Am Sonnabend wurde bei dem Davis Cup-Relegationsmatch zwischen Portugal und Deutschland das Doppel gespielt.
Eine Entscheidung konnte nach dem 1:1-Unentschieden vom Freitag am Samstag noch nicht fallen. Doch richtungsweisend wäre das Ergebnis des Doppels sicherlich: Eine 2:1-Führung würde den Spielern für die letzten beiden Einzel am Sonntag mehr Sicherheit und Zuversicht geben.
Der Druck auf die Doppelspieler war enorm. Bei den Portugiesen war die Nominierung der beiden Spieler eher vorgegeben. Der Teamcoach ließ dann auch die erfahrenen Joao Sousa und Gastao Elias spielen. Über die Aufstellung des deutschen Doppels wird es einige Diskussionen zwischen Teamkapitän Kohlmann und Berater Becker gegeben haben. Am Samstag standen dann Jan-Lennard Struff und der Davis Cup-Newcomer Tim Pütz auf dem Platz. Die beiden sind eingespielt. In der Bundesliga treten sie beide für Halle an. Kürzlich hatten sie das Doppel bei dem Challenger in Genua gewonnen.
Das deutsche Duo schlug zu Beginn der Partie gut auf und war sehr präsent am Netz. Nach der 3:2-Führung konnten sie die Portugiesen zum ersten Mal breaken. Nach einem weiteren Break entschieden sie den 1.Satz souverän mit 6:2 für sich. Ein beruhigender Start!
Im nächsten Durchgang ging beim Stand von 1:1 das Aufschlagspiel von Pütz verloren. Sousa und Elias setzten sich dann in ihren Servicegames durch und sicherten sich den 2.Satz mit 6:4.
Im letzten Spiel hatten die Deutschen noch vier Breakbälle…
Das Szenario setzte sich im dritten Durchgang fort. Struff und Pütz konnten zahlreiche Breakbälle nicht verwandeln. Bei 4:3-Vorsprung gelang endlich das Break, aber das Rebreak der Portugiesen folgte sofort. Ohne Probleme setzten beide Doppel sich dann in ihren Aufschlagspielen durch. Der Tiebreak musste entscheiden. Das deutsche Duo unterlag knapp 5:7. Ein Durchgang der verpassten Chancen! Nach 2 Stunden und 15 Minuten Spielzeit wurde es jetzt richtig bedrohlich.
Struff und Pütz stemmten sich gegen die Niederlage. Sie nahmen ihren Gegnern früh ein Aufschlagspiel ab, gaben den Vorsprung nicht mehr ab und konnten mit dem 6:4-Gewinn des 4.Satzes das Match wieder offen halten. Was für ein Nervenkitzel!
Im entscheidenden Durchgang, beim Stand von 0:1 und Aufschlag Pütz, musste das deutsche Doppel mehrere Breakbälle abwehren, um zum 1:1 auszugleichen. Nach dreieinhalb Stunden Spielzeit stand es 4:4, ohne dass ein Aufschlagspiel verloren wurde. Dann konnten die beiden Deutschen den Portugiesen das Aufschlagspiel abnehmen und servierten bei Aufschlag Pütz zum Matchgewinn. Unser Duo, das zum ersten Mal zusammen beim Davis Cup auftrat, hielt dem Druck stand, gewann den 5.Satz 6:4 und brachte Deutschland mit 2:1 nach dem zweiten Spieltag in Führung.