Von den deutschen Tennisprofis kämpfte nur noch Mona Barthel einsam und allein in dieser Woche auf den großen ATP- und WTA-Turnieren. In Hobart sagte die Neumünsteranerin ihr Viertelfinalspiel gegen Alize Cornet in der Night Session am Donnerstag wegen einer Rückenverletzung ab. Eine Vorsichtsmaßnahme in Hinsicht auf das anstehende Grand Slam-Turnier – wie schon bei Angie Kerber.
Nach der Winterpause sind die Augen der Profis, aber auch der Tennisfans, jetzt auf Melbourne fokusiert: Am18. Januar beginnen die Australian Open, das erste Highlight der neuen Tennissaison.
Die Listen der Einzel- Hauptfelder bei den Australian Open zeigen auch in diesem Jahr deutlich, dass unsere Damen international längst den Herren den Rang abgelaufen haben: 10 deutsche Damen haben aufgrund ihrer Leistungen in den letzten 12 Monaten Aufnahme in das auserlesene Feld des Grand Slams gefunden: Angelique Kerber, Andrea Petkovic, Sabine Lisicki, Mona Barthel, Julia Görges, Annika Beck, Carina Witthöft, Tatjana Maria, Anna-Lena Friedsam und Laura Siegemund.
Bei den Herren haben nur drei Spieler in Melbourne direkt das Hauptfeld erreicht: Philipp Kohlschreiber, Benjamin Becker und Sascha Zverev.
Acht deutsche Tennisprofis traten am Mittwoch in Melbourne an, um in der Qualifikation noch einen begehrten Platz im Hauptfeld zu erreichen:
Nils Langer schied in der ersten Qualifikationsrunde gegen Egor gerasimov aus Weißrussland 6:4,2:6 und 0:6 aus.
Der an 5-gesetzte Jan-Lennard Struff bleibt weiter im Rennen. Gegen Hans Podlipnik Castillo aus Chile war er in seinem Auftaktmatch mit 7:5 und erfolgreich.
Maximilian Marterer setzte sich gegen den an 8-gesetzten Go Soeda aus Japan tapfer aber vergeblich mit 2:6, 6:2 und 4:6 zur Wehr.
Peter Gojowczyk erreichte gegen Brydan Klein aus Großbritannien mit 7:5, 6:2 die 2.Runde der Qualifikation.
Der an 9-gesetzte Routinier Michael Berrer bezwang Tristan Lamasine aus Frankreich 7:5 und 6:2.
Unser Quali-Ass Mischa Zverev setzte sich souverän 6:2 und 6:2 gegen Andrea Arnaboldi aus Italien durch.
Der 6:4, 6:4-Sieg des wiedergenesenden Daniel Brands gegen Laslo Djere aus Serbien machte ihm und uns Freude.
Unser Paradiesvogel hat uns hingegen wieder einmal höllisch desillusioniert: Der an 15-gesetzte Dustin Brown ging gegen Dennis Novak aus Österreich 3:6, 3:6 unter. So what. Der Rastaman ist eben immer für eine Überraschung gut.
In der Damenqualifikation ist keine Deutsche zu finden. Die nicht im Hauptfeld vertretenen deutschen Mädchen und Frauen haben Kosten und Risiken gescheut, sich den Mühen und Imponderabilien einer Qualifikation auszusetzen.
Das hat es lange nicht gegeben.
Das spricht nicht für eine mutige und selbstbewusste Einstellung der noch nicht etablierten Spielerinnen.
Das spricht aber auch nicht für das finanzielle und sportliche Engagement des DTB!