Djokovic gewinnt zum fünften Mal die Australian Open!

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Final Day in Melbourne bei den Australian Open: im Herreneinzel stehen sich der Weltranglistenerste Novak Djokovic und die aktuelle Nr.6 der ATP, Andy Murray, in der Rod Laver-Arena im Endspiel  gegenüber.

Über den Briten hängt ein Fluch: Drei Mal stand der Siebenundzwanzigjährige schon im Finale dieses Grand Slams,  drei Mal verlor er – zwei Mal gegen seinen eine Woche jüngeren Jugendfreund Djokovic.

Nicht nur deshalb sieht sich Braveheart Murray als Außenseiter im Finale: „Novak liebt den Court und die Bedingungen hier. Wenn ich es schaffe zu gewinnen, wäre es für ihn eine große unangenehme Überraschung”, erklärte  der Schotte.   Seine Mission Titel-Gewinn schätzte er als “sehr schwierig” ein. Britisches Understatement? Tennisexperte Martina Navratilova sieht seine Chancen viel positiver: „Mein Eindruck von Andy ist prächtig. So gut habe ich ihn noch nie gesehen. Daran hat auch Amelie einen großen Anteil”, sagte die ehemalige Nummer eins der Welt und vergaß nicht auf die gute Arbeit Amelie Mauresmos, des weiblichen Coaches des Finalteilnehmers, hinzuweisen. Für diese ungewöhnliche Coachwahl ist Andy in der „ATP-Macho-Welt“ lange genug kritisiert worden – eigentlich bei jeder Niederlage.

Auch der Coach seines Finalgegners ist nicht unumstritten. Boris Becker ist aber von der guten Zusammenarbeit und seiner Rolle im Team überzeugt:    “Im vergangenen Jahr haben wir uns beide sehr gut kennengelernt und voneinander profitiert. Das ist auf dem Platz deutlich spürbar”, sagte der dreimalige Wimbledonsieger vor dem Endspiel in Melbourne.

djoko

Als um 19 Uhr 30 Ortszeit die Akteure den Platz in der  Rod Laver-Arena betraten, war das verbale Vorgeplänkel beendet. Andy Murray zeigte von Anfang an, dass er nicht zum Verlieren auf den Court ging. Er verlässt die Grundlinie nicht nach hinten, um Druck aufzubauen, ballt bei jedem Punktgewinn die Faust, feuert sich lautstark an. Im dritten Spiel hat er sich drei Breakbälle in Folge erkämpft. Der Djoker zieht mit herausragenden Volleys den Kopf aus der Schlinge. Er gleicht aus, agiert jetzt total fokussiert, breakt dann Murray und geht 4:1in Führung. Das Match ist geprägt von knallharten langen Ballwechseln, die meist von demjenigen gewonnen werden, der den Gegner in die Defensive drängt. Der Schotte lässt sich nicht unterkriegen, verkürzt mit einem Break auf 3:4. Nole geht 5:3 in Führung, Andy kämpft sich wieder zurück. Der Tiebreak entscheidet den Auftaktsatz. Nach 72 Minuten Spielzeit gewinnt der Serbe mit 7:5 im Tiebreak den 1. Satz. Die Zuschauer sehen ein total ausgeglichenes Match auf höchstem Niveau.

Im zweiten Durchgang geht der vierfache Australian Open-Sieger 4:2 in Führung, als Randale von einer unbekannten Personengruppe in einem Tunnel zum Court ausbricht. Die Ordner regeln das. Nach dieser Unterbrechung ist Murray wieder hochmotiviert. Geht sogar 5:4 in Führung. Der Serbe wehrt zwei Breakbälle ab, gleicht aus. Im 11.Spiel kann der Djoker  drei Breakchancen nicht nutzen. Nole gleicht im 12.Game wieder aus: Tiebreak! Was denn sonst in diesem Wahnsinnskampf zweier ebenbürtiger Kontrahenten? Andy gewinnt den Tiebreak und damit den zweiten Satz mit 7:4.

andy

Reine Spielzeit dieses zweiten Durchgangs: 80 Minuten. Seit 2.5 Stunden laufen die beiden um ihr Leben in der Rod Laver-Arena. Wenn das einen fünften Satz geben sollte, kann man die beiden vor Matchende in einer Bahre vom Platz tragen. Auf den Gesichtern der Finalisten spiegeln sich deutlich die Strapazen dieses Weltklasse-Gefechts.

„Crunch Time“ in Australiens Hauptstadt!

Im dritten Satz geht anfangs das „Auf und Ab“ weiter. Obwohl beide Spieler platziert aufschlagen, hatte es Mitte des dritten Durchgangs insgesamt schon 9 Breaks gegeben. Worte können die Qualität, die Spannung, den unermüdlichen Kampfgeist und die Resilienz der beiden Finalisten nicht adäquat widergeben Deshalb beschränken wir uns auf einen sachlichen Ergebnisdienst:

Nole gewinnt den dritten Satz mit 6:3 nach „nur“ 40 Minuten. Er hat es geschafft, Andy „Braveheart“ an das Ende seines physischen und psychischen Leistungsvermögens zu bringen und gewinnt den vierten Satz und das Match mit 6:0.

nole

Zum fünften Mal geht der „Djoker“ bei dem Grand Slam-Turnier Down Under als Sieger vom Platz. Diesen Rekord hat er jetzt als einziger ATP-Profi erreicht.

Nach diesem Grand Slam gehört  Andy Murray wider zu den berüchtigten “Big Four” der ATP-Weltranglise. Das ist verdient. Djokovic hat seine Führung gegen Federer und Nadal weiter ausgebaut. Auch das entspricht seinem momentanen überragenden Leistungsstand.

Wenn  Murray ohne den Druck “des Fluches von Melbourne” in Zukunft so  auftrumpft wie eigentlich in allen Runden des ersten Grand Slams 2015, müssen sich der Schweizer und der Spanier  “warm anziehen”.

Fast eine  Milliarde TV-Zuschauer weltweit haben miterleben können, welche faszinierende Sportart Tennis sein kann.

Wir wären schon daran interessiert, den deutschen Anteil an dieser enormen Zuschauerzahl zu erfahren…

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