Bei den Mutua Madrid Open fehlten von den Superstars der ATP und WTA nur Serena Williams und Roger Federer. Die beiden Topverdiener der Tennisprofis sind in dieser Woche bei den „Internazonali BNL d’Italia“ in Rom jetzt auch am Start.
Julia Görges hatte sich erfolgreich in der Qualifikation des mit 3,75 Millionen € Preisgeld dotierten Sandplatzturniers durchgesetzt. Tatjana Maria verlor in der ersten Qualifikationsrunde. Sechs deutsche Damen standen jetzt im Hauptfeld.
Andrea Petkovic (WTA Nr.30) verlor am Montag gleich ihr Auftaktmatch. Gegen das 21-jährige US-Girl Madison Keys (WTA Nr. 24) schied die Darmstädterin mit 4:6, 1:6 aus.
Auch Annika Beck (WTA Nr.41) fehlt gegenwärtig noch das Selbstvertrauen: Die Gießenerin verlor etwas unerwartet gegen die Brasilianerin Teliana Perreira (WTA Nr.90) ihr Erstrundenspiel 4:6, 6:7.
Als einzige Deutsche konnte am ersten Tag des Turniers in der „ewigen Stadt“ Anna-Lena Friedsam (WTA Nr.50) gewinnen: Sie rang die Slowakin Anna Karolina Schmiedlova (WTA Nr.37) 6:4, 7:5 nieder.
In der 2.Runde musste sie sich am darauffolgenden Tag gleich mit der topgesetzten Serena Williams auseinandersetzen. Die US-Powerfrau servierte im 1.Satz druckvoll, brachte ihre Aufschlagspiele sicher durch, nutze einen von zwei Breakbällen und holte sich den Durchgang mit 6:4. Im zweiten Satz kämpfte die 21-jährige Deutsche weiter bravourös, die Weltranglistenerste nutzte aber alle ihre drei Breakchancen. Obwohl sie dieses Mal sogar ihren eigenen Aufschlag abgab, zog die Amerikanerin mit 6:3 im zweiten Durchgang in die dritte Runde des Turniers in der italienischen Hauptstadt.
Sabine Lisicki (WTA Nr.44), die sich nach Freund Oliver Pocher jetzt auch vom Coach Christopher Kas getrennt hat, griff am Dienstag in das Turniergeschehen ein. Gegen Daria Gavrilova (WTA Nr.32) kassierte die Aufschlagweltrekordlerin ein frühes Break und lag schnell 1:4 zurück. Mit einem weiteren Break gewann die Australierin den 1.Satz nach 27 Minuten 6:1. Im ersten Durchgang stand Lisicki total neben sich. Im 2.Satz gab sie zu Beginn ein ganz anderes Bild ab: Sie spielte aggressiv und entschlossen auf, ging nach wenigen Minuten 3:0 in Führung. Sie erhöhte anschließend auf 4:1, war dann aber wieder von allen Tennisgeistern verlassen und verlor 4 Spiele in Folge zum 4:5-Rückstand. Kurz vor dem Abgrund hatte sie nichts mehr zu verlieren und breakte Gavrilova ohne Punktverlust zum 5:5, ging 6:5 in Führung nahm aber dann aber gleich wieder den 6:6-Ausgleich hin. Dann kam der „19th Nervous Breakdown“ der Sabine Lisicki: Gavrilova setzte sich im Tiebreak ohne große Gegenwehr mit 7:3 durch. Die dritte Deutsche war in Rom in ihrem Erstrundenmatch ausgeschieden.
Unsere Bine hat in den letzten Wochen und Monaten die Spitzenposition der „Diplom-Hektikerinnen“ auf der WTA-Tour unangefochten erklommen. Schafft sie es in naher Zukunft, Ruhe und Ordnung in ihr Leben zu bringen, um auf dem Court wieder ihr außergewöhnliches Talent präsentieren zu können?
Julia Görges (WTA Nr.62) traf in ihrem ersten Match im Hauptfeld auf Lesia Tsurenko (WTA Nr. 42). Die Bad Oldesloerin stürmte zu Beginn der Partie los wie ein Hurrikan, ging schnell 4:1 in Führung und sicherte sich nach weniger als 30 Minuten den 1.Satz mit 6:1. Im zweiten Durchgang leistete die Ukrainerin bis 2:2 harten Widerstand. Dann gelang Jule ein Break. Sie erhöhte auf 4:2 und verlor „aus heiterem Himmel“ die nächsten zwei Spiele. Bei 4:4 konnte die 28-jährige Deutsche Tsurenko breaken, kassierte aber sofort ein Rebreak zum 5:5. Der 2.Satz musste später im Tiebreak entschieden werden. Görges behielt nicht die Nerven, gab nach Führung den Tiebreak mit 5:7 ab – übrigens zur gleichen Zeit, als ihre Kollegin Lisicki ihr Match im Tiebreak verlor. Im dritten Satz war die Ukrainerin überlegen, sicherte sich eine 5:2-Führung, bevor die Schleswig-Holsteinerin sich kurz gegen das Ausscheiden stemmte, auf 3:5 verkürzte, um dann doch 3:6 zu verlieren. Eine unnötige Niederlage von Julia Görges und gleichzeitig das vierte Erstrunden-Aus der deutschen Spielerinnen. „You can’t always get what you want“…
Die an Position 2-gesetzte Angelique Kerber ist in Rom vorgesetzt und wird erst am Mittwoch ihr erstes Spiel bestreiten. Für alle anderen deutschen Repräsentantinnen „it‘s all over now“ in Rom.
Von den deutsche Herren sind im mit 4.2 Millionen € Preisgeld dotierten Turnier nur Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev im Hauptfeld. Kein deutscher Profi hatte sich den Mühen der Qualifikation ausgesetzt.
Sascha Zverev(ATP Nr.44) trumpfte in seinem Auftaktaktmatch großartig auf und schlug am Montag den hoch eingeschätzten Bulgaren Grigor Dimitrov (ATP Nr.35) 6:1 und 6:4.
Philipp Kohlschreiber zog am Dienstag gegen den Qualifikanten Inigo Cervantes (ATP Nr.65) auch in die zweite Runde der Internazionali d’Italia ein. Der Augsburger bezwang den Spanier 6:4 und 6:2.
„Mixed Emotions“ angesichts der Auftritte unserer deutschen Profis in Rom: Vielen unvorhergesehenen oder unnötigen Niederlagen unserer Damen, stehen positive Leistungen unserer zwei Herren gegenüber. Auf beide Spieler warten aber fast unlösbare Aufgaben in der nächsten Runde: Sascha darf gegen Roger Federer, Kohli gegen Rafael Nadal antreten.
Hoffentlich verbessert „Angie“, die letzte deutsche Verbliebene im Damen-Hauptfeld, in den nächsten Tagen das Gesamtbild unserer Tennis-Ladies.