Im vergangenen Jahr beklagte der Turnierdirektor der deutschen Tennis- Meisterschaften Rolf Schmid noch die mangelnde Resonanz der Medien auf diese Veranstaltung. Es ist in diesem Jahr alles getan worden, um die verdiente Aufmerksamkeit in den Medien zu finden.
Das beginnt mit dem Teilnehmerfeld: Bei den Damen führen die Fed-Cup-Spielerinnen Julia Görges (Bad Oldesloe) und Mona Barthel (Neumünster) das Starterfeld bei den 44. deutschen Tennis-Meisterschaften in Biberach an der Riß an.
Auch die Top 100-Weltranglistenspielerinnen Carina Witthöft (Hamburg), Anna-Lena Friedsam (Neuwied) und Laura Siegemund (Metzingen) haben fest für die Meisterschaften, die vom 15. bis zum 20.Dezember ausgetragen werden, zugesagt. Diese geballte Ladung Qualität hat es bei den deutschen Titelkämpfen seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben.
Ein weiteres sinnvolles und attraktives Vorhaben wird in Biberach realisiert werden. DTB Präsident Ulrich Klaus: „Wir wollen in diesem Jahr den Fokus auf das Mixed legen. Das ist ein Wettbewerb, der bei allen Grand-Slam-Turnieren und auch bei Olympia eine wichtige Rolle spielt.“
Zwei Mixed-Wimbledonsieger stehen schon jetzt für das Teilnehmerfeld im gemischten Doppel fest: Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) und Philipp Petzschner (Bayreuth) gehen in Biberach in diesem Wettbewerb an den Start. Die 29-jährige Grönefeld, Nummer 22 der Doppel-Weltrangliste, hat bereits zwei Major-Titel im Mixed gewonnen: 2009 siegte sie an der Seite von Mark Knowles in Wimbledon, fünf Jahre später triumphierte die Niedersächsin dann mit Jean-Julien Rojer bei den French Open. Davis-Cup-Spieler Petzschner (31), der in Biberach auch im Einzel antritt, hatte zusammen mit seinem Partner Jürgen Melzer (Österreich) 2010 in Wimbledon den Herrendoppel-Titel und ein Jahr später bei den US Open den Mixed-Titel gewonnen.
In Biberach bereitet das deutsche Tennis sich zielgerichtet schon im Dezember 2015 auf die olympischen Spiele 2016 vor, denn im Mixed und im Dameneinzel haben wir realistisch die größten Medaillenchancen.
Das spricht für Weitsicht.
Die Entscheidung des DTB, in diesem Jahr auch das Coaching auf dem Platz bei den Meisterschaften zuzulassen, zeigt auch, dass der nationale Verband in diesem Jahr neue Wege geht.
Außerdem wurde der Spielmodus so geändert, dass die vier Topgesetzten erst am Freitag im Viertelfinale ins Geschehen eingreifen. Nach der Premiere im letzten Jahr wird zudem wieder Rollstuhltennis in die Veranstaltung integriert.
Es weist einiges darauf hin, dass die DTB-Führung, die Spitzen der Verbände, die Veranstalter und die Spieler und Spielerinnen (!) intensiv miteinander kommuniziert haben, um eine präsentable Deutsche Meisterschaft auf die Beine zu stellen.
Chapeau!
Weiter so!