Die French Open kommen in ihre heiße Phase. Das gilt nicht nur für den sportlichen Aspekt. Das Wetter, das in den ersten Tagen von wolkenbedecktem Himmel, Sturm und Regen geprägt war, wird voraussichtlich am Freitag mit viel Sonne und Hitzetemperaturen aufwarten. Das wird für die Spieler, die in Roland Garros zu den Semifinals der Herrenkonkurrenz im Einzel antraten, eine Umstellung erfordern.
Das französische Publikum erwartete gespannt den Auftritt des einheimischen Zuschauermagneten Jo Wilfried Tsonga in seiner Partie gegen Stan Wawrinka.Der Schweizer präsentiert sich in Paris in Topform. Der Viertelfinalsieg über den Freund und Konkurrenten Federer hat ihm weiteres Selbstvertrauen gegeben. Mit einer geschickten Mischung aus geblockten langen Returns und harten Killerschlägen zerstört er das Spiel des Franzosen. Stan the man gewinnt den 1.Satz mit 6:3.
Im zweiten Satz kommt der Franzose unter dem Jubel der Zuschauer besser in das Match – auch weil Stan jetzt viele Chancen verstreichen lässt und Probleme mit dem Aufschlag bekommt. Der Court Philippe Chartrier explodiert, als Tsonga den 2.Satz im Tiebreak klar für sich entscheidet. Im 3.Satz wirken beide Kontrahenten schon gezeichnet von der Hitze und der Härte des Matches. Trotzdem wird das Niveau der partie immer besser. Tsonga vergibt 6 Breakbälle. Der Tiebreak muss entscheiden. Hier setzt sich jetzt Wawrinka deutlich durch. Den Einzug in das Finale der French Open lässt sich der Schweizer im 4.Satz nicht mehr nehmen: Er gewinnt nach fast 4 Stunden Gesamtspielzeit mit 6:4.
Das zweite Semifinale zwischen Novak Djokovic und Andy Murray galt bei vielen Fachleuten als das vorweggenommene Finale: Auf der einen Seite der Serbe, der seit Monaten bei seinen Turnierteilnahmen beeindruckend unter Beweis gestellt hat, dass er zu Recht die Nr.1 der Weltrangliste ist. Seit 27 Matches in Folge ist es keinem seiner Konkurrenten gelungen, ihn zu bezwingen.
Auf der anderen Seite der Schotte, der in der Saison 2015 auf Sand noch kein Match verloren und eine Serie von 15 Siegen und zwei Turniertiteln hingelegt hat.
In den ersten beiden Sätzen ist der Djoker um Nuancen überlegen und gewinnt die Durchgänge mit 6:3 und 6:3.Auch weil Murray mehrere Male die einfachsten Chancen „in die Tonne drückt“. Nur Briefe gibt der Schotte auf. Er schlägt im 3.Satz mit dem Gewinn des Tiebreaks zurück. Im 4. Satz wogt das Momentum hin und her. Beim Spielstand von 3:3 wird das Match wegen Dunkelheit abgebrochen.
Die Fortsetzung der Partie wird wohl am Samstag vor dem Finale der Damen angesetzt werden.