Roger Federer hat mehr als 80 Turniere auf der ATP-Tour gewonnen und konnte in Shanghai einen weiteren Titel dieser außergewöhnlichen Erfolgsbilanz hinzufügen. Nach einem „Seuchenjahr 2013“(Zitat Federer) hat er 2014 bisher eine Saison gespielt, in der er an die größten Erfolge seiner außergewöhnlichen Karriere anknüpfen konnte. Nach seinem Semifinal-Triumph über Novak Djokovic, gönnten weltweit viele Tennisfans dem – in und außerhalb des Platzes – vorbildlichen Schweizer Tennisprofi einen Sieg bei dem „ATP Masters 1000“ in China.
Sein Finalgegner Gilles Simon wollte alles tun, um das zu verhindern. Seit 2008 steht er zum ersten Mal wieder im Endspiel eines ATP-Turniers der höchsten Kategorie. Ein Sieg in Shanghai – und insbesondere gegen Federer – würde das Highlight seiner bisherigen Karriere sein. In der chinesischen Metropole hatte er nach langer Zeit wieder in eine außergewöhnliche Siegesserie hingelegt. Auch aus diesem Grunde trauten einige Fachleute ihm zu, den Titel in der chinesischen Metropole zu gewinnen.
Der 29-jährige Franzose startete dementsprechend motiviert und nahm seinen Konkurrenten früh im ersten Satz das Aufschlagspiel ab. Er hätte bei 5:4 und eigenem Service den Satz erfolgreich beenden können, aber Federer kämpfte sich in das Match mit einem Break zurück. Im Tiebreak setzte der Eidgenosse den Franzosen mit zahlreichen Netzangriffen unter Druck und konnte sich knapp mit 8:6 durchsetzen.
Simon wirkte im zweiten Satz von den Strapazen des Turniers gezeichnet – schon im ersten Durchgang hatte er eine Auszeit genommen – aber fightete sich unermüdlich in das Spiel zurück. Federer dominierte zwar im zweiten Durchgang, startete unter den Augen seines Schweizer Nationalcoaches Lüthy ungewöhnlich viele Netzangriffe, konnte seinen zähen Widersacher aber bis zum 6:6 nicht breaken.
Im abschließenden Tiebreak gelangen Roger beeindruckende Schläge und mit 7:2 sicherte er sich den Titel.
Sein ausgelassener Jubel nach dem verwandelten Matchball bewies, welche Bedeutung dieser Turniergewinn für ihn hatte.
Shanghai wird ihm viel Selbstvertrauen für die „ATP-Finals“ in London gegeben haben.