Am Dienstag tobte ein Sturm über Paris. Der starke Wind sollte auch Auswirkungen auf die Matches in Roland Garros haben.
Ladies first: In der ersten Spielrunde um 14 Uhr standen die ersten Viertelfinalspiele der Damen auf dem Programm. Auf dem Court Philippe Chartrier kam es zum Aufeinandertreffen der an 7-gesetzten Ana Ivanovic und der an 19-gesetzten Elina Svitolina. Ein böiger Wind pfiff durch das Stadion. Die Serbin kam damit besser zurecht und setzte sich im 1.Satz souverän mit 6:3 durch. Auch im 2. Satz brauchte Basti Schweinsteiger in der Players Box nicht um seine Freundin zittern: Ivanovic demonstrierte weiter ihre Überlegenheit, gewann deutlich mit 6:2 und freute sich mit ihrem Lebensabschnittspartner Basti über den Einzug in die Vorschlussrunde der French Open.
Auf dem Court Suzanne Lenglen hatte Garbine Muguruza (WTA Nr. 21) und Lucie Safarova (WTA Nr. 13) die Chance, zum ersten Mal in ihren Karrieren das Semifinale eines Grand Slam-Turniers zu erreichen. Das Match war im ersten Satz der erwartet harte Kampf mit aggressiven Ballwechseln. Bis 6:6 konnte keine der Spielerin die entscheidende Oberhand gewinnen. Im Tiebreak setzte sich dann die Tschechin deutlich durch. Der Satzgewinn hatte Safarova mehr Selbstvertrauen gegeben. Im zweiten Satz spielte sie kontrolliert und aggressiv auf und zog mit 7:6 und 6:3 in das Semifinale in Paris. Dort trifft sie in zwei Tagen auf Ana Ivanovic.
Nach den ersten beiden Viertelfinal-Begegnungen der Damen waren die Spiele der Herren der unteren Hälfte des Tableaus angesetzt. Die gemeinsamen Davis Cup-Sieger Roger Federer (ATP Nr.2) und Stan Wawrinka (ATP Nr.8)mussten auf dem Court Suzanne Lenglen gegeneinander antreten, um das Semifinale von Roland Garros zu erreichen. Im ersten Satz trotzte „Stan the man“ besser dem Wind und setzte sich mit 6:4 durch. Auch im zweiten Satz punktete Wawrinka mit knallharten Winnerschlägen und nahm seinem Konkurrenten auch diesen Satz mit 6:3 ab. Die Nr. 2 der Schweiz steht im stürmischen Wind wie der Fels in der Brandung. Federer schreit seinen Ärger über den unberechenbaren Wind und die Platzfehler lautstark heraus. Das Publikum feuert ihn an. Das trägt den „Maestro“ im 3.Satz zumindest in den Tiebreak. Wawrinka beweist auch hier seine überragende Form und gibt auch hier Federer keine Chance. Mit 6:4, 6:3 und 7:6 erreicht Stan das erste Mal in seiner Karriere das Halbfinale von Roland Garros ein.
Kei Nishikori (ATP Nr.5) kam im zweiten Viertelfinale der Herren anfangs nicht mit dem Wind zurecht und litt zusätzlich unter einem furiosen Sturmlauf seines Gegners Jo Wilfried Tsonga (ATP Nr.14). Bei 6:1 und 5:2 für den Franzosen musste die Partie unterbrochen werden: Ein Verkleidungsstück von der Videowand war durch den Sturm abgerissen worden und krachte auf die oberen Zuschauerränge. Zum Glück wurde keine Person schwer verletzt. Die lange Pause war eher ein Vorteil für den Japaner. Tsonga wurde in seinem „Lauf“ unterbrochen und konnte den 2.Satz gerade noch mit 6:4 für sich entscheiden. Im 3.Satz hatte sich der Japaner an alle widrigen Bedingungen gewöhnt und setzt sich mit 6:4 durch. Zum Leidwesen des Publikums gibt Tsonga auch den 4.Satz an den immer stärker werdenden Japaner mit 3:6 ab. Das Momentum scheint für Nishikori im 5.Satz zu sprechen. Aber der Hüne aus Le Mans findet zu seiner unglaublichen Form der ersten beiden Sätze wieder zurück. Zum Jubel des Pariser Publikums sichert sich Tsonga den entscheidenden Satz mit 6:3. Im Semifinale wird er auf Stan Wawrinka treffen.