“Tennismode zum Abgewöhnen”

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Von der engen Zusammenarbeit mit dem Tennisjournal „TennisFan“ haben wir vor Wochen berichtet. Exklusiv posten wir heute einen sehr bunten Artikel, noch bevor die neueste Ausgabe erscheint.

Mit diesem Post wollen wir vor allem die Sympathien unserer modebewussten Leserinnen gewinnen :)

US Open Stilrückblick: Bisher äußerte sich Modemogul Karl Lagerfeld nicht über die Geschmacksverirrungen verschiedener Tennisstars, es scheint ihm die ansonsten recht umtriebige Stimme verschlagen zu haben.

Arme Sportartikelindustrie: Manche ihrer Top-Klienten widersetzen sich standhaft jeglicher Stilberatung, oder ist dieser Mischmasch aus Flohmarkt, Touristensouvenir, Karneval und Second Hand Boutique gewollt? Hier die Meinung des TennisFan über die fünf größten Experten in Sachen, „Ich denke,ich sehe wirklich klasse aus.“

Fangen wir bei der Nr. 5 an und arbeiten uns zur absoluten Stilikone der diesjährigen US Open vor.

Die Nr. 5, Andy Murray:Bei ihm ist bereits seit Jahren keine Besserung in Sicht und man kann die Hoffnung in den schottischen Nieselregen oder, angenehmer, im Whisky versenken.

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Sein Farbberater, vermutlich seine Mutter Judy, muss aus den Highlands stammen und hat die herbstliche Farbenvielfalt der Landschaft, vermischt mit ein wenig oder auch mehr Bodennebel, auf die Tenniskleidung des Sohnemanns übertragen (wobei wir nicht die Landschaft beleidigen wollen). Die Kleidung hätte Andy’s Vorfahre, William Wallace im 13ten Jahrhundert oder die Mc Clouds aus dem Stamm „Es kann nur einen geben“, in ihren Unabhängigkeitskämpfen bestimmt verhelfen können, gegen Eindringlinge aller Couleur ganz ohne Speer- und Schwertereinsatz den Sieg zu erringen. Die Farbkombinationen seiner Shirts, Shorts und vor allem Socken und Schuhe hätten allein gereicht, dass sich alle Invasoren schreiend vor Augenschmerzen von den schroffen Klippen in die tosende Nordsee geschmissen hätten. Evtl. sollte man bei ihm das Schwarz-Weiß Fernsehen wieder einführen. Ein Friseurwechsel wäre obendrein vonnöten.

Die Nr. 4, Serena Williams: Sie muss aus Versehen beim Packen ihrer Koffer vor den US Open in den falschen Schrank gegriffen haben.

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Ursprünglich war der Rock oder Hüftverdecker oder was dieses Flatterding auch immer darstellen sollte, für die anstehenden Hallenturniere gedacht, wo relativ wenig Wind vorherrscht. Anders kann man sich es nicht erklären. Kermit, dem Frosch, hätte es gefallen: es hatte was von Miss Piggy von hinten. Jede Amateurspielerin und sogar Marylin Monroe – mit ihrem hochgewirbelten Rock über dem berühmten Gullyschacht – wäre aber nach wenigen Final-Orkanböen schamhaft und mit hochrotem Kopf in die Umkleide geflüchtet. Kann aber auch nur sein, dass Serena die größte Exhibitionistin der Tenniswelt ist, nur ohne Mantel.

Die Nr. 3, Tommy Haas: Er hat sich jahrzehntelang erfolgreich gegen alle leise vorgetragenen Bekleidungskritiken durchgesetzt oder sie nicht mitbekommen.

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Er muss einen gut dotierten Vertrag mit Hilfigers schwarzen Freizeitsocken haben oder warum sieht er ganz untenherum immer leicht schmuddelig aus? Gewisse Ähnlichkeit mit Andy Murray ist da zu entdecken, nur dass Tommy wahrscheinlich nie in den schottischen Highlands war. Trägt Tommy schwarze Shorts und fummelt sich zufällig beim Seitenwechsel ein helleres Hemd aus der Tasche, ist nichts zu sagen. Schwarze Shorts mit einem lila oder rosa oder grau(envollem) Hemd, schwarzen Socken und weißen Schuhen ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Daran gewöhnt man sichaber, da er diese Farbkombinationen nahezu immer trägt, und das nicht nur am Strand oder im Bett. Ein Jugendpsychologe würde ausschweifend schwadronieren, Tommy lehnt sich durch das Tragen dieser einfallsreichen Farbkombinationen unbewusst, aber dennoch gezielt gegen seinen Vater auf, der durchgehend gut gestylt daherkommt. So sind Söhne eben, bloß nichts mit dem Vater gemein haben. Obendrein könnte die Marc Kevin Göllner Gedächtnis-Baseballkappe in seinem Alter langsam mal fallen oder zumindest durch Stilvolleres ersetzt werden, vielleicht reicht es bereits, diese nur richtig herum aufzusetzen.

Die Nr. 2, Victoria Azarenka: Ihre Statur ist ja bereits nicht so klein und schmächtig, aber, um nicht missverstanden zu werden, auch nicht unattraktiv, deshalb diese Verwunderung in Bezug auf ihre Außendarstellung.

Victoria Azarenka

Diese fand nun in New York großzügige Unterstützung in einer Art grauen(haften) Petticoats à la Peggy Sue, allerdings bis kurz über den Knien, der ihre Figur umschmeichelte wie der Walrossbulle seine Angebetete. Mit hohen Hacken würde dies nicht so sehr auffallen. Spätestens nach dem ersten Match hätte ihr jemand sagen müssen, dass auch New York tolle Boutiquen hat. War der Rock bereits diskussionswürdig, ging ihr Oberteil total an der heutigen Tenniscouture der weltbesten und auch reichsten Damen vorbei. Hatte sie nur eins davon eingepackt und musste nun versuchen, dieses Abends im Hotelwaschbecken mit ´Rei in der Tube´ in einen halbwegs tragbaren Zustand zurückzuversetzen? Jedenfalls hatte man den Eindruck, dass nach ihrem dritten Match keinerlei Farbe mehr zu entdecken war. Jedenfalls nicht die, mit der das gute Stück ursprünglich versehen war, die Farblosigkeit nun aber unterstützt wurde durch einige Schweißflecken. Das, was Serenas Rock zu wenig an Stoff hatte, war bei Victorias zu viel.

Und mit Abstand der größte Sünder, die Nr. 1, Tomas Berdych: Zu seinem neuen Sponsor H&M kann man ihm gratulieren, was sein Bankkonto betrifft.

Tomas Berdych

Sonst fällt einem zu seiner Aufmachung nun wirklich nichts mehr ein. Da kann sie womöglich noch so preiswert sein. Klar ist, solange man einen ähnlichen Sixpack wie Berdych hat, fällt der Schnitt der Shorts und Hemden aus der Ferne in Punkto „Enganliegen“ nicht zu sehr auf. Bereits bei 250 Gramm Übergewicht sollte Ottonormalverbraucher auf zwei Nummern größer zurückgreifen. Das kaschiert dann zwar den eigenen Bauchansatz aber leider nicht die Hässlichkeit der Kleidung.

Im folgenden Video wird noch deutlich, dass all zu viel Modebewusstsein nicht unbedingt der Sportlichen Leistung dient. Serena hatte mehr mit der Kleidung als mit den Bällen Asarenkas zu kämpfen.

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