Anna-Lena Friedsam und Annika Beck hatten am Dienstag schon das Viertelfinale des Nürnberger Versicherungscups erreicht. Am Mittwoch kämpften drei weitere deutsche Spielerinnen um den Einzug in die Runde der letzten Acht.
Bevor die erste deutsche Spielerin am Mittwoch in das Rennen ging, hatte der im WTA-Tennis übliche Favoritensturz schon stattgefunden: Die topgesetzte Roberta Vinci (WTA Nr.7) aus Italien war gegen die Qualifikantin Kiki Bertens (WTA Nr.89) aus den Niederlanden im Achtelfinale 3:6, 6:7 ausgeschieden.
Sabine Lisicki ging im Anschluss an diese Partie auf den Center Court der Tennisanlage des 1.FC Nürnberg, um gegen Varvara Lepchenko (WTA Nr.69) mit einem zweiten Sieg in Nürnberg ihr Selbstvertrauen für Paris zu stärken. Die Linkshänderin aus den USA breakte unsere Aufschlagweltrekordlerin in ihrem zweiten Aufschlagspiel und die Berlinerin lief dem Rückstand bis 2:4 hinterher. Dann wurde sie ohne Punktgewinn ein zweites Mal zum 2:5 gebreakt. Das Coaching beim Seitenwechsel half auch nicht – Bine produzierte weiter viele unnötige Fehler und Lepchenko gewann den 1.Satz 6:2. Nach der Satzpause kam Lisicki mit neuem Outfit auf den Platz. Auch das führte zu keiner positiven Veränderung: sie verlor gleich ihr erstes Aufschlagspiel im zweiten Durchgang. Die ehemalige Wimbledonfinalistin kämpfte verzweifelt. Immer wenn sie zurück lag, gelangen ihr gute Schläge und man schöpfte Hoffnung. Bei Ausgleich oder Situationsvorteil unterliefen ihr unverständlich leichte Fehler. Ein Nervenspiel. Der Tiebreak musste die Zitterpartie im zweiten Durchgang entscheiden. Bei 5:6 in der Satzentscheidung verschlug Bine einen leichten Vorhand-Angriffsball und schied mit 2:6 und 6:7 aus. Ihrem Selbstvertrauen für das Grand Slam-Turnier in der kommenden Woche wird dieses Match kaum gedient haben.
Nach dem Lisicki-Match spielte Julia Görges auf dem Center Court gegen Yulia Putintseva (WTA Nr. 56). Schon die ersten Spiele der Begegnung waren hart umkämpft. Die griffige Kasachin benötigte sechs Breakbälle, um der Bad Oldesloerin das Aufschlagspiel zur 2:1-Führung nach fast 20 Minuten Spielzeit abzunehmen. Jule spielte ihr gewohntes Hopp oder Top-Tennis, die flinke Putintseva agierte kontrolliert und variantenreich. Schon bei 2:3 rief die Deutsche ihren Coach zur Bank. Am Ende des 1.Satzes hatte sich die Power gegen die Kontrolle durchgesetzt: Die 28-jährige Deutsche gewann 6:4. Im 2.Satz gab Jule das Heft nicht mehr aus der Hand. Sie gewann den Durchgang souverän 6:2 und war damit schon die dritte deutsche Spielerin im Viertelfinale.
Am Abend konnte Laura Siegemund gegen Mariana Duque-Marino (WTA Nr.98) Revanche für Carina Wiithöft nehmen. Die Hamburgerin war überraschend in der ersten Runde gegen die Kolumbianerin ausgeschieden. Die Favoritin aus Stuttgart kam schwer in das Match, lag bald 2:5 zurück, kämpfte sich aber wieder unermüdlich heran. Im Tiebreak des 1.Satzes setzte sich dann die Kolumbianerin knapp mit 8:6 durch. Laura Siegemund blieb unbeeindruckt, drehte den Spieß im 2.Satz um und setzte sich mit 6:3 durch. Im entscheidenden Satz war dann die Luft bei der Stuttgarterin raus. Sie musste sich 1:6 im 3.Satz geschlagen geben und schied doch etwas überraschend aus.
Beim ATP-Turnier in Nizza bestritt Alexander Zverev sein Achtelfinalmatch gegen Marcel Granollers (ATP Nr.58), gegen den er in Monte Carlo in drei Sätzen verloren hatte. Der junge Hamburger hat aktuell Probleme mit seinem Service. Bis zum 4:4 im 1.Satz kassierte er schon zwei Breaks. Bei eigenem Aufschlag wehrte er einen Breakball erfolgreich ab, konnte 5:4 in Führung gehen und sicherte sich später den Satz mit 7:5.
Im 2.Satz setzte sich das Match auf Augenhöhe fort. Dieses Mal war der Spanier eine Nuance besser und konnte mit 7:3 im Tiebreak den zweiten Durchgang für sich entscheiden. Im 3.Satz stabilisierte Sascha seinen Aufschlag, gewann den Durchgang souverän und zog mit 7:5, 6:7 und 6:2 in das Viertelfinale der „Open de Nice Cote d’Azur“ ein.