Alle waren Sieger!

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Es gibt zu viele Flüchtlinge, sagen einige Menschen.   

Es gibt zu wenig Menschen, sagen die Flüchtlinge.

 

Tennis bietet faszinierende Spitzenleistungen. Tennis ist aber auch eine gesellschaftliche Sportart mit sozialen Aspekten: Der „weiße Sport“ ist weitgehend gewaltlos – das trennende Netz sorgt allein dafür, dass die Spieler nicht mit ihren Schlägern aufeinander einschlagen. Mit Kunst und Geschick werden die Bälle im Wettkampf  so platziert, dass der Spielpartner Lösungen für die Probleme auf seiner Seite finden muss. Im gemeinsamen „miteinander Schlagen“, mit dem Ziel den Ball im Spiel zu halten, wird Tennis zum Partnersport.

Diese sozialen Eigenschaften des Tennis werden jetzt in einem Projekt genutzt, dass ein aktuelles gesellschaftliches Problem aufgreift: die Integration von Flüchtlingen.

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Die Texter unseres Blogs haben für eine Zeit weniger auf den Tasten des PC herum gehämmert und eine Initiative gestartet, die Flüchtlingskindern unserer Region wertvolle  soziale Erlebnisse verschaffen soll.

Mit einem Besuch eines Bundesligaspiels des HSV wurde die Aktion gestartet. 16 Kindern wurden vom Bundesliga-Dino Karten geschenkt. Sie wurden vor dem Spiel gegen den FC Augsburg zum Mittagessen in dem Stadionrestaurant „Die Raute“ eingeladen und vom HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer empfangen. „Didi“ überreichte dabei den 16 Flüchtlingskindern und ihren Betreuern HSV-Schals als Willkommensgeschenk. Alle Kinder, die daran teilnahmen, schwärmen noch heute mit leuchtenden Augen von dieser einmaligen Erfahrung. Dabei vergessen sie nicht, dass durch ihre begeisterte Unterstützung dem HSV endlich wieder ein Heimsieg gelang.

Als zweiter Schritt stand ein Tennis-Treffen auf dem Plan der Organisatoren. Vor wenigen Tagen trafen sechs Kinder mit ihren DAZ(Deutsch als Zweitsprache) – Lehrerinnen auf der Anlage in Quickborn ein und wurden auf der Veranda von zwei jungen Tennisspielerinnen und dem Gastgeber mit Kuchen, Limonaden und Eis empfangen.

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Nachdem man mit Fußball und anderen kleinen Spielen sich warm gemacht hatte, wurde der Tennisplatz aufgesucht.  Bei den ersten Ball/Schläger- Gewöhnungsübungen zeigten sich schon die ersten Talente. Mit einem Staffellauf wurden dann die Wettkampffähigkeiten herausgefordert. Anschließend wurden die ersten Schläge über das Netz im „Halbfeld“  geübt. Die Lehrerrinnen stellten sich dabei als überragende Begabungen dar.

Dann wurde ein Wettbewerb über das ganze Tennisfeld durchgeführt. Den Siegern wurden Tennisschläger als Preise in Aussicht gestellt. Nach 10 Minuten waren mehr als ein Dutzend Bälle auf Nimmerwiedersehen im nahegelegenen Gehölz gelandet.

Nach den Tennis-Aktivitäten pflegten und säuberten die Kinder den Platz – mit einer Bereitschaft, die Tennistrainer in ihren Unterrichtsstunden mit ihren Vereinskindern so noch nicht erlebt hatten!

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Auf der Veranda fand dann die Siegerehrung statt.  A l l e  w a r e n  S i e g e r! Deshalb erhielten auch alle Teilnehmer einen Tennisschläger als Preis.

Auf  Nachfrage erklärten die Kinder unisono, dass sie gern wieder Tennis spielen würden. Die drei teilnehmenden kleinen Mädchen äußerten aber nachdrücklich ihren Herzenswunsch, vorher doch noch lieber einmal gemeinsam zum Reiten zu gehen.

Dieser Wunsch ist den Initiatoren ein Befehl: die nächste Station wird der Besuch eines Reiterhofes im September sein.

Danach wird ein zweites Tennisprojekt in einem großen Club im Kreis Pinneberg organisiert werden.

Wir können allen engagierten Mitgliedern von Tennisvereinen deutschlandweit nur empfehlen, eine ähnliche Aktion zu starten. Soviel ursprüngliche Freude bei Kindern wird uns selten vergönnt.

Vielleicht noch wichtiger: Gegenseitiges Vertrauen wurde geschaffen!

 

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