“Mit Kampf, Teamgeist und Anstand ins Halbfinale”

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Nach den Einzelsiegen von Petkovic und Kerber am ersten Tag des Federation-Cup-Viertelfinals gegen die Slowakei standen mit der 2:0-Führung die Zeichen auf Sieg. Teamchefin Barbara Rittner dämpfte eventuell auftretenden Übermut: „Wir müssen sehr aufpassen. Das kann noch ganz gefährlich werden. Wir nehmen die weiteren Matches sehr, sehr ernst.“

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Im ersten Einzel am Sonntag trafen die beiden Spitzenspielerinnen „Angie“ Kerber und „Domi“ Cibulkova zur möglichen Vorentscheidung aufeinander. Die Euphorie in der Aegeon-Arena in Bratislava war durch den unerwarteten Rückstand des Heimteams verflogen, aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Der Duracell-Hase aus Bratislava beginnt nervös, verschlägt ungewöhnlich viele leichte Bälle und Angie gewinnt die ersten acht Punkte in Folge. Das Publikum in der wieder ausverkauften Arena lässt seinen Topstar nicht hängen, muntert Cibulkova auf. Die steigert sich, aber die Kielerin setzt mit offensiver und entschlossener Spielweise dagegen. Das Niveau der Ballwechsel wird besser und besser, aber die fokussierte Angelique bleibt souverän und bringt den ersten Durchgang mit 6:3 unter Dach und Fach. Das deutsche Team springt geschlossen von den Sitzen auf und bejubelt Angies Leistung.

Auf höchstem Niveau mit rasanten Ballwechseln wird im zweiten Satz gekämpft. Das Energiebündel aus der Slowakei ist nicht unterzukriegen, obwohl Kerber aggressiv spielt und auch sehr gut serviert. Ohne Serviceverlust geht es in den Tiebreak. Mit norddeutscher Coolness und Entschlossenheit geht Angelique gegen das Stehaufmännchen aus Bratislava in Führung und am Ende bedeutet eine leicht verschlagene Vorhand Cibulkovas den Sieg Kerbers und Deutschlands. Die 3:0-Führung war von den Osteuropäerin nicht mehr einzuholen.

Das war „Großes Tennis“ von Cibulkova und Kerber, das war ein atemberaubender Kampf – das war eine Freude! Das deutsche Team und sein Anhang stürmte Angie entgegen und jubelte befreit.

Nach dieser Entscheidung mussten keine Streichhölzer gezogen werden, um zu bestimmen, wer jetzt im nächsten Match antreten muss. Die Regeln beim Fed-Cup schreiben bei uneinholbarer Führung vor, dass auf das letzte Einzel verzichtet wird und das Doppel für den Abschluss sorgt.

Julia Görges und Anna Lena Grönefeld traten dann gegen Cepelova und Rybarikova an. Leider mussten sich die Mädels knapp mit 7:10 im Match-Tiebreak des dritten Satzes geschlagen geben.

Seit 1992 hat ein deutsches Federation-Cup-Team erstmals wieder das Halbfinale dieses prestigeträchtigsten Nationen-Teamwettbewerbs im Frauentennis erreicht. Damals ist die Teamleaderin Babara Rittner an der Seite von Steffi Graf und Anke Huber sogar in das Finale vorgestoßen. Deutschland besiegte dort Spanien und holte den bisher letzten von insgesamt zwei Titeln bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Tennisnationen in der Damenkonkurrenz. Unsere Tennisdamen treffen jetzt auf Australien, das sich deutlich gegen Russland durchsetzen konnte. Der ausgeprägte Teamgeist unserer Damen kann dafür sorgen, dass auch 2014 das Halbfinale keineswegs Endstation für Deutschland sein muss.

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