Federer auf Wimbledonkurs!

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Was sich zum Wochenbeginn schon angekündigt hat, ist am Wochenende Realität geworden: Das deutsche Spitzentennis ist wie Phönix aus der (roten) Asche aufgestiegen.

In zwei bedeutenden Turnieren der ATP und der WTA stehen deutsche Tennisprofis im  Endspiel!

Im westfälischen Halle spielte das deutsche Ausnahmetalent Alexander Zverev (ATP 12) im Finale der Gerry Weber Open gegen den siebzehnfachen Grand Slam-Sieger Roger Federer (ATP 5).

Tennis Gerry Weber Open 2016

In dem Clash of Generations hatte sich der 35-jährige Schweizer viel vorgenommen: Er startete in  Wimbledonsieger-Form, nahm dem jungen Deutschen gleich das erste Aufschlagspiel ab, baute den Vorsprung auf 2:0, später auf 4:0 aus. Der 20-jährige Hamburger, der bis dahin nicht einmal schlecht gespielt hatte, gewann dann bei eigenem Aufschlag sein erstes Spiel. Der Fedexpresss behielt das Tempo bei und überrollte den jungen Deutschen mit 6:1 im 1.Satz.

Der Schweizer Champion agiert im nächsten Durchgang weiter auf höchstem technischen und taktischen Niveau. Er nahm mit flachen Slices die Länge und Härte aus dem Spiel seines Gegners, punktete sehr oft mit Stoppbällen und überzeugte mit entschlossenen Angriffen. Bis zum 2:2 konnte Sascha dank seiner guten Aufschlagspiele mithalten. Dann verletzte er sich leicht nach einem erfolgreichen Stoppball Federers, ließ sich kurz behandeln und nahm den Kampf wieder auf. Obwohl Alexander Zverev rannte und ackerte wie nie, dominierte Roger Federer mit absoluten Weltklasse-Rasentennis weiter die Partie und gewann den 2.Satz 6:3.

Tennis Gerry Weber Open  2012

Diese Vorstellung Federers auf dem Rasen in Halle war zumindest gleichwertig mit den Auftritten Rafael Nadals auf dem Sand in Paris.

Sascha Zverev wurden nicht seine Grenzen aufgezeigt – vielmehr wurde deutlich, an welchen Aspekten er in Zukunft intensiver arbeiten muss, um nachhaltig mit der absoluten Weltspitze mithalten zu können: Da ist zuerst das Volleyspiel, dann auch die Antizipation, Gewandtheit und Beschleunigung bei Stopps seiner Gegner.

Den Volley konnte Alexander an der Seite seines Bruders Mischa anschließend im Doppel-Finale der Gerry Weber Open trainieren. Die beiden Brüder verloren dann denkbar knapp mit 7:5, 3:6 und 8:10 gegen den Brasilianer Melo und den Polen Kobot.

Julia Görges hatte sich bei den Mallorca Open nach ihrem grippebedingten Erstrundenaus in Paris gut erholt gezeigt und war mit überzeugenden Leistungen in das Endspiel gegen Anastasija Sevastova (WTA 19) eingezogen.

julia

Die 28-jährige Deutsche spielte im Finale auf Augenhöhe mit der 27-jährigen Lettin. Jule verlor den 1.Satz knapp mit 4:6, drehte den Spieß im 2.Satz mit einem 6:3-Sieg um, musste sich aber im 3.Satz 3:6 geschlagen geben.

Unsere sehr knappe Berichterstattung hat nichts mit mangelndem Respekt gegenüber den Leistungen der 28-Jährigen aus Bad Oldesloe, geschweige denn gegenüber den Verdiensten des deutschen Damentennis generell zu tun: Es konnten einfach keine Live-Bilder von dem Endspiel in Santa Ponsa bei uns empfangen werden!

 

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