Das deutsche Tennis ist in der Krise. Vielleicht. Auf jeden Fall haben die Autoren dieses Tennisblogs „‘ne Krise“. Da wird zum Beispiel ein Text über die jahrelange Nr.1 der Welt, Roger Federer, gepostet, eine aktuelle Problematik diskutiert und ein attraktives Video mit spektakulären Schlägen des Schweizers beigefügt. Wir glauben dann in aller Naivität, dass die Leser uns dafür belohnen werden, Die tatsächliche Resonanz ist allerdings dadurch gekennzeichnet, dass nicht einmal die Fingerkuppen von unseren Usern bewegt wurden, um einen(!) Kommentar zu tippen.
Drei Tage später posten wir einen theoretischen Text über die smarte Nutzung von Handys und knallen ein Video in das Netz, das direkt nichts mit unserem Thema Tennis zu tun hat. Die Diskussion des Blogger-Duos, ob man es verantworten kann, diesen Film zu präsentieren, hatte länger gedauert als das Herrenfinale in Wimbledon 2013. Kurz vor Ende der Debatte waren quasi schon die Scheidungsanwälte kontaktiert worden!
Und dann wird diese riskante Veröffentlichung fleißig kommentiert und „wie verrückt“ angeklickt. „Verrückt“ nicht nur deshalb, weil die Zahl der Besucher – im Vergleich zum Post über unseren Tennishelden Federer – überraschend hoch war, sondern auch, weil es keinesfalls unseren Erwartungen und gewohnten Wahrnehmungen entsprach.
So what. So spielt eben das Leben in der Postmoderne.
Konstruktive Kritik trägt zum Fortschritt bei. Gehen wir also auf die Kritik unserer „Follower“ ein: Die weisen uns darauf hin, dass die Handyvideos meist nicht genug Qualität haben, um die Technik ihrer Schläge sinnvoll zu analysieren.
Wir greifen diese Hinweise gern auf und „entschuldigen“ unsere Ausführungen mit folgenden Argumenten: bei dem Einsatz des Handys während des Tennisspiels ging es zuerst nur darum, einen visuellen Eindruck von den eigenen Bewegungen zu gewinnen. Das ist hilfreich, um ein Bewegungsbewusstsein und ein Bewegungsgefühl zu entwickeln. Für eine technische Analyse der einzelnen Schläge ist sicherlich eine hochwertige High-Speed-Kamera die bessere Lösung.
Vor Jahren wurde anlässlich eines ITF-Turniers in Hamburg eine High-Speed-Kamera eingesetzt und man diskutierte mit den nationalen und internationalen Coaches über die Einsatzmöglichkeiten bei der Technikanalyse im Tennis.
Erstes Ergebnis: es stellte sich heraus, dass die deutschen Verbände kaum Videoanalysen mit hochwertigen Kameras in ihren Leistungszentren als methodisches Mittel nutzten! Das war für die Coaches aus Moldawien, Luxemburg, Litauen, Japan, Holland und Frankreich eine Überraschung. Alle waren bestens mit einer Videokamera ausgerüstet und sie filmten die Matches ihrer Schützlinge auch damit von der ersten bis zur letzten Minute. Später saßen sie dann mit ihren Spieler/innen im „Players Restaurant“ an den Tischen und analysierten mit ihnen die Filmaufnahmen.
Die Situation hatte sich dann schnell geändert: Nachdem der deutsche Bundestrainer eine High-Speed-Kamera vom Hauptsponsor CASIO geschenkt bekommen hatte, zogen die einzelnen Landesverbände schnell nach: 3 Monate später waren schon 12 Leistungszentren der Landesverbände mit dieser hochwertigen Videokamera ausgerüstet.
Heute gibt es noch bessere Kameras im „Pocket-Format“. Leicht in der Trainingshosentasche vom Trainer zu tragen und sofort einzusetzen, wenn im Training unterschiedliche Meinungen von gewissen Bewegungsabläufen auftreten. Wir können sie nur allen Trainern und ambitionierten Spielern empfehlen.
Zum Schluss dieses Post lassen die Blogger Taten auf (zu) viele Worte folgen: Wir waren trotz anders lautender Informationen immer noch der Meinung, dass ein normales Handy (s3 mini) über eine Videoqualität verfügt, die sinnvolle Tennisaufnahmen ermöglicht und haben einen Test unternommen, dessen Ergebnis ihr im folgenden Kurzvideo sehen könnt.
Verschafft euch einen eigenen Eindruck!