Das Finale der Abierto GNP Seguros gegen Pavlyuchenkova (WTA 16) im mexikanischen Monterrey war für Angelique Kerber von besonderer Bedeutung: Ein Sieg konnte einen vielversprechenden Aufschwung für die weitere Saison auslösen.
Von den bisherigen acht Begegnungen auf der WTA-Tour hatte die Deutsche fünf gewonnen. Zuletzt war es im vergangenen Jahr in Brisbane im Viertelfinale zu diesem Duell gekommen. Kerber konnte sich 6:4 und 6:4 durchsetzen.
Die Taktik der Russin war vom ersten Ball an deutlich zu erkennen: Mit bedingungslosen Angriffsschlägen versuchte sie, die Deutsche in die Defensive zu drängen. Beide Kontrahentinnen gewannen ihre ersten Aufschlagspiele. Bis zur 5:4-Führung Pavlyuchenkovas hatte Kerber bei ihren Servicegames insgesamt nur vier Punkte abgeben. Sie hatte sich bis dahin vier Breakbälle erspielt, konnte aber keinen einzigen nutzen. Im fünften Aufschlagspiel Angies riskierte die kraftvolle Moskowiterin alles, konnte die Kielerin breaken und entschied den 1.Satz mit 6:4 für sich.
Im nächsten Durchgang versuchte unsere aktuelle Weltranglistenerste selbst die Initiative zu ergreifen. Bei 1:1 vergab sie drei Breakbälle, konnte den vierten verwandeln und breakte zum ersten Mal im Match die Russin zur 2:1-Führung. Sie baute den Vorsprung bei eigenem Aufschlag auf 3:1 aus, konnte im nächsten Spiel wieder zwei Breakbälle nicht verwandeln und Pavlyuchenkova verkürzte auf 2:3. Die Russin nahm jetzt eine Pause für eine medizinische Behandlung, erspielte sich dann einen Breakball, aber Angie gewann nach hartem Kampf ihr Aufschlagspiel zum 4:2. Sie setzte sich auch in den folgenden zwei Spielen durch und setzte sich im 2.Satz mit 6:2 durch.
Vor dem entscheidenden Durchgang ging die 25-jährige Russin zur nächsten Behandlungspause in die Kabine. Gut erholt kehrte sie auf den Platz zurück, gewann gleich die ersten beiden Spiele. Nach dem 0:2 zeigte Angie Reaktionen: Sie teste ihren Yonex-Schläger auf dem Hartplatz und äußerte laut ihren Unmut. Die Russin ging anschließend 3:0, dann sogar 5:0 in Führung. Angie hatte Intensität und Balance verloren, ihr unterliefen ungewöhnlich viele leichte Fehler. Sie verkürzte zwar noch auf 1:5, aber Pavlyuchenkova gab das Heft nicht mehr aus der Hand, gewann den 3.Satz 6:1 und holte sich den ersten großen Titel auf der WTA-Tour.
Schade.