Am Freitag, dem fünften Spieltag der Australian Open, traten drei deutsche Repräsentanten mit dem Ziel an, in das Achtelfinale des Grand Slams vorzudringen – als Speerspitze die Titelverteidigerin Angelique Kerber.
Um 3 Uhr Ortszeit betrat die Kielerin die Rod Laver-Arena, um gegen Kristyna Pliskova (WTA Nr.58), der Zwillingschwester der Weltranglistenfünften Carolina, den dritten Erfolg in dieser Woche zu erringen. Angie hatte in Melbourne einige Phasen gehabt, in denen sie auf höchstem Weltklasseniveau agiert hatte. Zu Bedenken gaben andere Phasen, in denen sie verunsichert und unentschlossen wirkte. Trotzdem setzte sie sich am Ende durch. Die unsachliche Kritik an der „Spielweise Kerbers“ in den heimatlichen Medien wird allerdings nicht dazu beitragen, dass sie jetzt mit weniger Druck auf den Plätzen in Melbourne steht…
Die Tschechin begann bei eigenem Aufschlag sehr nervös, ihr unterliefen vier leichte Fehler und sie wurde gleich gebreakt. Die Weltranglistenerste brachte ihr Aufschlagspiel zum 2:0 durch. Pliskova kam bei starkem Wind auch im weiteren Verlauf nicht in das Spiel, Angie gewann die nächsten vier Spiele und nach 19 Minuten Spielzeit den 1.Satz 6:0.
Die Titelverteidigerin gewann auch das siebte und achte Spiel in Folge, bevor die 24-jährige mit ihrem Aufschlagspiel zum 1:2 im zweiten Durchgang verkürzte. Das gab der Tschechin erstes Selbstvertrauen, sie breakte Angelique und ging sogar 3:2 in Führung. Kerber haderte mit sich selbst, verärgert über die typische Schwächephase, mit der sie in diesem Jahr in Melbourne zu kämpfen hat. Mit Mühe und Not glich sie auf 3:3 aus. Pliskova spielte jetzt zumindest ebenbürtig, aber bei 4:4 erkämpfte sich Kerber das Break und servierte zum Matchgewinn. Entschlossen verwandelte sie ihren ersten Matchball zum 6:4 im 2.Satz und erreichte das Achtelfinale, in dem sie auf die US-Amerikanerin Coco Vandeweghe, die Eugenie Bouchard bezwingen konnte, treffen wird.
Mischa Zverev (ATP Nr.50) spielt seit Monaten in Hochform. Im Drittrundenmatch gegen Malek Jaziri (ATP Nr.56) hätte er mit einem Sieg seiner Erfolgsserie die vorläufige Krone aufsetzen können.
Der 29-jährige Hamburger wirkte vom ersten Ball an entschlossen und konzentriert, entschied den 1.Satz mit 6:1 für sich. Der Tunesier steigerte sich, drehte den Spieß um und setzte sich im 2.Satz 6:4 durch. Mischa erkämpfte sich wieder die Oberhand und gewann den 3.Satz 6:3. Jaziri resignierte dann und Mischa Zverev zog mit 6:0 im 4.Satz in das Achtelfinale der Australian Open ein.
Bei den Herren erreichten die Favoriten Murray, Wawrinka und Tsonga ungehindert das Achtelfinale. Überraschend schieden bei den Damen Radwanska und Svitolina früh aus.
Mona Barthel (WTA Nr.181) knüpft in der australischen Metropole an die Erfolge vor ihrer mysteriösen Krankheit an. In der Abend-Session durfte sie auch in der ehrwürdigen Rod Laver-Arena antreten, weil ihre Gegnerin Ashleigh Barty (WTA Nr.223) aus dem Land des Gastgebers stammt.
Die 20-jährige Australierin begann unbekümmert und aggressiv und gewann ihr erstes Aufschlagspiel. Mona servierte stark, bekam das Match in den Griff und ging 3:1 in Führung. Sie verlor kein Aufschlagspiel mehr und setzte sich mit 6:4 im 1.Satz durch.
Im 2.Satz agierte Mona zu defensiv, Barty bestimmte mehr und mehr das Geschehen. Sie vergab zahlreiche Breakbälle, ging aber unter dem Jubel der einheimischen Publikums 4:2 in Führung. Mit 6:3 sorgte sie dann für den Satzausgleich.
Im entscheidenden Durchgang ergriff die 26-jährige Deutsche wieder mehr die Initiative. Sie gewann den 3.Satz 6:3 und erreichte das erste Mal in ihrer Karriere das Achtelfinale eines Grand Slams.