Dunkle Wolken, böiger Wind und schmerzende Stürze in Roland Garros

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Fünf von neun deutschen Teilnehmern traten am Mittwoch zu ihren Matches in der zweiten Runde der French Open im Park von Roland Garros an. Julia Görges musste gleich in der ersten Spielrunde auf Platz 7 gegen das an Position 20-gesetzte „Wondergirl“ aus Kanada, Eugenie Bouchard, antreten. Unbekümmert von dem aufkommenden Wind schlug Julia „auf die Kugel drauf“ und hatte schnell den ersten Satz mit 6:2 gewonnen. Je länger jetzt die Ballwechsel dauerten, desto mehr setzte sich Bouchard durch. Sie gewann die nächsten Sätze deutlich mit 6:2 und 6.1 und Görges musste als erste Deutsche an diesem Tag aus dem Turnier ausscheiden.

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Als nächste deutsche Hoffnung ging Angelique Kerber gegen die Amerikanerin Varvara Lepchenko auf den Platz. Die Kielerin war klarer Favorit. Sie gewann schnell die Oberhand in dem Match, als sie auch aus fast aussichtslosen Situationen punktete. Der klare 6:2 –Gewinn des ersten Durchgangs war Ausdruck ihrer Überlegenheit. Lepchenko gab nicht auf, setzte dagegen, wurde aggressiver und ging 5:4 in Führung. Angie wehrte in kurioser Form den ersten Satzball des US-Girls ab: wegen Spielverzögerung erhielt ihre Gegnerin einen Punktabzug. Angie ergriff die Chance, setzte sich dann mit 7:5 im zweiten Satz durch und sorgte für den ersten deutschen Sieg an dem wolkenverhangenen und windigen Spieltag.

Ihr schleswig-holsteinischer Kollege Tobias Kamke trat gleichzeitig mit ihr zu seinem Match gegen Marin Cilic an. Der Kroate wurde im ersten Durchgang seiner Favoritenrolle gerecht und gewann 6:3. Tobias setzte dagegen, Cilic verschlug auch einige leichtere Bälle und dem Lübecker gelang mit 6:3 den Satzausgleich. Im dritten Satz setzte sich wieder der an 23-gesetzte Kroate mit 6:3 durch. Damit war die Widerstandskraft des Deutschen gebrochen und Cilic zog mit 6: 0 im vierten Satz in die nächste Runde ein.

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Die beiden letzten Deutschen, die an diesem Tag in Paris zu spielen hatten, trafen in einem direkten Duell aufeinander. Man fieberte dieser Auseinandersetzung zwischen Sabine Lisicki und Mona Barthel entgegen, gerade weil viele psychologische Komponenten hier über Sieg und Niederlage entscheiden konnten. Vom ersten Ball an ist dann aber keine Nervosität zu spüren. Beide Kontrahentinnen schlagen aggressiv und mit hohem Tempo die Bälle über das Netz. Mona breakt Sabine im ersten Spiel und bei einem Return gerät Bine ins Straucheln, fällt am Rande des Platzes unglücklich auf die Schlaghand. Sie bleibt lange am Boden liegen, Tränen im Gesicht. (Eine Frage sei erlaubt: Warum ging Mona nicht zu der offensichtlich leidenden Kollegin?) Die anschließende medizinische Behandlung Sabines dauert mehr als 10 Minuten – dann betritt sie wieder den Platz. Verliert die nächsten 8 Punkte in Folge. Als sie ihr erstes Spiel gewinnt, flackert kurz die Hoffnung auf und erlischt schnell. Nach 1:6 und 0:3 gibt die Berlinerin auf. Eine kleine Tragödie für Sabine Lisicki.

Schon vorher hatte sich auf dem Center Court ein Drama abgespielt: Mit dem böigen Wind kam nicht nur der flatternde Rock, sondern auch die Schlagtechnik von Serena Williams nicht zurecht. Die talentierte Spanierin Garbine Muguruza – die das Zeug hat, die hochklassige spanische Damentradition in der Nachfolge von Sanchez und Martinez fortzusetzen – nutzte ihre Chance kompromisslos und sorgte mit ihrem 6:2, 6:2- Sieg für die Überraschung des Tages. Damit sind bei den Damen die beiden Topgesetzen Li Na und Williams ungewöhnlich früh ausgeschieden. Das eröffnet Chancen für andere Spielerinnen – auch für Kerber und vielleicht sogar Petkovic

Petko trifft am Donnerstag auf die Schweizerin Voegele. Da hat sie große Siegchancen. Auf Dinah Pfizenmaier wartet mit der an 10-gesetzten Sara Errani ein vermeintlich größerer Brocken.

Bei den Herren waren die Topgesetzten Federer, Djokovic, Tsonga und Berdych ungefährdet in ihren Auseinandersetzungen. Philipp Kohlschreiber hat morgen gegen den Usbeken Istomin gute Aussichten zum Weiterkommen und auch Jan- Lennard Struff trauen wir einen Sensationserfolg gegen den französischen „Zauberer“ Monfils zu. Vielleicht wäre es für Jan–Lennard gegen den französischen Sunnyboy ein Vorteil, wenn auch am Donnerstag dunkle Wolken und böiger Wind in Paris herrschen. Freuen wir uns auf weitere Favoritenstürze in Paris – und hoffen wir, dass morgen schmerzhafte Stürze der Aktiven in den Ballwechseln vermieden werden oder ohne Folgen bleiben.

Das Tennisprofis durchaus sympathisch sind beweist der Djoker während einer Regenunterbrechung:

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