Eine Dame und ein junger Herr sind auch bei den „Miami Open“ auf der Anlage von Key Biscayne wieder die einzigen deutschen „Überlebenden“ in der zweiten Turnierwoche eines großen Tennisevents. Die „üblichen Verdächtigen“ heißen natürlich Angelique Kerber und Alexander Zverev. Am Montag trug Sascha sein Drittrundenmatch aus, Angie spielte schon ihre Achtelfinalpartie.
Angelique Kerber ging um 15 Uhr Ortszeit im Grandstand in ihre Achtelfinalpartie gegen die Qualifikantin Risa Osaki (WTA 87). Die 20-jährige Japanerin hatte in der dritten Runde Julia Görges geschlagen und damit ihren fünften Sieg in Folge in Key Biscayne errungen. Ozaki hatte zu Beginn Probleme mit ihrem ersten Aufschlag und kassierte früh ein Break. Die Weltranglistenerste breakte ihre noch etwas nervöse Gegnerin ein zweites Mal und lag nach 17 Minuten 4:1 vorn. Die Kielerin spielte noch nicht wie in ihren vorjährigen Topmatches, ihr unterliefen auch einige unnötige Fehler, aber ihre noch etwas überforderte Kontrahentin zwang sie auch nicht zu Höchstleistungen. Angie gewann den 1.Satz 6:2. Im 2.Satz nahm sie der Japanerin im ersten Spiel gleich den Aufschlag ab, ließ der resignierenden Ozaki auch in den nächsten vier Spielen keine Chance und führte nach 50 Minuten totaler Spielzeit 5:0. Ihr nächstes Aufschlagspiel verlor sie mit einem Doppelfehler zum 5:1 und die Japanerin verkürzte dann auf 2:5. Die Linkshänderin aus Kiel verschonte ihre Fans vor einer Zitterpartie mit ihrem nächsten Aufschlagspiel, das sie souverän gewann. Letzten Endes ungefährdet zog sie mit 6:2, 6:2 in das Viertelfinale der Miami Open ein.
Parallel zum Kerber-Match fand im Stadium der Clash zwischen Roger Federer (ATP und Juan del Potro (ATP 38) statt. Der Schweizer Champion gab sich keine Blöße und erreichte das Achtelfinale der ATP-Konkurrenz mit einem klaren 6:3, 6:3-Sieg über den nach seinen langjährigen Verletzungen wieder hoch gehandelten Argentinier.
Im Anschluss an den Federer -Triumph spielte der an 16-gesetzte Sascha Zverev (ATP 20)seine Partie gegen den Lokalmatador und an 18-gesetzten John Isner (ATP 23). Alexanders Bruder Mischa hatte bei den Australian Open 2017 nach einem 0:2-Satzrückstand noch im fünften Satz gegen den Aufschlagriesen aus Florida gewonnen.
Sascha gewann zu Beginn seines Matches zwei seiner drei ersten Aufschlagspiele klarer als sein Gegner, kassierte aber ein Break und lag 2:4 zurück. Ihm gelang dann auch ein Break und er glich auf 4:4 aus. Der 1.Satz musste dann ohne weiteres Break im Tiebreak entschieden werden. In der Satzentscheidung unterliefen unserem Ausnahmetalent einige Konzentrationsfehler und er geriet 1:5 in Rückstand. Vor dem Seitenwechsel „zerhackte“ er wütend seinen Schläger auf dem Hartplatz und kassierte eine „Court-Violation“. Danach zeigte er bei einigen erfolgreichen Schlägen wieder sein Können, verlor den Tiebreak aber doch mit 5:7.
Im zweiten Durchgang lassen die beiden Kontrahenten in ihren Aufschlagspielen ihrem Gegner keine Chance auf einen Breakball – bis zum Tiebreak. Nach Abwehr eines Matchballs setzte sich der 19-jährige Hamburger kaltschnäuzig mit 9:7 in der Satzentscheidung durch.
Im entscheidenden dritten Durchgang gewannen beide Spieler wieder ihre Servicegames bis zur 5:4-Führung Isners ohne große Probleme. Dann wehrt der deutsche Youngster bei eigenem Aufschlag und 15:40 zwei weitere Matchbälle ab und gleicht auf 5:5 aus. Beide gewannen ihre nächsten Aufschlagspiele und der dritte Tiebreak musste die Nervenschlacht entscheiden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der US-Riese 25 Asse geschlagen. Im Tiebreak lag Zverev 1:4 zurück. Er holte auf, ging sogar 6:5 in Führung und nutzte seinen ersten Matchball zum 7:5. Mit 6:7, 7:6 und 7:6 zog der strahlend lachende Alexander Zverev in das Achtelfinale des Turniers im Crandon Park von Key Biscayne ein. Was für eine Nervenstärke des „Hamburger Schlacks“!
Bei den Herren haben sich die verbliebenen Topfavoriten am Montag schadlos gehalten – bei den Damen gab es zwei Überraschungen:
Die an 7-gesetzte Spanierin Garbine Muguruza (WTA 6) verlor den 1.Satz gegen die Dänin Caroline Wozniacki 6(1):7 und gab vor dem zweiten Durchgang wegen einer Verletzung auf.
Die an 4-gesetzte Slowakin Dominika Cibulkova (WTA 4) unterlag der Tschechin Lucie Safarova (WTA 36) 6(5):7, 1:6.