Große Worte von Djokovic und Federer

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Der Rodgers Cup in Montreal und Toronto hat einige Aufschlüsse für die anstehenden US Open gegeben.

Bevor wir kurz auf die Endspiele der Damen und Herren näher eingehen, soll eine Aussage eines Spielers nach Beendigung seines Spiels gewürdigt werden – auch weil Sportler in den seltensten Fällen kurz nach ihren Matches sinnvolle Aussagen tätigen: Der Weltranglistenerste Novak Djokovic äußerte nach seiner Niederlage gegen den Franzosen Tsonga weise Worte: „Selbstvertrauen ist die härteste Sache, um es zu erlangen – und es ist so leicht, es zu verlieren …

djoko

Mit dieser Aussage hat der Kroate die Hauptproblematik des Wettkampftennis treffend beschrieben. Der Satz gilt für die Weltspitze, wie für jeden Freizeit-Turnierspieler.

Alle Teilnehmer der hochdotierten Vorbereitungsturniere vor Flushing Meadow  haben das Ziel, in diesen Wettkämpfen mit gefestigtem Selbstvertrauen und damit verbundener Siegeszuversicht in New York anzutreten.

Auf dem richtigen Weg sind Agniezka Radwanska und Jo-Winfried Tsonga, die Gewinner des Rogers Cups am vergangenen Sonntag.

Die 26-jährige Polin hatte im Finale gegen Venus Williams ihren insgesamt 14. WTA-Titel gewonnen – den ersten in der Saison 2014. Die mit 4:6 und 2:6 unterlegene Venus war trotzdem zufrieden und buchte  Montreal als Gewinn ab. Vor dem Turnier hatte die ehemalige Weltranglistenbeste 20 Jahre lang bei ihren Auftritten auf kanadischem Boden kein einziges Match gewonnen!

Der Franzose Tsonga hat einer Traumwoche beim Rogers Cup in Toronto jetzt mit seinem 7:5 und 7:6 Finalsieg gegen Roger Federer die Krone aufgesetzt. Er gab dem Schweizer nicht eine einzige Chance für einen Breakball!

Gentleman Roger nahm die Niederlage gelassen und selbstkritisch  auf: „Es war einfach nur frustrierend für mich heute auf dem Platz. Ich habe kaum eine Vorhand anständig getroffen. Aber ich weiß jetzt, woran ich zu arbeiten habe in den nächsten Tagen und Wochen!“

federer

Federers Aussage steht in ihrer Qualität auf einer Höhe mit den Sätzen seines Konkurrenten Djokovic: Er thematisiert eine Regel, die im Wettkampftennis zum Fortschritt beiträgt: Aus Niederlagen erfolgsversprechende Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen.

phönix

Die internationalen Spitzenprofis haben in diesen Tagen auch nach Niederlagen Größe demonstriert. Was haben unsere deutschen Profis auf dem amerikanischen Kontinent in der Zwischenzeit geleistet?

Bei der Qualifikation des Turniers von Cincinatti haben Tobias Kamke (gegen den Briten Ward) und Alexander Zverev (gegen den Franzosen Paire) in der ersten Runde verloren. Benjamin Becker hat sich mit zwei Siegen über Ito und Jaziri für das Hauptfeld qualifiziert. Dort traf er heute auf den Kroaten Ivo Karlovic. Den ersten Satz gewann Becker gegen den Aufschlagriesen im Tiebreak mit 7:5. Auch im 2.Satz spiele er hochkonzentriert und gewann 6:4. Dieser Sieg ist absolut anerkennenswert.

Philipp Kohlschreiber spielte heute in der ersten Maindraw-Runde gegen den Franzosen Jeremy Chardy. Der Deutsche konnte sich am Ende knapp mit 6:3, 4:6 und 6:4 durchsetzen. Zwei deutsche Herren spielen an einem Tag – und beide gewinnen. Das war selten in der nahen Ver- gangenheit. Das beruhigt, das gibt leise Hoffnung.

Drei deutsche Damen traten zur Qualifikation in Cincinatti an. Julia Görges spielte groß gegen Tomljanovic auf und siegte in drei Sätzen. In der nächsten Runde unterlag Julia aber in drei Sätzen der Belgierin Yanina Wickmayer. Annika Beck traf in der zweiten Qualifikationsrunde auf Mona Barthel. Sie besiegte die Neumünsteranerin überraschend deutlich mit 6:2 und 6:3 und hat sich damit für das Hauptfeld qualifiziert.

Angie Kerber, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki greifen erst später im Hauptfeld in das Turniergeschehen ein.

Denjenigen, die langsam genug von Worten und Zahlen haben, bieten wir zum Schluss  attraktive Bilder von dem Finale des Turniers in Toronto an.

 

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