“Auf die deutschen Tennisdamen kann man sich verlassen”

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Die Augen der Sportenthusiasten sind weltweit auf die Olympischen Spiele in Sotschi gerichtet, aber in der Slowakei fieberte man dem ersten Tag des Federation-Cup-Viertelfinales gegen die Damen aus Deutschland entgegen und ließ die Winterspiele in den Hintergrund treten. Schon im Auftakteinzel konnten sie ihren neuen Superstar, Dominika Cibulkova, gerade Grand-Slam-Finalistin in Melbourne, lautstark bejubeln. Der „Duracell-Hase“ trat in der Aegon-Arena in der slowakischen Hauptstadt Bratislava gegen unsere Andrea Petkovic an. Eine schwere Aufgabe für Andrea Petkovic, der sie sich aber bravourös stellte.

Vor 4000 Zuschauern in der ausverkauften Halle ging es mit den ersten Ballwechseln gleich „heiss her“. Andrea hat sogar 2 Breakbälle beim ersten Aufschlagspiel des Energiebündels aus Bratislava, die aber abgewehrt werden. Bei 1:1 knickt die Darmstädterin um, wirkt kurz geschockt und verliert 3 Spiele in Folge zum 1:4. „Domi“ dominiert dann bis zum 6:2 Satzgewinn. Auch im zweiten Durchgang „legt die Slowakin los wie die Feuerwehr“ – Petko hält dagegen, obwohl sie jeden Schlag aggressiv spielen muss. Im Tiebreak steigert sich Petkovic noch einmal und geht 6:1 in Führung. Das Stehaufmännchen Cibulkova wehrt 5 Satzbälle in Folge ab, vergibt einen Matchball. In der Hektik des Kampfes behält die Deutsche die Nerven, auch als Zuschauerrufe ihre Schläge negativ beeinflussen und Teamcoach Babara Rittner heftig mit dem Schiedsrichter diskutiert. Sie spielt risikobereit mit hohem Tempo und holt sich verdient den 2.Durchgang. Im entscheidenden Satz schließt Petko nahtlos an ihre herausragende Leistung an und geht 3:0 in Führung. Der Erfolgsdruck scheint bei der Slowakin zu wirken. Das Publikum feuert sie an, Cibulkova fightet zurück, aber Petko lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen: 6:2 gewinnt sie den dritten Satz. Großes Tennis, Andrea!

petko

Die anschließende zweite Einzelrunde zwischen Angelique Kerber und Daniela Hantuchova ist im 1.Satz ein Match auf Augenhöhe. Hantuchova setzt ihre harte Vorhand wirkungsvoll ein, Kerber kontert hervorragend. Beide Spielerinnen haben offensichtliche Probleme mit dem Service – viele Breaks sind die Folge. Bis zum Tiebreak hat keine der beiden Kontrahentinnen einen Satzball. Die außerordentliche Wettkampfhärte Angies setzt sich am Ende durch: sie gewinnt den Tiebreak denkbar knapp mit 11:9. Im zweiten Satz wünschte man sich, dass die Kielerin doch etwas mehr die Initiative übernehmen würde. Der Wunsch war Befehl für Angie. Mit vermehrten „Winnerschlägen“ setzt sie sich souverän mit 6:1 im zweiten Satz durch und bringt das deutsche Team mit 2:0 in Führung. Bravo, Angie!

Ein Kompliment für den Teamcoach Babara Rittner: mit sensibler Einfühlung, aber auch mit entschlossener Anfeuerung hatte sie einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der deutschen Führung nach dem ersten Tag. Der ständige Blickkontakt der Spielerinnen mit ihr war ein deutliches Zeichen für das Vertrauen, das sie bei ihnen genießt.

Bleiben wir auf dem Boden: noch ist nichts entschieden. Die Einzelsiege waren hart umkämpft. Eine kleine Nuance kann morgen das „Momentum“ sofort wieder umschlagen lassen.

Wir werden natürlich wieder zeitnah von der Entscheidung am Sonntagnachmittag berichten.

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