“Ladiesnight auf der Südhalbkugel”

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Nach zwei unterhaltsamen und durchaus überraschenden Wochen stand am Sonnabend in der Nightsession  das erste Damen-Grand Slam-Finale des Jahres bei den Australian Open in Melbourne an.

Die erfahrene Chinesin Li Na traf auf das Energiebündel Dominika Cibulkova aus der Slowakei. Zwei Spielerinnen, die vor dem Turnier nicht unbedingt zu den Top-Favoritinnen zählten und eine Finalpaarung stellten, die auch von keinem Fachmann der Tenniswelt im Vorfeld vermutet worden wäre.

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Li Na hatte einige Runden zuvor Nervenstärke bewiesen und im Match gegen Lucie Safarova aus Tschechien schon Matchbälle gegen sich, ehe sie sich nach erfolgreicher Challenge per HawkEye in die Partie zurück kämpfte, das Match gewann  und im weiteren Turnierverlauf immer stärker auftrumpfte. Mit deutlichen Siegen in Viertel- und Halbfinale spielte sie sich souverän in das Finale.

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Cibulkova hatte in den letzten 14 Tagen den sagenumwobenen „Lauf“ und schlug sich im Eiltempo durch das Turnier. Die nur 1,61 m große (kleine) Cibulkova, der aufgrund der geringen Körperlänge von vielen Trainern in ihrer Jugend keine Chance auf eine erfolgreiche Karriere gegeben wurde, spielte sich mit eisernem Willen und konstant schnellem Tennis  Runde um Runde durch das Tableau. Lediglich die an Position 3-gesetzte Maria Scharapova konnte dem slowakischen Powertennis einen Satz lang stand halten. Die Frage vor dem Finale war somit, ob die Slowakin ein weiteres Mal über sich hinaus wachsen kann, oder ob ihr die Nerven einen Strich durch die Rechnung machen und die routinierte Chinesin mit ihrer schnellen Rückhand den Titel erringen wird.

Im ersten Aufschlagspiel Cibulkovas spielte die ungewohnte Situation für die Slowakin noch eine Rolle. Sie servierte zwei Doppelfehler und kassierte gleich das Break. Die routinierte Li Na ging dann 2:0 in Führung. Das nächste Servicegame war hart umkämpft: Am Ende gewann die Slowakin das für sie so wichtige Game, um in das Spiel zu kommen. Die Nervosität beider Spielerinnen war im weiteren Verlauf nicht zu verhehlen: Li Na servierte drei Doppelfehler und Cibulkova gelang das Re-Break zum 3:3, nutzte das Momentum und ging zum ersten Mal mit 4: 3 in Führung. Das Match erreicht jetzt höheres Niveau, aber bei beiden Kontrahentinnen ist der enorme Druck zu spüren. Beispiel: bis zum 5:5 im ersten Durchgang hatte die Chinesin 23 Vorhandfehler produziert! Am Ende des 1.Satzes hatte Li Na  aber doch die Nerven etwas besser in den Griff bekommen als der „Duracell-Hase“ aus der Slowakei und sie beendete den 1.Durchgang erfolgreich  im Tiebreak.     

Schnell ging die Chinesin, die ihre Vorhand wiedergefunden hatte, im nächsten Satz mit 3:0 in Führung. Li Na hatte ihren Rhythmus gefunden, spielte sicherer und ließ bis zum Ende keine Spannung mehr aufkommen. Mit 6:0 düpierte sie die resignierende Slowakin und gewann den Titel letztendlich klar in zwei Sätzen. Wir gratulieren der verdienten Siegerin.

Auf Hamburger Jungs kann man sich im Tennis verlassen: Sascha Zverev hat sich im Endspiel des Junioren-Grand Slams in Australien durchgesetzt. Mit 6:3, 6:0  gab er seinem amerikanischen Finalgegner Kozlov keine Chance. Wir müssen uns keine Sorgen um die Zukunft des deutschen Herrentennis machen!

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