In Nürnberg, Straßburg und Düsseldorf kämpfen die deutschen Topspieler in dieser Woche um Weltranglistenpunkte und justieren ihr Leistungsvermögen in Hinsicht auf das Grand Slam-Turnier in Roland Garros.
Angie Kerber führte das Teilnehmerfeld in Nürnberg an und setzte sich erwartungsgemäß bei ihrem ersten Auftritt im deutschen Duell gegen Anna-Lena-Friedsam, die nach Absage Asarenkas in Paris im Hauptfeld antritt, mit 6:2, 7:6 durch. Die Kielerin zeigte gegen die in der Weltrangliste auf Platz 112 und damit 103 Ränge schlechter eingestufte Friedsam eine souveräne Vorstellung im ersten Satz und musste ihr gesamtes Potential einsetzen, um sich gegen die tapfer kämpfende Außenseiterin im zweiten Satz durchzusetzen.
Für viele überraschend, bezwang Mona Barthel im zweiten deutschen Duell Annika Beck. Monas 6:2, 6.4- Sieg könnte auch für Paris ihr Selbstbewusstsein wieder stärken.
Dinah Pfitzenmaier konnte leider gewisse Spielvorteile gegen den Lucky Looser aus Frankreich, Carolin Garcia, nicht nutzen und musste mit 7:5, 5.7 und 3:6 die Segel streichen.
Zur gleichen Zeit traten in Straßburg Andrea Petkovic und Julia Görges zu ihren Erstrundenmatches an. Andrea gewann klar gegen Vania King aus den USA mit 6:3, 6:2. Die aktuell auf Rang 108 der Weltrangliste platzierte Julia setzte wieder zu einem Höhenflug an und fegte die an 1-gesetzte Sloane Stevens 6.3, 6:2 vom Platz, um mit einem 7:5, 6:4- Sieg gegen das US-Girl L. Davis in das Viertelfinale zu stürmen.
Die Auftaktspiele unserer Damen waren vielversprechend. Alle Hoffnungen wurden dann jäh gestoppt. In der fränkischen Hauptstadt musste sich in der „Runde der letzten Acht“ Angelique Kerber der Tschechin Pliskova in zwei Sätzen (6:7, 2:6) geschlagen geben und auch Mona Barthel konnte ihren Auftakterfolg nicht fortsetzen: die Ukrainerin Elina Svitolina machte alle Hoffnungen der Neumünsteranerin mit 6:4, 6.4 zunichte.
Damit waren alle deutschen Spielerinnen in Nürnberg spätestens nach dem Viertelfinale ausgeschieden. Eine leise Enttäuschung – besonders für das patriotische fränkische Publikum.
In Straßburg setzte sich diese Viertelfinal- Niederlagenserie fort. Andrea Petkovic verlor gegen Monica Puig aus Puerto Rico (4.6, 4:6) und Julia Görges wurde von der amerikanischen Hoffnung Madison Keys mit 6:2, 2.6, 6:2 besiegt.
Der schwarze Tag für die Frauen-Tennis-Power aus Deutschland lässt keine große Zuversicht aufkommen, dass unsere Mädchen sich in Paris zu Leistungen wie zuletzt in Australien bei dem Fed Cup-Halbfinale aufschwingen können.
Unsere Herren wollten bei den Düsseldorf-Open ihr Leistungsvermögen für das Grand Slam Turnier in der französischen Hauptstadt unter Beweis stellen.
Ben Becker schied dann schnell gegen den Argentinier Juan Monaco (2:6, 1:6) aus.
Tobi Kamke kämpfte tapfer, musste sich in seinem Auftaktmatch aber am Ende dem kroatischen Hünen Ivo Karlovic mit 6:3, 5:7 und 6:7 denkbar knapp geschlagen geben.
Dann konnte man sich aber über Dustin Brown freuen, der den an 5-gesetzten Taiwanesen Lu Yen-Hsun mit 7.6, 6:3 eliminierte. Unser Paradiesvogel verlor dann sang- und klanglos 3:6, 0:6 gegen Marco Dedic in der zweiten Runde.
Der bei den Düsseldorf Open an 1-gesetzte Philipp Kohlschreiber hatte in der ersten Runde ein Freilos. In der zweiten Runde hielt er sich gegen den Georgier Gabashvili mit 6:3, 6:1 schadlos. Im Viertelfinale trifft er auf den Brown-Bezwinger Dedic. Die Unterbrechungen sorgten dafür, dass dieses Match noch nicht beendet werden konnte.
Wenige Tage vor Beginn der French Open haben die deutschen Tennisprofis – ob Damen und Herren – auf dem roten Sand noch nicht so richtig Fuß gefasst.
Hoffen wir, dass die Atmosphäre in der französischen Metropole für neuen Schwung sorgt.
Zur Einstimmung auf das zweite Grand Slam Turnier des Jahres dient das folgende Video mit sensationellen Ballwechseln der letzten Jahre aus Paris: