Ja, wir haben einen Stich. Der heißt Michael, kam aus Elmshorn in die Großstadt Hamburg. Gewann dann in Wimbledon, was keiner so richtig wahrgenommen hat, weil unser Boris in seiner unnachahmlichen Art immer die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Als Turnierdirektor führt Michael jetzt das traditionsreiche Turnier am Rothenbaum. Ab und zu hat er versucht, im deutschen Tennisfunktionärs(un)wesen sein Wissen einzubringen und Einfluss auszuüben. Ergebnis: wirkungslos! Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die mächtigen Tennisfürsten der Verbände zwar keine Ahnung vom internationalen Tennis haben, aber davon eine ganze Menge. Außerdem finden die Herren immer Unterstützung von anderen selbsternannten Fürsten, so dass alles so bleibt, wie es ist. Und man weiterhin an seinem Posten klebt, ohne für die Zukunft Sorge zu tragen. Dabei hätten die kritischen Stiche von unserem „Hamburger Michel“ das Zeug dazu, vernünftige Veränderungen im deutschen Tennis hervorzurufen. Auch weil er sich schon während seiner Spielerkarriere kritische Gedanken gemacht hat.
Die Fronten zwischen DTB und Stich haben sich verhärtet: Michael war im Auftrag des alten Präsidiums im europäischen Board, in dem die gemeinsamen Belange der europäischen Turniere besprochen werden. Die neue DTB-Führung teilte ihm im vergangenen Sommer mit, dass man ihn nicht mehr als Vertreter entsenden möchte. Ergebnis: gegenwärtig ist der DTB in keinem Gremium der ATP mehr vertreten.
Haben die ‘nen Stich?
Die Integration ehemaliger Weltklassespieler mit einer guten Ausbildung (!), mit Erfahrungen auf höchstem Niveau, mit vernünftigen Ideen und Durchsetzungsvermögen könnte neuen Schwung in das deutsche Tennis bringen. Einige davon sind ja schon als Mitarbeiter gewonnen worden – warum wird der Protestant Stich „außen vor gelassen“?
Jetzt wünschen wir erst einmal unserem Stich viel Glück und Erfolg mit seinem Turnier in Hamburg. Damit es seine alte Größe wiedergewinnt – was dem deutschen Tennis nur dienen kann. Danach könnten die Unstimmigkeiten zwischen DTB und Stich aus dem Wege geräumt werden. Der Hamburger Turnierdirektor: „Wir sind jederzeit offen für einen konstruktiven Gedankenaustausch.“ Wir sind gespannt …
In unserem Blog werden wir immer wieder Stiche in das Geschehen um den weißen Sport platzieren, um Fehlentwicklungen zu thematisieren, um neue Wege zu bereiten. Vor diesen Stichen wird auch kein Stich gefeit sein, wenn er gravierende Fehler macht.
In unserem Blogstorm hat er dann Gelegenheit, seine Sichtweise darzustellen. Darauf freuen wir uns. Dann beginnt eine offene Diskussion, die unserem Sport nur förderlich ist.
10. Juli 2013 um 01:28 Uhr
Es wird Zeit, dass durch Blogger wie euch, endlich das “Neuland” Internet betreten wird. Es ist nun an der Zeit endlich wieder STICHE zu setzten. Wer weiß, wie sehr diese STICHE schmerzen müssen, damit das deutsche Tennis wieder auflebt. Man könne meinen, dass es einer Revolution bedarf.
Wer schaltet heutzutage noch den Fernseher an und bekommt beim zappen ein Tennisspiel lauf den Bildschirm? Rainer Schüttler und Gerry Weber haben für ihre Turniere Düsseldorf und Halle mit Eurosport endlich einen großen Sender mit ins Boot holen können. Es ist zwar nur ein Sender den Sportbegeisterte anschalten, aber er ist eine tolle Plattform im Vergleich zu z.B. Sport 1 bei dem die Reporter lieber beim Darts bleiben sollten und sowieso bei 4:4 im zweiten Satz leider Poker gesendet werden muss.
Die Eurosport Kommentatoren verstehen nicht nur das Spiel, sondern bringen auch die Emotionen ins Wohnzimmer. Die Resonanz war beeindruckend. Da ruft mich eine Freundin an, die nicht mit Tennis am Hut hat an, um mir folgendes mitzuteilen „Mensch der Federer spielt gerade gegen einen Russen (Youznhy) und der hat sogar den ersten Satz gewonnen. Das ist so spannend“.
Leider können andere Sender es sich nicht leisten Tennis zu übertragen, denn ein Match kann 45 Minuten dauern oder 3 Stunden. Planbarkeit und Action sind wichtig für gute Sendeqouten. Brauchen wir eine Änderung im Format? Bei den Grand Slams auf jeden Fall nicht! Die boomen außerdem sind es die legendären 5-Satzmatches die jeden Menschen zum Tennisfreak machen.
Aber ein Turnier wie der Hamburger Rothenbaum? Zuschauerschwund, fehlende Sponsoren… Der Showkampf von Michael Stich ist immer die am besten besuchte Vorstellung, einschließlich des Finales… Das darf nicht sein. Die kleineren Turniere brauchen mehr Eventcharakter. Neben dem drum herum können wir aber auch auf dem Platz etwas ändern. Was würde man als Zuschauer davon halten, wenn ab jetzt auf den 250-Turnieren nur noch best of five-Kurzsätzen bis 3 mit no add gespielt würden. Es gäbe mehr big Points, mehr Entscheidungen, mehr Wendepunkte und ich glaube auch mehr Spannung. So könnte man auch wieder das Fernsehen locken und dann auch die Sponsoren…
Innovationen sind gefragt und Paddel Tennis, so wie ihr es in eurer Preview vorstellt, ist gewiss auch eine Variante der man Aufmerksamkeit schenken sollte. Ich hoffe ich bin nicht der Einzige der solche Ideen hat. Die LANDESFÜRSTEN sind in ihrem System sehr sicher, doch was passiert wenn die Bauern sich aufbäumen?