Kerbers Tanz auf dem heissen Vulkan!

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Vor dem Halbfinalsieg von Angie Kerber gegen Andrea Petkovic in Charleston, hatte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner eine ausgeglichene Partie prophezeit: „Die Tagesform wird dieses Halbfinale entscheiden, Angie und Petko sind leistungsmäßig so dicht beieinander, da können Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Im Hinblick auf den Fed Cup ist es Gold wert, dass beide noch einmal so viel Selbstvertrauen sammeln können. Wir haben auf jeden Fall eine Deutsche im Finale, das ist großartig.“

Barbara

 

Dass Kerber mit 6:4 und 6:4 als Gewinnerin vom Platz ging, dient sicherlich der weiteren Stärkung ihres Selbstvertrauens, das in dem Jahr 2015 ein wenig Schaden genommen hatte. In den letzten Monaten ist sie auf Rang 16 der Weltrangliste zurückgefallen. Der Finaleinzug in South Carolina wird sie wieder etwas höher klettern lassen.  Im Endspiel gegen Madison Keys, hat die Kielerin die Chance, dieses neu gewonnene Selbstbewusstsein noch einmal zu stabilisieren und weitere wichtige Punkte für die Weltrangliste zu sammeln. Nach dem Erfolg gegen “Petko” und vor dem Match gegen den Local Hero Keys, die in diesem Jahr auf Platz 20 der Weltrangliste vorstürmte,  richtete sie noch diplomatische Worte an das US-Publikum:  “I’m just happy to be in the final here,” sagte Angie. “This is an amazing tournament, and the fans are amazing too. I’m looking forward to coming back to play in front of you all again tomorrow!”

kerber AusOpen

Am Sonntag um 13Uhr Ortszeit betraten die Finalistinnen den Sandplatz im Family Circle Stadium von Charleston. Angie begann hoch konzentriert. Sie servierte mit kontrollierter Offensive und brachte im 1.Satz mehr als 80 Prozent ihrer Aufschläge in das Feld und war kaum in Gefahr bei ihren eigenen Aufschlagspielen. Darüber hinaus gelangen der Kielerin zwei Breaks gegen das  20-jährige US-Girl  und nach weniger als 40 Minuten Spielzeit beendete sie den ersten Durchgang souverän und erfolgreich mit 6:2.

Unterstützt von dem einheimischen Publikum trat der WTA-Shooting Star aus Boca Raton im 2.Satz noch aggressiver auf, knallte der Deutschen einige Asse in das Feld und gestaltete das Match ausgeglichener. Die deutsche Linkshänderin hielt dagegen, steigerte bis zum 3:3 die Quote ihres 1.Aufschlags sogar auf über 90 Prozent. Bei 3:4 wehrt Kerber zwei Breakbälle ab, gleicht aus, vergibt bei Aufschlag Keys einen Breakball und gerät 4:5 in Rückstand. Madison Keys nutzt ihre Chance, ihr gelingt das einzige Break im 2.Satz und sie gewinnt den zweiten Durchgang mit 6:4.

Das Momentum hat gewechselt – die Amerikanerin hat sich leichte Vorteile erspielt. Das erste Aufschlagspiel von Keys im entscheidenden Durchgang ist aber umkämpft. Sie wehrt 2 Breakbälle in Folge ab und geht in 1:0 in Führung.

Angie bleibt unbeirrt, bringt ihr Aufschlagspiel ohne Punktverlust durch. Im nächsten Spiel vergibt sie wieder 3 Breakbälle – das kann sich rächen… Madison Keys gewinnt dann auch überlegen die nächsten beiden Spiele und geht 4:1 in Führung. So leicht gibt eine Kerber nicht auf: sie verkürzt auf 2:4, nutzt endlich einen Breakball zum 3:4, gewinnt ihr Aufschlagspiel zum 4:4-Ausgleich. Das ist kein „Charleston“ –  das Match ist ein Tanz auf dem heissen Vulkan! Das Publikum ist hingerissen von diesem Thriller. Die junge Amerikanerin verliert nicht die Nerven in diesem Krimi. Sie wehrt 2 Breakbälle ab und geht 5:4 in Führung. Bewundernswert kühl bringt die Deutsche ihren Aufschlag durch, gleicht zum 5:5 aus. Bei Aufschlag Keys wehrt Angie drei Spielbälle in Folge ab. Nachdem das US-Girl auch den vierten Spielball nicht verwandeln kann, serviert sie den 1.Doppelfehler im 3. Satz, verliert danach das Spiel. Kerber serviert zum Matchgewinn. Der Bann ist gebrochen: ohne Punktverlust gewinnt die Kielerin ihr Aufschlagspiel, den Satz und das Match mit 6:2, 4:6 und 7:5!

kerber

Charleston ist in deutscher Hand: nachdem Petkovic im letzten Jahr den Titel holte, hat es jetzt Kerber ihrer Freundin nachgemacht und gewinnt den „Family Circle Cup“ in der Hafenstadt South Carolinas.

Beeindruckende Resilienz, vorbildlicher Kampfgeist und eine bemerkenswerte Nervenstärke Kerbers haben zu diesem Triumph geführt.

Für die Fed Cup-Partie gegen Russland am nächsten Wochenende ist das Team von Barbara Rittner bestens gerüstet.

 

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