Der DTB braucht Hilfe

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Im November 2014 ist Ulrich Klaus, der ehemalige Verbandspräsident von Rheinland-Pfalz,  zum neuen Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes gewählt worden. Der 64-Jährige tritt in dem seit Jahren zerstrittenen Verband die Nachfolge des scheidenden Karl-Georg Altenburg an. Er war nach dem Rückzug von Wimbledonsieger Michael Stich der einzige Kandidat.

klaus foto

Bei seinem ersten größeren öffentlichen Auftritt hat der neue DTB-Präsident noch keine zukunftsweisenden Visionen präsentiert, sondern  eher auf die gegenwärtige prekäre Lage des DTB hingewiesen:

„ Es gibt jede Menge Baustellen. Dramatisch ist, dass das alte Präsidium einen Haushalt mit 280.000 Euro Miesen aufgestellt hat”, sagte der aktuelle Chef des deutschen Tennis.

Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung anlässlich des Davis Cups Anfang März in Frankfurt müsse der Haushalt für 2015 besprochen werden. „Man muss die Einnahmen erhöhen, wir brauchen Hilfe. Wir verlieren jedes Jahr 50.000 Euro durch den Mitgliederschwund”, sagte Klaus. Möglich ist eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um zehn Cent.

Mit Hamburgs Turnierdirektor Michael Stich, der kurz vor der Präsidentenwahl seinen Verzicht erklärt hatte, wolle er im neuen Jahr Kontakt aufnehmen: “Ich werde eine Zusammenarbeit im Bereich Leistungssport/Marketing ausloten.” Das Hamburger Turnier sei für den DTB wichtig, der Zustand der Anlage mache ihm aber Sorgen.

„Für Klaus muss es jetzt in erster Linie darum gehen, die wochenlangen Querelen und Diskussionen über Satzungsänderungen, Schattenkabinette und Personalauswahl endgültig abzuhaken, um  Ruhe in den schlingernden Verband zu bringen“,  kommentierte „Spiegel online“ sachlich richtig nach der Präsidentenwahl.

deutscher-tennis-bund

„Die Strukturen müssen auf den Prüfstand”, erkannte auch Klaus und setzte fort:

Unser Bild in der Öffentlichkeit ist verbesserungswürdig.

Allerdings.

Man kann nicht erwarten, dass der neue Verbandskapitän nach wenigen Tagen Amtszeit schon alle Schritte eingeleitet hat, die das schlingernde Schiff auf Kurs bringen.

Ob eine Kritik am alten Vorstand, ein „zur Kasse bitten der Mitglieder“, ein Beklagen des sattsam bekannten Mitgliederschwunds, das Bild des deutschen Tennis in der Öffentlichkeit verbessert, ist zumindest fragwürdig.

Die Tennisgesellschaft in Deutschland erwartet jetzt Veränderungen und zielgerichtete Aktionen.

Beim ersten Auftritt unseres neuen  DTB-Präsidenten sind noch keine Hinweise zum Lösen der Probleme angeboten worden.

Okay, wir sollten ihm und seinem Team Zeit geben.

Es gilt aber dabei zu beachten, dass  so viel Zeit nicht zur Verfügung steht, um die vielfältigen Aufgaben an den „Baustellen“ (Zitat Klaus) des deutschen Tennis endlich in Angriff zu nehmen.

Wir könnten den Text mit der Phrase enden lassen, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Das wäre sachlich falsch – große Hoffnungen haben wir längst nicht mehr.

 

 

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