“Wir amüsieren uns nicht zu Tode”

| 1 Kommentar

Unser Tennisblog hat sein Gesicht verändert. Mit der neu eingerichteten Video-Empfehlung ist der Unterhaltungsanteil vergrößert worden. Die täglichen Besucherzahlen sind seitdem gestiegen. Mit Blick auf die „Quote“, d.h. die Clickrate, sollten wir also weiter auf Amüsement und Zerstreuung setzen.

Andererseits hatten wir uns vorgenommen, kritisch über unsere Sportart zu berichten, um Fehlentwicklungen zu enthüllen, sie korrigieren zu können oder neuen Initiativen den Weg zu bereiten. Dafür müssen Zusammenhänge dargestellt, Einblicke gegeben und Alternativen entwickelt werden. Für diesen Anspruch ist eine differenzierende Sprache das beste Instrument. Die Freiheit des Internets – mit seinen horizontalen und gleichberechtigten Beziehungen – erschien uns der ideale Ausgangspunkt für dieses Vorhaben.

In Diskussionen mit unseren Lesern konnten wir feststellen, dass sie bestimmte Präferenzen haben. Und wir trafen auf den im deutschen Tennis so häufig zitierten Zeitgeist: Gerade die jungen Leser, die wir mit unserem Internetauftritt gewinnen wollten, sind selten geübte und geduldige Leser. Sie bevorzugen kurze Infos, gehen komplizierteren Denkanstrengungen aus dem Weg („Im Internet bin ich nicht in der Schule.“) und bevorzugen eine Kommunikation, die auf Abwechslung, Vergnügen und Kurzweil ausgerichtet ist.

Das können wir akzeptieren, weil wir nicht als Oberlehrer auftreten wollten. Es ist auch zukünftig unser Ziel, die Jugend zu erreichen. Deshalb wird Spaß und Unterhaltung immer ein wichtiger Aspekt unserer Berichterstattung sein.

Die Konsumhaltung, die kennzeichnend für die Follower“ ist, die sich anstatt auf das Abwägen von Argumenten lieber an vorgefertigten Vorstellungen orientieren, trägt aber eher zur Passivität bei. Deshalb können von dieser Einstellung auch keine großen Veränderungen erwartet werden.

Das deutsche Tennis muss sich aber verändern. Die rückläufigen Mitgliederzahlen, die leeren Tennisplätze der Vereine, die zerstrittenen Führungsinstitutionen geben deutlich genug ein kritisches Bild ab. Um Tennis in unserem Land wieder in Schwung zu bringen, müssen wir jeden Einzelnen gewinnen, der sich dem „weißen Sport“ verbunden fühlt.

Wir werden also weiter kritisch berichten, Unterschiede herausarbeiten, Zusammenhänge darstellen und die Geduld einiger unserer Leser auf die Probe stellen – in der Hoffnung, den einen oder anderen unserer leseabgeneigten User damit sogar in das Boot zu holen.

Unser Tennis-Blog wird aber auch in Zukunft verstärkt dafür sorgen, dass unsere Leser unterhalten werden, Spaß an unseren Angeboten haben.

Unseres Erachtens widersprechen sich die beiden Informationsfunktionen, kritische Reflektion und Unterhaltungsabsichten, nicht unbedingt: wer Spaß im Leben hat, der hat auch mehr Energien, ernste Probleme zu bewältigen.

Auch Tennis – wie alle populären Sportarten – lebt von Emotionen. Durch Spaß in Verbindung mit Tennis kann eine tiefere emotionale Bindung entstehen, die zu einem intensiveren Engagement auf und neben dem Tennisplatz führt. Vergnügen und kritische Reflektion gehören – wie zwei Seiten einer Medaille – zusammen, wenn wir eine lebendige Tennis-Community anstreben.

Deshalb setzen wir uns bei unseren Videoempfehlungen auch zum Ziel, Filme zu präsentieren, die über Komik und Gefälligkeit hinaus, Informationen präsentieren, die im Blog immer wieder thematisiert werden. Die Videoempfehlung vom Djokovic-Nadal-Ballwechsel hat genau diese Funktion erfüllt: sie konnte als vorbildliches Anschauungsmaterial für Einsatz, für Durchsetzungsvermögen, für vorbildliche Athletik und für Resilienz im Spitzentennis dienen.

Jetzt haben wir erst einmal genug problematisiert und den pädagogischen Zeigefinger zu lange in die Luft gehalten – entspannen wir uns also wieder.

Es ist an der Zeit, euch jetzt einen Link zu einem Video, das zumindest uns viel Vergnügen bereitet hat und deutlich die Emotionalität des Tennis veranschaulicht, zu präsentieren:

 

Eine weiterführende Frage sei hier noch „nachgeschoben“: Krankt das Image des DTBs nicht auch daran, dass das Auftreten des Führungspersonals kaum positive Emotionen hervorruft?

Ein Kommentar

  1. Als Laie ohne Bwl Studium schneide ich einmal folgendes Thema an:
    Die freie Marktwirtschaft des Marktplatzes
    INTERNET
    Wie auch in der Wirtschaft ist es der stärkere und reichere, der sich in diesem System meist durchsetzen kann.
    Hochqualitative maßgeschneiderte Kleidung wird im Vergleich H&M kaum gekauft.
    Eine parallele könnte man vielleicht hier zu diesem Blog erkennen.
    Dieser Blog bietet ein einzigartiges Angebot an hochqualitativen Beiträgen, aber die Nachfrage nach eben diesen scheint zunächst noch gering.
    Warum?
    Vielleicht ist es schwer einem Publikum genau das zu geben, was es will, obwohl es dies nicht explizit fordert.
    Wie wäre es eine Umfrage mit vorgegeben Themen zu starten?
    Z.B.
    -Tipps für das eigene Spiel
    -Insider infos von der Profi Tour
    -vielleicht interessiert sich der eine oder andere für Strukturen im DTB, diese kann man hinterfragen oder sogar mit Verbesserungsvorschlägen schmücken.

    Und die Leser stimmen ab…

    DAS IST EIN APPEL AN DIE LESER!!! BEWEGT EUCH! SAGT WAS IHR WOLLT!

    VIELLEICHT WOLLT IHR JA NUR DIE AKTUELLEN GESCHEHEN AUF DER PROFITOUR näher gebracht bekommen…es ist egal was…

    Kommen wir zurück auf unseren Marktplatz Internet. Wie allseits bekannt ist, ist Werbung das A und O eines jeden Unternehmens. Auch wenn dieses nicht auf kommerzieller Basis aufgebaut ist.

    eine letzte Bitte:

    Teilt doch alle mal genau den Eintrag auf der Stoplobblog Facebook Seite, der euch am besten gefallen hat und verlinkt ein paar Freunde darauf…

Hinterlasse eine Antwort

Pflichtfelder sind mit * markiert.