Davis Cup in Frankfurt: Sportlicher Glanz mit fadem Beigeschmack

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In der ausverkauften Frankfurter Ballsporthalle fand am vergangenen Freitag das Achtelfinale des Davis Cups zwischen Deutschland und Spanien mit den ersten beiden Einzeln statt. Schon der fast fehlerlose Auftritt Philipp Kohlschreibers im ersten Einzel gegen Bautista Agut sorgte bei den 5000 Zuschauern für Begeisterung. Mit 6:2, 6:4, 6:2 brachte Kohlschreiber Deutschland gegen die ersatzgeschwächt antretenden Spanier in Führung. Die Atmosphäre beim anschließenden Match von Florian Mayer gegen Fernando Lopez erinnerte an frühere Glanzzeiten des deutschen Tennis. In einem spannenden Match auf Augenhöhe trieb das leidenschaftliche Publikum Mayer zum 7:6, 7:6, 1:6, 5:7 und 6:3 Sieg gegen Feliciano Lopez.

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„So etwas habe ich selten erlebt, das sind Erinnerungen, die bleiben werden“, kommentierte Florian die bedingungslose Unterstützung der Tennisfans in Frankfurt.

Am Samstag zeigte die deutsche Mannschaft Teamgeist: die alte Rivalität zwischen Haas und Kohlschreiber wurde vergessen und gemeinsam triumphierten die beiden im Doppel gegen die favorisierten Verdasco und Marrero mit 7:6, 6:7, 7:6, 6:3. Die auch an diesem Tag ausverkaufte Halle tobte, als Deutschland uneinholbar mit 3:0 in Führung gegangen war. Tommy Hass strahlte und versprach auch im Viertelfinale des Davis Cups dabei sein zu wollen. Philipp Kohlschreiber beschrieb die neue Eintracht im Team: „Wir haben uns gegenseitig gepusht und eine Klasse-Vorstellung abgeliefert.“

Die Einzel am Sonntag waren somit nicht mehr von Bedeutung. Und die deutsche Truppe ließ das Publikum spüren, dass sie keinerlei Interesse mehr an den letzten Matches hat. Die drei Topspieler Haas, Kohlschreiber und Mayer meldeten sich krank und verzichteten auf einen Einsatz. Nur Daniel Brands nahm es sportlich und holte mit einem glatten Zweisatz-Sieg gegen Bautista Agut den vierten Punkt. Gratulation Daniel! Das war professionell.

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Die Nachricht, dass die Profis ein Match „abschenken“ würden, wurde vom Publikum, das teures Eintrittsgeld für 2 (!) Tages-Matches gezahlt hatte, mit einem Pfeifkonzert zur Kenntnis genommen. Zu Recht! Dieses Verhalten spricht von mangelnder Verantwortung der Spieler, ist stillos und ist eine Undankbarkeit gegenüber einem phantastischen Publikum, das sich so vorbildlich mit dem deutschen Tennisteam identifiziert hatte. Die emotionale Atmosphäre der Vortage, der Imagegewinn für den Tennissport durch das sportlich erfolgreiche Team, war somit nach einem Tag wieder verloren. Wieder mal eine Chance vertan…

Mit diesem Sieg über Spanien hat Deutschland das Viertelfinale erreicht. Dort wird das Team auf Frankreich treffen, .das sich gegen Australien durchgesetzt hat. Auch wenn bei den Iberern Nadal und Ferrer nicht antraten – dieser Sieg hätte eine hoffnungsvolle Zukunft des deutschen Tennis einleiten können! Das Team um Coach Arriens hat in Frankfurt einiges geleistet, um das Image des deutschen Tennis aufzupolieren. Und einiges, um es gleich wieder zu verdunkeln.

Was bleibt Positives zu sagen? Mit ihrem Sieg haben die deutschen Tennisstars es ihren nationalen Kollegen vom Fußball vorgemacht, wie der Erzfeind Spanien bezwungen werden kann. Hoffentlich zieht die Fußball-Nationalelf in Brasilien bei der Weltmeisterschaft nach!

Ein Kommentar

  1. Das ist sowas von unverschämt – finde ich. Eigentlich dürfte beim nächsten Mal einfach keiner mehr hingehen, das wäre die gerechte Strafe. Oder man bekommt das Geld für einen Tag wieder zurück. Natürlich sind die anderen hinter den Stars froh, wenn sie mal drankommen, aber so geht es nun mal auch nicht…

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