Viel Lärm um nichts

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Der Verzicht des DTB-Präsidenten Altenburg auf seine Wiederwahl im Herbst 2014 hat schnell Reaktionen in der Öffentlichkeit hervorgerufen: Der deutsche Spitzenspieler Tommy Haas hat eher spontan seine Meinung zu diesen Vorgängen geäußert und erhält schnell eine Antwort von der DTB-Pressestelle, die seine Äußerungen „etwas von oben herab“ als deplatziert kennzeichnet.

haas

Beginnen wir chronologisch: Im Vorfeld seines Antritts beim Münchner ATP-Turnier in dieser Woche hatte Tommy Haas die aktuelle Situation beim DTB kommentiert und deutliche Forderungen für die Zukunft des deutschen Tennissports auf der Verwaltungsebene gestellt:

„Ein bisschen DTB-Präsident nebenher ist absoluter Bullshit”, sagte der 36-jährige in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“. „Als DTB-Präsident solltest du was auf die Beine stellen und es nicht nur halbherzig nebenher machen. Es muss einer sein, der den Sport gut kennt, und vor allem sollte es ein Fulltime-Job sein“, präzisierte er dann seine Vorstellungen. Für gute Arbeit und Engagement dürfe, laut Haas, der Präsident dann auch „ein Gehalt verlangen“.

Diesen Aussagen wurde von Seiten des DTBs sehr deutlich widersprochen. Aufhänger des DTB-Statements ist der von Haas sehr salopp gewählte Ausdruck „Bullshit“. „Allein diese Wortwahl disqualifiziert seine Äußerungen…“ schreibt der DTB. Um Haas Äußerungen als unangebracht darzustellen, wird folgend auf seine Unkenntnis gegenüber „den Gegebenheiten, den Möglichkeiten und den Strukturen des Verbandes“ hingewiesen. Zudem habe das Präsidium gemeinsam mit dem Bundesausschuss Veränderungen und für die Zukunft des deutschen Tennis wegweisende „Vertragsabschlüsse erzielt und in dessen mediale Präsenz investiert“. Abschließend gibt sich der DTB gesprächsbereit. Einem Engagement von Tommy Haas beim DTB stehe nichts im Wege – „so allerdings nicht.“

In der Pressekonferenz vor seinem Turnierstart in München gab Haas zudem konkretere Wünsche für einen neuen DTB Präsidenten preis und sprach Michael Stich sein Vertrauen aus. „Ich glaube, es würde keinen Besseren geben. Er wäre einer der Favoriten auf den Job.“ Dabei konnte er sich einen weiteren Seitenhieb gegen Altenburg nicht verkneifen. „Ich würde mir wünschen, dass da einfach mal Ruhe wäre und einer sitzt, der auch Ahnung hat vom Tennis.”

Ob das letzte Wort in diesem „Geplänkel“ damit gesprochen ist, bleibt abzuwarten – es wäre aber zu wünschen. Die verbalen Auseinandersetzungen erinnern ein wenig an den Titel einer Komödie von Shakespeare: Viel Lärm um nichts.

Gekränkte Egos, gefolgt von öffentlichen Auseinandersetzungen, haben in der Historie zu Genüge den Ruf des deutschen Tennis geschädigt. Besser wäre es, die Post-Altenburg-Ära vorzubereiten und die positive Trendwende der jüngeren Vergangenheit zu nutzen. Gemeinsam.

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