Großes Tennis in Paris!

| Keine Kommentare

Kurz vor dem Saisonabschluss-Höhepunkt, den ATP-Finals in London, holen die Stars bei dem Turnier in Paris noch einmal alles aus ihren Schlägern, was die Zuschauer entzückt. Sechs der weltbesten Profis dieser Saison stehen im Viertelfinale der BNP Paribas Masters. Nur zwei der Superstars, die in London noch einmal ihr Können unter Beweis stellen können, sind im Achtelfinale ausgeschieden: Roger Federer, immer noch der Liebling der Tennisfans, und der japanische Tennisheld Kei Nishikori.

Im ersten Viertelfinale zwischen Andy Murray und Richard Gasquet startete der Brite furios, ging in kürzester Zeit gegen den einzig übrig gebliebenen Lokalmatadoren 3:0 in Führung. Im siebten Spiel gelang dem Franzosen ein Break und konnte danach unter dem Jubel des Publikums ausgleichen. Längst hatte sich ein Match auf Augenhöhe entwickelt. Den 1.Satz entschied dann Murray im Tiebreak für sich. Bei 2:2 im 2.Satz riss der Faden im Spiel des Briten, er verlor Körperspannung, wirkte gehandicapt und verlor den Durchgang mit 3:6. In der ausverkauften Halle tobten die Zuschauer bei jedem Punkt Gasquets – der Schotte  reagierte „not amused“. Zu Beginn des 3.Satzes hinkte Murray in den Spielpausen und rannte wie Usain Bolt bei den Ballwechseln. Trotzdem wurde er vom französischen Publikumsliebling bei 1:1 gebreakt. Murray jammerte, ließ den Kopf hängen, schlich ausgelaugt zur Bank, schimpfte  kurz mit seinen Leute in der Players Box – und machte dann sofort ein Rebreak! Gasquet setzt dagegen – Murray setzt sich durch! Am Ende verlässt in diesem Tennis-Spektakel wieder einmal der „Highlander“ mit 6:3 im entscheidenden Durchgang den Platz als Sieger. Großes Tennis in Paris!

Andy

In der anschließenden Neuauflage des Duells David gegen Goliath wollte der unermüdliche Renner David Ferrer demonstrieren, wie man die Aufschlaggranaten John Isners entschärft und den Titanen aus den USA zur Strecke bringt. Das gelingt dem Stehaufmännchen aus Valencia im 1.Satz: er gewinnt den Durchgang 6:3. Auch im 2.Satz dominiert der Spanier bei seinem eigenen Aufschlag, erkämpft sich öfters Spielvorteile bei dem gegnerischen Service – auch wenn die Kugeln mit mehr als 200 km über das Netz schwirren. Isner rettet sich aber ohne Verlust seiner Aufschlagspiele in den Tiebreak, stellt dort den Spielverlauf auf den Kopf und gewinnt 8:6. Im dritten Satz war der „lange Lulatsch“ aus Florida „platt: Trotz medizinischer Behandlungspause musste er sich dem bedingungslosen Siegeswillen seines Gegners beugen. Mit 6:2 im entscheidenden Durchgang erreicht David Ferrer das Halbfinale in Paris.

TOPSHOTSSpain's David Ferrer returns a

Nach dieser Partie ging Novak Djokovic, der in Paris bis in die Runde der letzten Acht noch keinen Satz abgegeben hatte, gegen Tomas Berdych auf den Centre Court. Machen wir es kurz – so kurz und trocken wie der Serbe gegenwärtig seine Gegner auseinandernimmt: Berdych trat als ebenbürtiger Kontrahent auf, aber Nole zog – wie zuletzt immer – mit einem 7:6, 7:6- Erfolg über den Tschechen in das Semifinale von Paris ein. Einen Satz hat Berdych hier noch verdient: Er hatte überragend gespielt und konnte aber leider seine Satzbälle nicht verwerten.

In der Abendsession kam es zum Aufeinandertreffen von Rafael Nadal und Stan Wawrinka, der nach dem Ausscheiden Roger Federers allein noch die Schweizer Fahne hochhielt. Rafael hat bei den letzten Turnieren neues Selbstvertrauen gewonnen und ist hungrig auf Erfolge. Im 1.Satz ging es in einem ausgeglichenen Match auf und ab, die Führungen wechselten. Der aggressiv agierende Stan the man konnte sich dann im Tiebrak nach über einer Stunde Spielzeit mit 10:8 durchsetzen. Auch im 2.Satz war der Ausgang bis zuletzt offen. Der Tiebreak musste auch diesen Durchgang entscheiden. Die offensivere Spielweise Wawrinkas führte wieder zum denkbar knappen 9:7-Erfolg. Rafa Nadal schied als ebenbürtiger Kontrahent unglücklich mit 6:7, 6:7 aus. Stan Wawrinka trifft im Semifinale am Samstag auf Novak Djokovic.

Die vier Viertelfinalspiele in Paris boten hochklassige Matches. Man kann sich auf die Semifinalspiele freuen -  und auf die am 15.November beginnenden ATP-Finals!

Hinterlasse eine Antwort

Pflichtfelder sind mit * markiert.