Das Grand Slam-Turnier in Paris kommt in seine entscheidende Phase. Am Montag wurden bei den Damen und Herren die restlichen Achtelfinalmatches aufgenommen.
In der ersten Spielrunde um 11 Uhr Ortszeit auf dem Court Philippe Chartrier bewies Maria Sharapova gegen Lucie Safarova ihre herausragende Widerstandskraft. Sie lag 6:7 und 0:3 zurück, gewann 3 Spiele in Folge und glich aus. Die Tschechin spielte unbeirrt weiter, nutzte konsequent jede Gelegenheit zum Angriff, bezwang die Russin mit 6:4 im 2.Satz und erreichte das Viertelfinale in Paris. In dieser Form ist Safarova sogar eine Anwärterin auf den Titel.
Parallel auf dem Court Suzanne Lenglen spielte Flavia Pennetta gegen Garbine Muguruza. Die Spanierin zeigte in einem Match mit langen und harten Grundlinien-Duellen, dass sie immer enger an die absolute Weltspitze heranrückt. Sie erreichte zum zweiten Mal nacheinander die Runde der letzten Acht der French Open mit einem 6:3,6:4-Sieg über die Italienerin. Sie trifft jetzt auf Lucie Safarova.
Dann nahmen Roger Federer und Gael Monfils auf dem Center Court ihr unterbrochenes Vortagsmatch beim Spielstand von 6:3 und 4:6 wieder auf. Der Schweizer beginnt sofort entschlossen, breakt den Franzosen früh und entscheidet den 3.Satz mit 6:4 für sich. Im 4.Satz verliert Paradiesvogel Monfils jegliche Körperspannung und Konzentration. Der Weltranglistenzweite wird an seinem 6:1 Satz- und Matchgewinn von dem Franzosen kaum gehindert und zieht in das Viertelfinale ein. Dort wird er gegen seinen Eidgenossen Wawrinka antreten.
Marin Cilic hatte gegen einen entschlossenen David Ferrer nicht den Hauch einer Chance: Mit einem 6:4, 6:2 und 6:2-Sieg über den Kroaten stieß der spanische Sandplatzwühler einmal wieder in die fünfte Runde bei den French Open vor.
Julia Görges konnte gegen Sara Errani ihre Kolleginnen Witthöft und Petkovic rächen, die zuvor beide gegen die Italienerin ausgeschieden waren. Auch Julia tritt in Roland Garros nicht im optimalen Fitnesszustand an: Sie leidet unter einer Pollen-Allergie. Gegen ihre „giftige“ und flinke Widersacherin muss sie von Anfang an die Initiative ergreifen, ihre Winnerschläge einsetzen und den schwachen Aufschlag Erranis aggressiv returnieren. Das gelingt ihr zu Beginn des 1.Satzes nur phasenweise – sie unterliegt 2:6. Danach macht die Deutsche eine längere Pause, aber das Spielgeschehen ändert sich im 2.Satz bis zu ihrem 2:4-Rückstand kaum. Zu diesem Zeitpunkt der Partie hat die Bad Oldesloerin 38 „unforced errors“ zu Buche stehen – ihre Kontrahentin 3! Auch die nächsten beiden Spiele gewinnt die Italienerin und beendet das Match erfolgreich mit 6:2 und 6:2. Jetzt können wir uns auf die Tennisstars der anderen Nationen in Paris konzentrieren – der letzte deutsche Teilnehmer ist ausgeschieden.
Der an 3-gesetzte Andy Murray zeigt anfangs gegen den Franzosen Jeremy Chardy, dass er sich auf Sand mittlerweile wohlfühlt. Souverän gewinnt er den 1.Satz mit 6:4. Vor einheimischem Publikum zieht Chardy (ATP Nr.48!) im 2. Satz alle Register und setzt sich mit 6:3 durch. Im 3.Satz weist der Schotte den Franzosen wieder in seine Schranken und gewinnt 6:3. Das Match lässt Murray sich auch im 4.Satz nicht aus der Hand nehmen. Er gewinnt den Durchgang mit 6:2 und wird im Viertelfinale auf David Ferrer treffen.
Im amerikanischen Duell Serena Williams gegen Sloane Stephens wirkte die Weltranglistenerste im 1.Satz nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und unterlag 1:6. Im 2.Satz kämpft Serena sich unermüdlich zurück und kann sich knapp mit 7:5 behaupten. Im 3. Satz lässt Williams sich mit 6:3 nicht den Einzug in die Runde der letzten Acht nehmen und wird sich dort mit Sara Errani auseinandersetzen müssen.
Einen absolut souveränen Auftritt lieferte der Weltranglistenerste Novak Djokovic gegen Richard Gasquet ab. Der Franzose konnte in den ersten beiden Sätzen, die Nole 6:1 und 6:2 gewann, nur ungläubig den Kopf schütteln angesichts des Tenniszaubers, den der Serbe entfachte. schütteln.Im 3. Satz gönnte der Djoker dem tapfer kämpfenden Franzosen serienbewusst drei Spiele und siegte mit 6:3.
Auch Rafael Nadal zeigt in Paris bisher beeindruckende Leistungen. Das bekam auch der Amerikaner Jack Sock bei seiner 3:6, 1:6 und 6-Niederlage zu spüren. Im Viertelfinale kommt es jetzt zum Klassiker zwischen den an 6-gesetzten Rafa und seinem ewigen Konkurrenten Nole Djokovic.
Rumänien wird immer stärker im internationalen Damentennis. Nach dem Ausscheiden von Halep und Begu sprang in Roland Garros Andrea Mitu in die Bresche. Die 23-jährige aus Bukarest (WTA Nr. 99) traf im Duell der Außenseiter auf die 21-jährige Alison Van Uytvanck (WTA Nr.88). Die kräftige Belgierin machte mit der letzten Rumänin im Damenfeld von Paris kurzen Prozess und erreichte zum ersten Mal in ihrer Karriere mit einem 6:1 und 6:3-Sieg die Runde der letzten Acht eines Grand Slams.
Die an 4-gestzte Petra Kvitova dominierte Timea Bacsinsky im 1.Satz, dann riss bei ihr der Faden komplett. Mit 38 “unforced errors” in den nächsten beiden Sätzen konnte sie das Ausscheiden gegen die Schweizerin mit 6:2, 0:6 und 3:6 nicht verhindern.
Das Ausscheiden vieler Favoriten am Montag wurde von der Pressestelle der French Open mit dem Begriff “Manic Monday” kommentiert. Für uns war es ein “Magic Monday – nicht auf dem Court, aber auf dem Pitch: Mit einen einzigen ansehnlichen Spiel hat unser Dino, der HSV, doch wieder die Fußball-Bundesliga gehalten. “Hamburg, unsere Perle!”