Der Höhepunkt des ersten Tages in Halle bei den Gerry Weber Open war die Partie von Roger Federer und der deutschen Nr.1 Philipp Kohlschreiber. Der Schweizer ist der erfolgreichste Rasentennisspieler der ATP seit 1973. Er hat jeweils sieben Titel in Wimbledon und in Halle gewonnen. Sein Leistungsvermögen auf Grass ist historisch motiviert: „Als ich in meinem Heimatort Münchenstein aufwuchs, gab es dort nur Sand, Teppich und schmutzigen Boden, auf dem man spielen konnte. Ein Rasenplatz war deshalb immer ein Traum.“, erzählte Federer und beschrieb anschließend seine Ziele bei den Gerry Weber Open: „Ich wollte eine optimale Vorbereitung für Wimbledon. Das heißt, dass ich hier gewinnen will. Ich will den Titel in einem starken Feld von Konkurrenten verteidigen.“
Seinen angestrebten Siegeszug wollte er mit einem Erfolg gegen seinen Finalgegner von 2008 beginnen. Der Schweizer beginnt hochkonzentriert, ihm gelingt ein frühes Break und er geht 4:2 in Führung. Dann unterlaufen ihm leichte Fehler, Kohli gelingt ein Rebreak und gleicht danach aus. Der Augsburger hält weiter mit, der Tiebreak muss den Durchgang entscheiden. Kohli verliert den Tiebreak trotz zweier Satzbälle mit 8:10. Im Verlaufe des 2.Satzes streitet sich Roger öfters über Fehlentscheidungen mit dem Schiedsrichter, wirkt genervt und wird unkonzentrierter. Ein Break genügt dem Deutschen, um den Satz mit 6:3 zu gewinnen. Im entscheidenden Durchgang gewinnen bis 5:4 für Federer beide Spieler ihre Aufschlagspiele souverän. Bei Service Kohlschreiber hat der vielfache Wimbledonsieger zwei Matchbälle in Folge. Kohli wehrt sie ab und gleich dann aus.Der Tiebreak muss darauf das Match entscheiden. Ein Showdown at late noon mit wahnwitzigen Ballwechseln entwickelt sich in Halle. Mit viel Glück kann sich der Titelverteidiger nach Führung Kohlschreibers mit 7:5 im Tiebreak in die zweite Runde retten.
Der Tag in Halle begann mit dem deutschen Duell zwischen Jan-Lennard Struff und Florian Mayer. Den 1.Satz dominierte Flo Mayer mit 6:2. Im 2.Satz gab der 25-jährige Struff seinem Gegner keine Chance und gewann mit 6:0. In einem Kampf „auf des Messers Schneide“ setzte sich am Ende des 3.Satzes die Cleverness des 31-jährigen Bayreuthers durch. Er gewann den Satz und das Match im Tiebreak.
Unser Paradiesvogel Dustin Brown traf auf den Österreicher Andreas Haider Maurer, der sich in den letzten Wochen auf der ATP-Tour stark präsentiert hatte. Nach hart umkämpften 1.Satz, den der Deutsch-Jamaikaner mit 7:5 gewann, spielte Brown auch im 2.Satz fokussiert und entschlossen auf. Er gewann den zweiten Durchgang deutlich mit 6:2 und erreichte mit dieser positiven Überraschung das Achtelfinale.
Unsere Nachwuchshoffnung Alexander Zverev spielte gegen den finnischen Routinier Jakko Nieminen. „Sascha“ imponierte im 1.Satz mit großartigen Returns und setzte sich mit 6:4 durch. Im 2.Satz gelang ihm ein frühes Break. In kaltschnäuziger Manier ließ er sich den Sieg nicht mehr nehmen, gewann den zweiten Durchgang auch mit 6:4 und sorgte für den dritten deutschen Tageserfolg.
Der erste Spieltag auf dem Rasen der Gerry Weber Open lief sehr erfreulich aus deutscher Sicht. Tommy Haas kann am Dienstag gegen Andreas Seppi die deutschen Erfolge fortsetzen.