“Über Paris nach London zur Tennis-Weltmeisterschaft”

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Und das Spektakel geht weiter, es wurden wieder zwei Matches absolviert:

R. Federer – R. Gasquet 6:4 / 6:3
N. Djokovic – J.M. Del Potro  6:3 / 3:6 / 6:3

Wir bleiben dran und freuen uns auf das Spitzentennis der kommenden Tage!

In dieser Woche startet das ATP-Final mit den acht besten Tennisspielern der Saison in London. Ohne Andy Murray, der schon vor längerer Zeit wegen Verletzung dieses Saisonabschlussturnier absagen musste.

In Paris, beim mit 3 Millionen Dollar dotierten Masters, trafen sich in der letzten Woche alle Spitzenspieler, die ihre Chancen zur Qualifikation für diese prestigeträchtige Veranstaltung noch nutzen wollten, sowie die schon Qualifizierten, die ihre Form überprüfen wollten. Eine hochklassige Besetzung, ein dramatisches Finish, das interessante Hinweise für die Saisonkrönung in London lieferte.

federer

Roger Federer, der mit 6 Siegen bei den ATP-Tour-Finals noch immer den Rekord hält, musste sich in diesem Jahr in letzter Minute, d.h. in Paris, für das ATP-Finale qualifizieren. „Es ist geschafft!“, atmete er nach seinem Erstrundenerfolg gegen den Südafrikaner Anderson auf. Nach seinem Sieg über P. Kohlschreiber im Achtelfinale, spielte er gegen den Geheimfavorit Del Potro (6:3 4:6 6:3) im Viertelfinale „fast wie in alten Zeiten“, wie die Zürcher Zeitung titelte. Federer kommentierte richtungsweisend: „Das tut meinem Selbstvertrauen gut“ und bewies seinen Formaufschwung zur rechten Zeit auch in der Halbfinalniederlage gegen Djokovic in drei hart umkämpften Sätzen (6:4, 3:6, 2:6). Wenn er in London noch etwas gefestigter auftritt, kann er sogar das Finale zum 7. Mal gewinnen! Dann hätte sein „Seuchenjahr“ zuletzt doch noch eine positive Wendung genommen.

Rafael Nadal musste sich in harten Erstrundenkämpfen gegen Granollers und Janowicz durchsetzen, schoss im Viertelfinale Gasquet vom Platz und wurde dann überraschend von David Ferrer (3:6 5:7) aus dem Turnier geworfen. Geht dem „Unermüdlichen“ kurz vor Schluss die Kraft aus? Bei Rafael „weiß man nie“ – in London kann schon wieder eine geballte Ladung Energie und Siegeswillen auf dem Platz stehen. Es wird der Dramatik dieses Turniers gut tun!

Die Nr.3 der Setzliste in Paris, David Ferrer, hat ein überragendes Turnier gespielt. Nach seinem Dreisatz-Sieg im Viertelfinale über T. Berdych wuchs er im Halbfinale gegen Landsmann Nadal über sich hinaus und schlug sich auch im Finale tapfer. Ist er aber schon so weit, dass er in London den Titel holen kann? (Übrigens, die beiden Top-Spanier Nadal und Ferrer sind laut eigenen Aussagen nicht nur auf dem Tennisplatz aktiv, sondern auch begeisterte Padel-Spieler!!!)

djoko

Das kann man eher von Novak Djokovic erwarten. Mit seinem Finalerfolg in Paris hat er jetzt 17 Einzelsiege nacheinander auf der ATP-Tour gewonnen. Aufgrund dieser aktuellen Spielstärke gilt er für viele Fachleute als Top-Favorit für das ATP-World Tour Final in dieser Woche.

Berdych und Gasquet (der sich erst mit seinem Vordringen in das Viertelfinale von Paris einen Startplatz bei den Auserwählten in London sicherte) haben in dieser Saison großartiges geleistet, aber einen Turniersieg einer der beiden bei dem Saisonabschlussevent scheint außer Reichweite.

Das ist bei Juan Martin Del Potro anders. Der hat in diesem Jahr schon oft gezeigt, dass er in guter Form jeden schlagen kann. Dem ist alles zuzutrauen – auch in London!

Das Feld wird komplettiert von Stanislas Wawrinka, der in dieser Saison wohl den größten Sprung in der internationalen Spitzenklasse geschafft hat. In Paris bezwang er Lopez und Almagro, scheiterte im Viertelfinale an Nole Djokovic (1:6 4:6). Ist er in der Lage, seine außergewöhnliche Entwicklung mit dem Titel in London zu krönen? Es weist einiges darauf hin, dass er eher seinen Schweizer Konkurrenten Federer zu neuen Höhenflügen antreibt.

Zwei Spanier, zwei Schweizer, ein Serbe, ein Argentinier, ein Tscheche und ein Franzose haben sich für das „final Shoot out“ der ATP-Tour qualifiziert. Kein Amerikaner, kein Australier, kein Deutscher und kein Schwede. In der Weltspitze im Herrentennis spielt Tradition keine Rolle mehr.

Paris mit seinen hochklassigen Matches hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass das Interesse an dem ATP- Finale 2013 weltweit  noch weiter gestiegen ist.

Einige letzte Sätze aus deutscher Sicht: Außer im Pay-TV Sender Sport1+ und im Internet Live-Stream waren in Deutschland keine Live-Bilder von dem dramatischen Geschehen in Paris zu sehen. Das hilft nicht unbedingt, die Tennis-Begeisterung hierzulande weiter zu entfachen…  

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Dass ausgerechnet Phillip Kohlschreiber mit seinem Zweitrundensieg über Tommy Haas, dessen Hoffnungen auf eine Teilnahme am Turnier der weltbesten Tennisspieler endgültig begrub, entbehrte auch nicht einer gewissen Tragik.

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