Kvitova und Bouchard im Finale von Wimbledon!

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Tag für Tag hatten wir von Wimbledon berichtet. Das war uns eine Freude, solange die Profis aus unseren Landen sich mit der internationalen Elite messen konnten. Die Besucherzahlen auf unserem Tennis-Blog sind dabei ständig gestiegen. Trotzdem hörten wir aus Tenniskreisen die Frage – und leise Klage – ob wir jetzt nur noch Ergebnisdienste leisten wollen.

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Diese Kritik ist berechtigt, obwohl wir uns bemühten, einen eigenen Ton in den  sachlichen Berichten unterzubringen. Einige User äußerten ihre Meinung, dass gerade die kritischen Texte, die psychologischen Beiträge und sogar die Geschichten aus dem Tenniszirkus den besonderen Gehalt unserer Posts ausmachen. Eigentlich haben wir uns über diese Wertungen gefreut – entsprachen sie doch unseren Intentionen, mit denen wir beim Start unseres Blogs angetreten waren. Wir wollten Bewegung in das deutsche Tennis bringen, wir wollten darstellen, dass Tennis nicht nur ein Sport, sondern immer auch ein besonderer Lebensstil ist.

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Für viele Beiträge zu diesen Themen erhielten wir auch private Anerkennung. Was nützt es aber, wenn wir nur eine kleine Minderheit erreichen? Kann man damit eine Bewegung initiieren? Kann man damit eine Community schaffen, die dafür sorgt, dass das Image des Tennis in Deutschland wieder aufblüht? Wir sind der Meinung, dass wir Schritt für Schritt unseren Leserkreis erweitern müssen, um real Wirkungen erzielen zu können. Dabei werden wir nie kritische Aspekte oder Insiderinformationen außer Acht lassen. Wir verraten auch gern, dass unser Hauptaugenmerk auf diesen Inhalten liegt. Wir werden aber auch in Zukunft ausführlich über die Großereignisse im Tennis berichten, die doch die Mehrheit der Tennisfans – und da zählen wir uns dazu – fasziniert. Deshalb brechen wir hier die Reflektionen ab und wenden uns dem Geschehen in Wimbledon am heutigen Tag zu:

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Nach der gestrigen kalten Dusche für das deutsche Tennis im erstmals sonnigen London, standen heute die Semifinals  der Damen im Mittelpunkt der Spielansetzungen in Wimbledon.

Zuerst kam es auf dem Center Court zu dem tschechischen Duell zwischen Petra Kvitova und Lucie Safarova. Der Beginn dieser Partie ist geprägt von einer Nervosität beider „Hardhitter“. Petra Kvitova gelingen einige Big Shots (Vorhand, Service-Asse), sie führt schnell 2:0. Safarova wird sicherer, gleicht aus. Bis zum 6:6 entwickelt sich eine rasante Begegnung auf Augenhöhe, in der beide Spielerinnen nicht mehr ihre Aufschlagspiele verlieren. Kvitova, die Wimbledonsiegerin von 2011, setzt sich dann im Tiebreak mit 7:4 durch. Im zweiten Satz wird die 1.83 Meter große Petra noch dominanter, lässt ihrer Gegnerin aus Brünn kaum noch eine Chance, selbst die Initiative zu ergreifen. Mit 6:1 im zweiten Satz zieht Petra Kvitova in das Finale von Wimbledon.

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Im Anschluss an diese Partie fand das zweite Semifinale zwischen Eugenie Bouchard und Simona Halep statt. Für viele Experten war diese Begegnung das vorweggenommene Endspiel der Championships 2014 bei den Ladies. Die Hardhitterin Bouchard und die klug operierende Halep starten von Anfang an auf hohem Niveau. Die 20-jährige“Genie“ spielt modernes Tennis, weicht nicht hinter die Grundlinie bei den Ballwechseln und nimmt jeden Ball im „aufsteigenden Ast“. Großer Schrecken beim Publikum, als die 22-jährige Rumänin umknickt und ein „Medical Time-Out“ nehmen muss. Mit einer Knöchelbandage kommt sie auf den Platz und auch sofort in das Match zurück. Bis 5:5 kann keine Spielerin die Oberhand gewinnen. Bei eigenem Service beginnt die Kanadierin plötzlich zu zögern, verliert den Rhythmus und verschlägt zwei leichte Bälle. Unbekümmert und wieder nervenstark setzt sie ihr aggressives Spiel fort und geht 6:5 in Führung. Halep gleicht zum 6:6 aus. Im Tiebreak entscheidet das Fünkchen mehr Entschlossenheit auf Seiten Bouchards. Sie gewinnt den 1.Satz mit 7:4 im Tiebreak. Im 2.Durchgang stürmt die Kanadierin wild entschlossen in das Finale. Sie führt 5:1, vergibt 3 Matchpoints. Bei 5:2 wehrt die junge Rumänin wieder zwei Matchbälle ab. Beim nächsten Matchpoint serviert „Genie“ ein Ass und  gewinnt dieses Semifinale mit 7:6 und 6:2. Bouchard ist zum ersten Mal in ihrer noch jungen Karriere im Endspiel eines Grand Slams!

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Für alle kritischen Leser, die mehr als einen Ergebnisdienst von diesem Tennisblog erwarten: Haben wir nicht ein wenig Anerkennung für unseren Mut verdient, als wir schon vor dem Achtelfinale angekündigt hatten, dass  Eugenie Bouchard dieses Jahr den Titel in Wimbledon gewinnen wird?

 

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