laut seiner Aussage, habe er jegliches Vertrauen in die Institutionen verloren. In seinem Statement gibt er provokant an, dass „noch nie ein unter Dopingverdacht stehender Spieler vor dem CAS entlastet und von einer Beschuldigung freigesprochen wurde“.

Roger Federer, der herausragende Spieler der letzten Dekade, betrachtet das Geschehen wesentlich nüchterner. Der Spielervertreter äußert sich kritisch zu dem Verhalten Troickis: „Ein Spieler hat sich jederzeit testen zu lassen, egal wie sein Befinden ist“, argumentiert Federer. Er bemängelt vielmehr, dass die Dopingkontrollen weniger geworden seien und er im vergangenen Jahr nach 3 Turniersiegen in Folge nicht einen einzigen Test hatte machen müssen.

Hier wird von einem erfahrenen Profi eine weitsichtigere Einstellung geäußert. Im Interesse des Sports sollten Spieler die Regeln befolgen und jede Chance nutzen, für einen sauberen und damit auch fairen Sport einzutreten.

In die gleiche Richtung äußerte sich auch Andy Murray. Für ihn hat man sich als Profi den Regeln entsprechend zu verhalten und „jeder wisse, wie so ein Test funktioniert“! Hält man sich nicht daran, habe man die Konsequenzen zu tragen. Das Pikante an Murrays Statement: Er gilt als einer der besten Freunde Djokovics! Somit verwundert es den einen oder anderen Insider, dass er sich in seinen Aussagen gegen seinen „Kumpel“ und dessen Verteidigungsrede für Troicki wendet. Dass Murray sich dieser Tage, trotz der verletzungsbedingten Absage der Finals, regelmäßig zu den Geschehnissen äußert, kann auch mit seiner aktuell erschienenen Biografie im Zusammenhang stehen. Ein wenig PR hat selten geschadet.

Auch Rafa Nadal meldet sich zu Wort. Er glaube Troicki  und dessen Aussagen und denke, es wurden Fehler im Rahmen der Dopingkontrolle gemacht. Nichts desto trotz sieht er alle Spieler in der Pflicht, sich an die Regularien zu halten und ihre Proben abzugeben, wenn dies gefordert wird.

Wir sind gespannt, wie sich die Diskussion um die Dopingproblematik im Tennis entwickeln wird. Es entsteht der Eindruck, dass der nächste Skandal nicht lange auf sich warten lassen wird und die heile Welt des Tennis-Showsports erneut heimsucht. Dann wird wieder viel und kontrovers diskutiert, es werden willkürliche Entscheidungen gefällt werden und die Seriosität des Proficircuits und der involvierten Institutionen wird auf die Probe gestellt.

Ein Teufelskreis!

Wer ist in der Lage, das endlich zu beenden?

Die ATP ist gefordert.

 

P.S.

Wir haben uns bei diesem „Theater“  mit unfreiwilliger Komik gedacht, dass es auch absichtliche humorvolle Beiträge im Tennis gibt und uns an Mansour Bahrami erinnert.

 

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