“Djokovic und Federer ohne Becker und Edberg im Finale von Indian Wells”

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Die Augen der internationalen Tennisöffentlichkeit waren gespannt auf eine kleine Stadt in der kalifornischen Wüste gerichtet. In Indian Wells wollte die Legende Roger Federer seinen zweiten Turniersieg in der Saison 2014 nach Dubai verwirklichen. Das Vorhaben ist denkbar knapp gescheitert. Mit 3/6 6/3 7/6 setzte sich der Serbe Djokovic am vergangenen Sonntag in dem Finale des mit 6,3 Millionen dotierten ATP-Turniers gegen den Schweizer durch.

Bis in das Finale hatte sich Federer keine Blöße gegeben: nach dem Zweisatz-Sieg über Tommy Haas setzte er sich im Viertelfinale gegen den Südafrikaner Anderson 7/6 6/1 durch und erreichte das Endspiel mit einem klaren 6/3 6/1 gegen den Ukrainer Dolgopolov.

Die Endspielniederlage kann der Schweizer auf seinem Weg zurück an die Spitze leicht verkraften. Seine härtesten Konkurrenten Nadal, Murray und Wawrinka waren überraschend früh aus dem Turnier ausgeschieden und in einem Match auf Augenhöhe gegen Djokovic demonstrierte Roger, dass ihn zu der absoluten Weltspitze gegenwärtig nur Nuancen fehlen. Die Statistik des Matches zeigte deutlich, wie extrem ausgeglichen das Match bis zum letzten Ball gespielt wurde. Der ausgelassene Siegesjubel des Serben nach dem verwandelten Matchball wies darauf hin, wie erleichtert Novak war, welchen Respekt er seinem Gegner zollte.

Die Turnierwochen im März 2014 haben Federers Angriff auf die Tennis-Weltspitze eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit gegeben. In den kommenden Wochen und Monaten wird der Kampf um die Spitzenplätze der ATP-Weltrangliste ein neues Spannungsmoment hinzu-gewinnen. Wir trauen Roger einiges zu und freuen uns auf die Reaktionen seiner schärfsten Konkurrenten bei den kommenden Auseinandersetzungen.

mirka

Für alle, die Federers weiteren Aufschwung bremsen wollen, haben wir sogar noch einen Tipp gratis: Wenn man wissen will, was in der Psyche des Schweizers gerade vorgeht, dann sollte man nicht auf die gegnerische Platzhälfte schauen, sondern den Blick nach oben, Richtung Playersbox, richten. Da sitzt seine Ehefrau. Mirka. Die kennt ihn in- und auswendig. Sie hat auch eigene Erfahrungen im internationalen Spitzentennis gewonnen: immerhin war sie unter ihrem Mädchennamen Vavrinec einmal die Nr.76 der WTA-Weltrangliste. Mirka ist der Spiegel der Seele Roger Federers. Wenn sie ihre Augen niederschlägt und den Kopf senkt, dann kann man sicher sein, dass ihr Ehemann auf dem Court in der nächster Zeitphase viele vermeidbare Fehler machen wird. Wenn ihre Augen funkeln und ein leises Lächeln auf dem Gesicht steht, dann wird Roger bald sein bestes Tennis spielen.

«Es ist kein Zufall, dass er nie ein Turnier gewann, bevor sie sich kennenlernten», behauptet Federers Manager Tony Godsick und charakterisiert damit die Bedeutung der gebürtigen Tschechin. Mit dieser „Frau hinter dem Erfolg“, mit dem Grand Slam- Coach Stefan Edberg und dem ihm sehr vertrauten Nationaltrainer Severin Lüthi hat Federer Trümpfe in seinem Team, die wesentlich dazu beitragen können, dass in diesem Jahr der Sprung an die Spitze wieder gelingen kann.

Die engsten Personen im Umfeld des Stars aus Basel haben alle eine Eigenschaft gemeinsam: im Interesse des Erfolges Federers treten sie gern in den Hintergrund. Das kann ein weiterer Wettbewerbsvorteil sein…

Übrigens: in Indian Wells wurde Nole Djokovic von Marian Vajda betreut. Stefan Edberg war nicht in Kalifornien. Er hatte sich verabredungsgemäß eine Auszeit genommen.

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