Die deutschen Tennisprofis machen es besser als die Bayern in München

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In München findet in dieser Woche das erste bedeutungsvolle Sandplatzturnier der Herren auf deutschem Boden statt. Bei dem mit knapp 500.000 € dotierten BMW-Open traten sieben deutsche Spieler an. Sie hatten eine weitere Gelegenheit – nach dem erfreulichen Auftreten des neuformierten Davis Cup – Teams in Frankreich – das deutsche Herrentennis positiv in der Öffentlichkeit zu präsentieren. 

Unser vielversprechendstes Talent, der 17-jährige Alexander Zverev, war der neuen Herausforderung noch nicht gewachsen – er verlor sein Auftaktspiel gegen den routinierten Österreicher Jürgen Melzer 1:6 2:6 und hatte dabei nicht den Hauch einer Siegchance.

Mit dieser Niederlage war zu rechnen, dass Philipp Kohlschreiber dann dem Usbeken  Denis Ustomin in seinem Erstrundenmatch 5: 7 6:2 4:6 unterlag,  war dann eine negative Überraschung. Immerhin hatte der Deutsche das Turnier 2007 und 2012 sogar schon zwei Mal gewonnen.

Diese Negativserie setzte leider Peter Gojowczyk fort. Trotz Dominanz im ersten Satz schied er mit 6:3 4:6 1:6 gegen den Ukrainer Stachowski aus. 

Michael Berrer, der als „Lucky Looser“ in das Hauptfeld rutschte, scheiterte dann auch – trotz harter Gegenwehr – gegen den an Position 7-gesetzten Italiener Andreas Seppi in zwei Sätzen  (3:6 5:7).

Da atmete das begeisterte Münchner Publikum auf, als Dustin Brown den Aufschlaggranaten des Kroaten Ivo Karlovic trotzte und sich zwei Mal im Tiebreak gegen den Favoriten durchsetzte.

struff

Überzeugend war auch der Auftritt von dem Qualifikanten(!) Jan- Lennard Struff. Er schlug den an 6-gesetzten Spanier Feliciano Lopez nach bravourösem Einsatz mit 6:3 6:4.

Der Titelverteidiger und Publikumsliebling Tommy Haas hatte in der ersten Runde ein Freilos. Bei seinem souveränen  Achtelfinal-Sieg (6:2 6:4) gegen den Kolumbianer Alejandro Falla war die fast chronische Schultergelenkverletzung kaum zu spüren. Die Tennisfans in der bayrischen Hauptstadt werden Stoßgebete gen Himmel senden, damit ihr Tommy auch weiterhin verletzungsfrei agieren kann.

In die Herzen der Zuschauer hat sich auch längst Jan- Lennard Struff gespielt. Der 24-jährige Warsteiner schlug in beeindruckender Manier den Gojowczyk-Bezwinger Stachowski im Achtelfinale. Sein 6:3 6:4- Sieg verschafft ihm gute Aussichten für ein Weiterkommen. Er trifft jetzt im Viertelfinale auf den Letten Berankis, der  als „Lucky Looser“ in das Hauptfeld kam, die 1.Runde mit einem Freilos überstand und dann die Gunst der Stunde mit einem hauchdünnen Triumph (7:6 3:6 7:6) über Melzer im Achtelfinale nutzte.  

Das deutsche Tennis hat mit Haas und Struff  in München bei den BMW-Open noch zwei „heiße Eisen im Feuer“. Leider musste sich Dustin Brown im Achtelfinale nach tapferem Kampf und beeindruckender Leistung dem topgesetzten italienischen Sandplatzspezialisten Fabio Fognini mit 6:7 2:6 geschlagen geben.

Unsere heimischen Tennisprofis konnten bisher mit ihren Auftritten die – vom letzten Champions-League-Spiel noch erschütterten – bayerischen Sportfans von ihrer Melancholie befreien. Wir hoffen, dass unsere beiden Spieler in der Runde der letzten Acht noch weiter für aufmunternden Trost sorgen können. 

Wer unsere deutschen Profis in ihren Viertelfinalspielen live mit verfolgen möchte, der sollte das Bayerischen Fernsehen am Freitagnachmittag einschalten. Der Lokalsender lässt es sich nicht nehmen, vom traditionsreichen Tennisturnier mit bewegten Bildern zu berichten. Die deutschen Tennisfans werden es ihnen danken.

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