Bei den Rasenturnieren „Aegon International“ im englischen Eastbourne und bei den „Topshelf Open“ im holländischen Hertogenbosch traten am gestrigen Donnerstag die „fantastischen Drei“, Ben Becker, Annika Beck und Angelique Kerber, in den Viertelfinals an. Es bot sich die Möglichkeit, mit überragenden Leistungen für Aufwind in dem deutschen Tennisteam, das in das Tennismekka Wimbledon pilgert, zu sorgen.
Annika Beck spielte solide und gut in Hertogenbosch, aber – wie vorher Andrea Petkovic – musste sie sich der Slowakin Maria Rybarikova geschlagen geben: 2:6 und 5:7 gingen die Sätze für die Deutsche verloren. Wenn Annika in den nächsten Tagen noch an ihrem Service arbeitet und ihn ein wenig verbessert, kann sie auch in Wimbledon positive Überraschungen liefern.
Keine Überraschung war der Sieg von Angie Kerber gegen die Russin Ekaterina Makarova in Eastbourne. In einem eigentlich ausgeglichenem Spiel machte die Kielerin immer souverän die wichtigen Punkte und setzte sich klar und deutlich mit 6:2, 6:1 durch. Im Semifinale trifft sie auf die Dänin Caroline Wozniacki. Ein Triumph über die ehemalige Weltranglistenerste könnte Angelique das nötige Selbstvertrauen geben, um beim kommenden Rasen-Grand Slam in London „richtig aufzutrumpfen“.
Das in der Vergangenheit oft skandalumwitterte deutsche Herrentennis hatte in den letzten Wochen und Monaten einen positiven Aufschwung erlebt.Benjamin Becker sprang in Hertogenbosch in die Bresche und erreichte nach einem Tennis-Thriller gegen den Kanadier Vasek Pospisil sogar das Halbfinale. Das Ergebnis von 6:7, 7:6 und 6:4 spiegelt deutlich das ausgewogene Niveau des Matches wieder. Der 34-jährige „Benni“ steigert sich von Turnier zu Turnier und überzeugt gerade auf Rasen. Er kann eine Waffe für das deutsche Tennisteam in Wimbledon werden. Am Freitag trifft er im Semifinale der „Topshelf Open“ auf den portugiesischen Qualifikanten Joao Sousa – eine gute Chance für „Benni“, in das Finale vorzustoßen.
Öffnen wir zum Ende des Berichtes kurz die Augen für eine internationale Perspektive: In Hertogenbosch hat sich Coco Vanderweghe in den Vordergrund gespielt. Im Viertelfinale schlug sie die Geheimfavoritin Muguruza aus Spanien mit 7:6 und 6:1. Schon in Wimbledon sollte man die 22-jährige Amerikanerin beachten. Vielleicht haben die Amerikaner eine zukünftige Konkurrentin für den kanadischen Shootingstar Eugenie Bouchard aus dem Hut gezaubert. Dem Image des Tennis in den USA würde es gut tun.