Das erste Argument, mit dem die Padel-Tennis-Enthusiasten – ob in Buenos Aires oder Berlin, ob in Las Palmas oder Herne – dem interessierten Neueinsteiger Mut machen wollen, lautet immer gleich: „Padel-Tennis ist ganz leicht. Das kann jeder sofort!“
Unabhängig von den Zweifeln an dem sportlichen Leistungsvermögen des Interessierten, die in diesen Worten mitschwingen, stellt man dann in der Praxis schnell fest, dass diese Aussage ihre Berechtigung hat: Aufgrund des kleinen, handlichen Schlägers mit der riesengroßer Treff-Fläche, wegen des begrenzten, übersichtlichen Spielraumes und der unkomplizierten Technik, ist dieses Spiel wirklich leicht und schnell zu erlernen. Ohne viele Mühen und Frustrationen ist auch der Anfänger schnell in der Lage, den Ball im Spiel zu halten. Dadurch ist es früh möglich, Padel mit anderen gleichgesinnten Newcomern sinnvoll auf dem glasumrandeten Platz zu spielen.
Bei diesem gemeinsamen Spiel entdeckt man ein zweites Charakteristikum dieses Trendsports: die Vielfalt von überraschenden Situationen. Da musst du flink reagieren, wenn der Ball von den gläsernen Seitenwänden zurückspringt, da musst du mit akrobatischen Bewegungen versuchen, den Ball von der hinteren Glaswand in das Spiel zurück zu bringen. Diese Situationen reichen eigentlich schon aus, um ständig alarmbereit, mit wachen Augen und gespannter Muskulatur dem Ball hinterher zu jagen, aber die Pioniere dieses Sports haben noch eine weitere, kaum zu berechnende Variation in das Spielfeld eingebaut: das an den Seitenwänden über dem Glas eingebaute Gitternetz. Von dort prallen die Bälle ab, „wie sie wollen“ – und wie es auch der erfahrenste Spieler nie berechnen kann. Improvisation ist angesagt bei dieser Mischung aus Squash und Tennis und das sorgt immer wieder für heitere Spielsituationen. Da freut man sich spontan über die kreativen und unorthodoxen Lösungsversuche der Partner auf der anderen Seite des Netzes, da lacht man über sich selbst, weil trotz aller Verrenkungen der Schlag nicht in das gegnerische Feld platziert werden konnte. Dieser gemeinsame Spaß beim Spielen sorgt für Geselligkeit. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch nach dem Sport an der „Padel-Bar“, die auf jeder neuen Anlage einen festen Platz haben sollte. Dort hat man dann reichlich Gesprächsstoff, wenn man die urkomischen Ballwechsel und die heldenhaften Lösungsversuche der einzelnen Spieler bei erfrischenden Drinks und „kleinen Happen“ rekapituliert.
Das Scheitern in gewissen fast unlösbaren Spielsituationen ist vorprogrammiert. Das führt zu einer gesunden Demut der Sportler, das führt zu einer Solidarität mit den Mitspielern, die auch Opfer der Vielfalt geworden waren. In dem Padel-Glaskäfig wird nicht gejammert, wenn ein formvollendet angesetzter Schlag misslingt. Da wird keine verbiesterte Miene aufgesetzt, weil man sich einmal nicht erfolgreich präsentiert hat. Da hat man Spaß. Da lacht man während des Spiels über sich selbst und die Situationskomik, und geht mit einem Lachen vom Platz.
Das ist wohltuend, wenn man es mit zu ernsten, übertrieben ehrgeizigen Doppeln vergleicht, die wir zu häufig in unserem Tennis-Club miterleben können. Kein Wunder, dass die Teilnehmer im Anschluss an das Spiel meist getrennt mit ihren PKWs direkt nach Hause fahren…
Im Gegensatz dazu, steht von Anfang an beim Padel-Tennis das Miteinander im Vordergrund. Dazu erzieht schon der enge Raum, auf dem man mit einem Partner im Doppel agiert. Da passiert es anfangs öfters, dass man bei geschwinden Reaktionen seinen Partner fast über den Haufen rennt. Von Ballwechsel zu Ballwechsel lernt man dann, sich in seinen Bewegungen miteinander abzustimmen. Das geht nur, wenn man sich in den anderen hineinversetzt. Padel erzieht damit zur Empathie, zur Solidarität.
Auch dieser Aspekt ist in unserer modernen Welt in seiner sozialen Bedeutung nicht zu unterschätzen.
Also: „Bleibt entspannt“ und „haut rein!“ – beim Padel Tennis!
Viel Spaß.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Deshalb folgt jetzt für alle, die von unseren Sätzen noch nicht motiviert werden konnten,ein Padel-Video mit beeindruckenden Ballwechseln.