Endlich fiel der Startschuss zu den US Open in Flushing Meadow. Zehn deutsche Profis konnten am ersten Tag ihr Leistungsvermögen unter Beweis stellen.
Unsere Avantgarde Kerber und Petkovic sowie Tobias Kamke traten um 11 Uhr Ortszeit zur ersten Runde an.
Die an 6-gesetzte Angelique Kerber setzte sich im ersten Satz im Duell der Linkshänderin gegen die russische Qualifikantin Ksenia Pervak noch souverän mit 6:2 durch. Dann riss der Spielfaden bei der Kielerin. Sie spielte weniger aggressiv – im Gegensatz zu ihrer Gegnerin. Der 3:6-Satzverlust war das logische Resultat. Anfangs des letzten Satzes konnte die Kielerin sich auch keine entscheidenden Vorteile sichern. Bei 3:3 gelang Pervak ein Break. Mit großer Entschlossenheit konnte Angie zurück breaken, ging dann 5:4 in Führung. Die junge Russin glich aus. Kerbers Kampfgeist war vorbildlich in diesen schwierigen Phasen und brachte ihr dann am Ende den Satz- und Matchgewinn mit 7:5.
Andrea Petkovic spielte gegen die tunesische Qualifikantin Ons Jabeur. „Petko“ traf auf unerwartet harte Gegenwehr, konnte sich aber mit 9:7 im Tiebreak den ersten Satz holen. Im vierten Spiel des zweiten Durchgangs war das Aufschlagspiel der Deutschen mehr als 6 Minuten umkämpft, bevor sie verlor und 1:3 in Rückstand geriet. Das gab dem 19-jährigen nordafrikanischen Talent weiteren Auftrieb. Sie gewann die nächsten drei Spiele in Folge zum 6:1- Satzgewinn. Im dritten Durchgang setzt sich die Wettkampfhärte von Andrea am Ende wieder durch: mit einem 6:3-Satzgewinn zieht auch sie in die zweite Runde ein.
Tobias Kamke konnte sich gegen den jungen Australier Matthew Ebden gewisse Hoffnungen auf einen Erstrundensieg machen. Im ersten Satz unterlag er 4:6. Auch den zweiten Durchgang musste er dem Aussie mit 3:6 überlassen. Der Hanesate kämpfte zurück, ging im dritten Satz früh in Führung, musste sich aber nach Verlust des Tiebreaks in die Niederlage fügen.
Dafür sorgte dann Matthias Bachinger für einen unerwarteten Erfolg. Er bezwang den stark eingeschätzten Tschechen Radek Stepanek klar mit 6:3, 6:2 und 6:2.
Philipp Kohlschreibers Erstrundensieg gegen den Argentinier Facundo Bagnis war zu erwarten. Ohne auffällige Blößen zu zeigen, setzte sich der Augsburger mit 6:2, 7:6 und 6:3 durch.
Andreas Beck hielt gegen den Spanier Pablo Correno Busta mit, musste sich aber mit 6:3,4:6,2:6 und 7:6 geschlagen geben.
Andrea Beck war im ersten Satz chancenlos gegen die Lokalfavoritin Sloane Stephens, sie verlor 0:6. Auch im zweiten Satz fand sie gegen die Powerschläge der Amerikanerin keine erfolgreiche Waffe und verlor 3:6.
Ein deutscher Sieg konnte fest eingeplant werden bei der Auseinandersetzung von Benjamin Becker und Peter Gojowczyk. Dass sich der Münchner Gojowczyk dann so klar mit 6:2, 6:4 und 6:2 durchsetzen konnte, konnte als Überraschung zählen.
Als letzte deutsche Teilnehmerin an diesem Tag, ging Sabine Lisicki auf den Platz in Flushing Meadow. Im ersten Satz gegen die Kanadierin Francoise Abando wurde Sabine ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann mit 6:3. Sie ging im anschließenden Satz gleich mit 2:0 in Führung, dann produzierte sie überraschend viele Fehler – und lag bald 3:5 zurück. Die Deutsche spielte kompromisslos weiter aggressiv, gewann 4 Spiele in Folge, den 2.Satz und das Match mit 7:5. Wenn Sabine in New York an ihre Erfolge in London anknüpfen will, muss sie zumindest den Aufschlag stabilisieren. Neun Aces zeigten ihr außergewöhnliches Tempo und Potential auf – aber dem standen leider 10 Doppelfehler gegenüber.
Sechs deutsche Siege am ersten Spieltag der US Open ergeben eine positive Bilanz. Die Spielerinnen mit den größten Aussichten, wie Angie Kerber und Andrea Petkovic, müssen sich aber noch steigern, wenn sie das Erreichen des Viertelfinals oder sogar des Semifinals in New York anstreben.