Drei deutsche Damen und drei deutsche Herren gingen am Mittwoch zu ihren Erstrundenmatches bei den Miami Open in Florida an den Start. Am Dienstag, dem ersten Tag der Hauptfeldmatches bei den Damen hatte Carina Witthöft einen Sieg verbuchen können, während Laura Siegemund sich geschlagen geben musste.
In der ersten Spielrunde um 11 Uhr Ortszeit trat Annika Beck (WTA 62) gegen Christina McHale (WTA 46) aus den USA an. Die 23-jährige Deutsche konnte sich im 1.Satz noch knapp mit 7:6(2) gegen die 24-Jährige aus New Jersey durchsetzen, verlor den 2.Satz unglücklich mit 5:7, gab dann im 3.Satz jeden Widerstand auf und verlor den entscheidenden Durchgang 0:6. Die zweite Auftaktniederlage der Damen in Miami war damit besiegelt.
Die dritte Erstrundenniederlage ließ nicht lange auf sich warten: Andrea Petkovic (WTA 76) galt gegen die tschechische Qualifikantin Jana Cepelova (WTA 105)) eigentlich als Favoritin. Dass die Darmstädterin den 1.Satz mit 2:6 abgab, konnte man mit der üblichen Startschwäche „Petkos“ entschuldigen. Sie begann schlecht, ließ dann unheimlich stark nach und schied mit 4:6 im 2.Satz als dritte deutsche Vertreterin in der ersten Runde des Turniers auf der Anlage in Key Biscayne aus.
Man hoffte, dass Julia Görges (WTA 47) dann für die diesjährig schwächelnde deutsche Frauenpower gegen die US-Amerikanerin Alison Riske (WTA 38) „die Kohlen aus dem Feuer holen“ würde. Die 28-jährige Norddeutsche, die jetzt in Bayern ihr Trainingsdomizil gefunden hat, hatte zu Beginn Probleme mit dem ersten Service. Sie brachte nur 25 Prozent in das Feld und wurde im zweiten Aufschlagspiel gebreakt. Anschließend ging ihre 26-jährige Gegnerin aus Nashville/Tennessee 3:1 in Führung. Jule verbesserte im weiteren Verlauf ihren Aufschlag, kam auch besser in das Match. Trotz eines 2:4-Rückstands gewann sie noch den 1.Satz 7:5. Sie spielte jetzt entschlossen auf, dominierte die Partie und sorgte mit dem 6:3-Gewinn des 2.Satzes für den einzigen deutschen Tagessieg in der WTA-Konkurrenz.
Dustin Brown (ATP 78) ging als erster der deutschen Herren am Mittwoch gegen Donald Young (ATP 51) in das Rennen. Das ewige Talent aus den USA hatte in den letzten Monaten endlich sein Können öfters aufblitzen lassen, der Rastaman aus Winsen an der Luhe in diesem Jahr schon einige Auftaktniederlagen kassieren müssen – man konnte nur mit viel Optimismus einen deutschen Erfolg erwarten. Der US-Boy setzte sich dann auch im 1.Satz 6:3 durch. Dann schlug unser Paradiesvogel zurück und entzauberte Young im 2.Satz mit 6:1. Damit war aber auch sein Pulver verschossen - er verlor den 3.Satz 2:6 und auch Dustin Brown kann in den nächsten Tagen am Strand von Miami Beach regenerieren.
Der Turnierdirektor von Indian Wells, Tommy Haas (ATP 1022), kam dank eines „Protected Rankings“ in den Genuss, in Florida im Hauptfeld antreten zu dürfen. Routiniert setzte sich der 35-jährige Hamburger gegen den 23-jährigen Jiri Vesely (ATP 54) im Tiebreak des 1.Satzes mit 7:5 durch. Der Tscheche stemmte sich gegen die Niederlage, konnte den 2.Satz mit 6:3 für sich entscheiden. Im entscheidenden Durchgang gewann Vesely seine Aufschlagspiele bis 5:5 ohne einen einzigen Breakball zuzulassen, Tommy hatte bis dahin 4 Breakbälle abwehren können. Bei eigenem Aufschlag servierte er beim nächsten Breakball des Tschechen einen Doppelfehler zum 5:6-Rückstand. Vesely, der bis zu seinem 16.Lebensjahr in Niedersachsen trainiert und gespielt hatte, servierte souverän durch und zog mit 7:5 im 3.Satz in die zweite Runde der Miami Open ein.
Roger Federer wird die Niederlage seines Tenniskumpels aus Hamburg bedauern. Allzu lange wird er sich nicht mehr bei dem Backgammon-Duellen mit Tommy im Players Center amüsieren können…
Die deutschen Herren konnten dann endlich den ersten deutschen Auftaktsieg feiern: Jan Lennard Struff (ATP 63) entschied nach hartem Kampf den 1.Satz gegen den Qualifikanten Aljaz Bedene (ATP 92) knapp mit 7:5 für sich.
Nach diesem Satzverlust war „die Luft bei dem Engländer raus“: er gab bei 0:4-Rückstand im 2.Satz wegen einer Verletzung auf.
Am Donnerstag greifen die gesetzten deutschen Spieler und Spielerinnen noch immer nicht in das Turniergeschehen ein. Nur Carina Witthöft, Benjamin Becker und Florian Mayer kommen zum Einsatz.