Zehn deutsche Tennisprofis sind gestern in das Grand Slam-Turnier von New York eingestiegen – mit grundsätzlich erfreulichen Ergebnissen. Vier deutsche Vertreter traten heute in Flushing Meadow zu ihren Erstrundenpartien an.
In der ersten Spielrunde um 11h Ortszeit startete das Match von Mona Barthel gegen die Chinesin Shuai Zhang. Die Neumünsteranerin war sofort hellwach, schien vollkommen unbeeindruckt von der an Position 32 gesetzten Gegnerin. Gegen Monas trocken-harte und platzierte Grundschläge fand Zhang keine Mittel. Bei dem 6:2 und 6:2-Sieg gab Barthel ihrer Konkurrentin kaum eine Chance. Eine beeindruckende Vorstellung der 24-jährigen Deutschen!
Eine halbe Stunde nach Barthels Triumph setzte sich Jan Lennard Struff mit dem Kasachen Mikhail Kukushkin auseinander. Der 24-jährige Warsteiner fand anfangs nicht in das Match. Nach kaum einer Stunde lag er 2:6 und 3:6 zurück. Struff fightete sich in das Spiel zurück, gewann den dritten Satz mit 6:3. Auch den vierten Satz beendete er erfolgreich mit dem gleichen Ergebnis. Bei 4:4 im entscheidenden Satz breakte „Struffi“ den Kasachen, ging 5:4 in Führung. In seinem anschließenden Servicegame, kurz vor dem Sieg, vergab er mehrere Matchbälle, wehrte aber auch viele Breakbälle ab, um dann doch das Spiel zu verlieren. Der atemberaubende Tenniskrimi setzte sich weiter fort. Vergebene Spielbälle, vergebene Breakbälle auch in dem nächsten Game. Diesmal setzte sich Jan Lennard erfolgreich durch: 6:5 und eigener Aufschlag. Er gerät gleich 15:40 in Rückstand. Holt auf. Hat dann wieder einen Breakball gegen sich. Gleicht aus, erkämpft sich den nächsten Matchball. Und verwandelt! Mit 7:5 im fünften Satz in einem über dreistündigen Thriller zieht der Deutsche in die zweite Runde ein!
Julia Görges Auftaktpartie gegen die an 11- gesetzte Italienerin Flavia Penetta konnte man als eine echte Herausforderung ansehen. Die Norddeutsche hielt den ersten Satz bis zum 3:3 ausgeglichen, verlor dann drei Spiele in Folge und den Satz mit 3:6. Im zweiten Durchgang drehte Julia auf – und den Spieß um: sie gewann 6:4. Im entscheidenden Durchgang unterliefen ihr anfangs einige leichte Fehler, sie zog unbekümmert weiter durch und lag plötzlich mit 0:5 hinten. Ihr gelang noch ein Spielgewinn, dann musste sie sich endgültig mit 1:6 im dritten Satz geschlagen geben.
Bernard Tomic war Dustin Brown als Erstrunden-Gegner zugelost worden. Eine vermeintlich schwere, aber lösbare Aufgabe, weil das vielversprechende australische Talent in der vergangenen Saison doch einige Rückschläge erleiden musste. In einem Match auf Augenhöhe verlor der Deutsch-Jamaikaner gegen den Aussie am Ende doch in drei Sätzen mit 6:7, 4:6 und 6:7. US Open 2014 für Brown: Dust in the wind.
Richten wir den Blick über die nationale Grenze hinaus, dann fällt auf, dass sich die Topfavoriten bisher souverän durchgesetzt haben. Bei den Damen sind mit Zhang(Position 32), Svetlana Kusnetsova(20) und Garbine Muguruza( 26) nur drei von 32 Gesetzten ausgeschieden. Bei den Herren mussten bisher zwei Gesetzte die Segel streichen: Julien Benneteau(24) und Mikhail Youzhny (21). Der Russe hatte aber auch mit dem australischen Überflieger Kyrgios ein hartes Los.
Zum Schluss dieses Posts eine subjektive Erfahrung der Autoren: Eurosport überträgt die meisten Spiele auf den Nebenplätzen ohne Kommentatoren.
Das spart Geld.
Das erspart uns unnötige und lästige Ablenkungen. Wir kommen in den Genuss, Tennis ungestört verfogen zu dürfen.
Hier ist weniger mehr.