Die Dummheit und Verantwortungslosigkeit scheint bei einigen Tennisprofis keine Grenzen zu kennen: Während der Australian Open 2016 soll es neue Wett-Manipulationen gegeben haben!
Nach Informationen der seriösen „New York Times“ waren auf einen Sieg der Mixed-Paarung Andrea Hlavackova/Lukasz Kubot (Tschechien/Polen) im Erstrundenmatch gegen das spanische Duo Lara Arruabarrena/David Marrero auffällig hohe Geldbeträge eingesetzt worden. Der Online-Wettanbieter Pinnacle Sports hatte daraufhin die Partie von seiner Liste genommen. Hlavackova und Kubot gewannen mit 6:0, 6:3.
Die ITF und die „Task Force Integrity Unit“ haben diese skandalöse Meldung bisher noch nicht bestätigt. Wenden wir uns also besser erst einmal von dem Dschungel des Wettmarktes und dem Vertuschen der Tennisverbände ab und dem sportlichen Geschehen bei den Australian Open zu:
Am Dienstag wurden in Melbourne die Viertelfinalspiele der oberen Tableau-Hälfte der Damen und der Herren in der Einzelkonkurrenz ausgetragen.
Ladies First: Am Vormittag um 11h Ortszeit traten die an 4-gesetzte Agniezka Radwanska und die an 10-gesetzte Carla Suarez-Navarro in der Rod Laver-Arena gegeneinander an, um das Semifinale zu erreichen. Die in den Umfragen zur beliebtesten Spielerin auf der Tour gekürte Polin machte kurzen Prozess mit der Spanierin und gewann nach 80 Minuten Spielzeit 6:1 und 6:3.
Anschließend kam es zum WTA-Klassiker in der Begegnung der topgesetzten Serena Williams mit der an 5-gesetzten Maria Sharapova. Beide „Drama-Queens“ haben schon alle vier Grand Slam-Titel in ihrer Karriere gewonnen. In den vorangegangenen Begegnungen hatte die Amerikanerin 18 Siege errungen – die Russin konnte über die Jahrzehnte nur 2 Erfolge verbuchen. Die 28-jährige Sharapova machte vom ersten Schlag an Druck. Serena Williams begann sehr angespannt, drosch die Bälle mehrere Meter in das Aus, verlor gleich die ersten beiden Spiele. Dann kam sie in das Match, gewann drei Games in Folge und sicherte sich in einer umkämpften Partie auf Augenhöhe nach 55 Minuten Spielzeit den 1.Satz mit 6:4. Im 2.Satz war die russische Tennisdiva gegen die energiegeladene Power der Weltranglistenersten machtlos und musste sich 1:6 geschlagen geben. Serena kommentierte ihren Einzug in das Semifinale kurz und knapp: „Wenn ich gegen Maria spiele, weiß ich automatisch, dass ich mein Spiel eine Stufe höher schrauben muss. Ich glaube, dass lässt mich besser spielen.“
Nach diesem Duell der Damen gingen der an 3-gesetzte Roger Federer und der an 5-gesetzte Tomas Berdych auf den Court der Rod Laver-Arena. In der Head to Head-Bilanz führte Federer vor dem Match mit 15:6 Erfolgen. Der Schweizer hatte bisher in Australiens Metropole mit großartigem Tennis überzeugt. Im 1.Satz leistete der Tscheche starke Gegenwehr. Erst im Tiebreak konnte sich Roger 7:4 durchsetzen. Im 2.Satz dominierte und kontrollierte er das Match und gewann souverän 6:2. Im 3.Satz wurde der Widerstand Berdychs bis zum Spielstand von 4:4 wieder größer. Dann gelang Federer ein Break, er servierte zum 6:4-Satzgewinn durch und zog in das Semifinale der Australian Open ein, ohne bisher einen einzigen Satz in Melbourne abgegeben zu haben.
In der Night-Session wurde sein Semifinalgegner in der Partie zwischen Novak Djokovic und dem an 7-gesetzte Kei Nishikori ermittelt.
Der Japaner begann konzentriert und aggressiv. Bis Mitte des 1.Satzes hält er ebenbürtig mit, dann riss der Faden in seinem Spiel. Er verlor 10 (!) Punkte in Folge und kurze Zeit später den ersten Satz 3:6. Im 2.Satz fand er erst am Ende zur Normalform zurück – der Djoker gewann – ohne sich zu verausgaben – 6:2. In den 3.Satz ging Nishikori mit zwei inzwischen neubespannten Schlägern. Damit wurde es besser, aber es langte nicht für eine Wende. Mit 6:4 im dritten Durchgang siegte Novak Djokovic. Für das legendäre Semifinale gegen Roger Federer hat der Serbe Energien sparen können.