Am Samstag mussten bei den French Open Djokovic und Murray in die Fortsetzung ihrer unterbrochenen Semifinal-Partie und das Finale der Damen stand als weiterer Höhepunkt auf dem Programm.
Um 13 Uhr gingen Murray und Djokovic auf den Court Philippe Chartrier. Der Weltranglistenerste und der Weltranglistendritte sind vom ersten Ball an hoch konzentriert und spielen sofort auf höchstem Niveau. In den ersten vier Aufschlagspielen kann der Returnspieler – hier Djokovic – nur einen einzigen Punkt gewinnen. Bei 5:5 gelingt Murray aus heiterem Himmel ein Break und er geht 6:5 in Führung. Der Schotte, der immer wieder mit phantastischen Stopps punktet, verwandelt den zweiten Satzball und gewinnt den vierten Durchgang mit 7:5. Der Djoker wirkt nicht „amused“ bei der Satzpause. Er übernimmt dann aber im entscheidenden 5.Satz sofort wieder die Initiative: Ihm gelingt ein Break und er geht 2:0 in Führung. Der Serbe drängt Murray immer mehr in die Defensive und gewinnt den Satz und das Match mit 6:3. 6:3, 5:7. 5:7 und 6:1. Er ist jetzt zum 3.Mal nacheinander im Finale von Roland Garros. Am Sonntag stehen die Zeichen gut, dass er zum ersten Mal den Titel holt.
Serena Williams, die seit Begann des Turniers über leichte Blessuren klagte und beim Warm Up vor dem Finale wegen Schmerzen unterbrechen musste, konnte den 20. Grand Slam-Titel in ihrer Karriere im Finale gegen Lucie Safarova gewinnen. Die Tschechin steht zum ersten Mal im Finale eines Grand Slams. Serena Williams powert im 1.Satz sofort los. Keine Spur von Schwächungen! Mit atemberaubenden Returns breakt sie Safarova früh und geht mit 4:1 in Führung. Das Tempo der Schläge der Amerikanerin ist noch zu hoch für die Linkshänderin aus Brünn. Sie erhält kaum Chancen einzugreifen, wirkt wie ein passiver Beobachter des Geschehens. Das wird im weiteren Verlauf etwas besser. Auch weil Williams mehr leichte Fehler produziert. Trotzdem lässt die Amerikanerin sich den 1.Satz nicht mehr nehmen und gewinnt deutlich mit 6:3.
Auch im 2.Satz hat sich das Lampenfieber bei der Tschechin noch nicht gelegt. Bei 4:1-Führung der Weltranglistenersten gelingt ihr das erste Break – unter dem Jubel der Zuschauer, die längere Zeit Tennis für ihr Eintrittsgeld sehen wollen. Safarova hat jetzt ihre Nervosität abgelegt, holt Spiel für Spiel auf, geht sogar 5:4 in Führung. Serena hatte vor dem Match geäußert, dass sie befürchtet, im Verlaufe des Matches wegen Schmerzen nur noch beeinträchtigt agieren zu können. Self Fullfilling Prophecy? Oder vorbeugende Ausrede? So what. Sie gleicht zum 5:5 aus. Dann breakt sie Safarova, serviert zum Matchgewinn. Die Tschechin breakt zurück. Jetzt sehen die Zuschauer ein richtiges Grand Slam- Finale! Im Tiebreak dominiert die an 13-gesetzte Tschechin und siegt mit 7:2.
Im 3.satz geht die Geheimfavoritin sofort 2:0 in Führung. Die Topgesetzte schlägt zurück, gewinnt sechs Spiele in Folge und holt sich den Titel der French Open 2015 mit 6:3, 6:7 und 6:2. Phänomenal!